22. April 2014

Kein Abschluss ohne Anschluss

Berufsorientierung: Gelungener Auftakt der Landesinitiative im Kreishaus

Kreis Viersen

"Die Jugendarbeitslosigkeit im Kreis Viersen ist weniger der Tatsache geschuldet, dass die Jugendlichen keinen Schulabschluss haben. Die Zahlen weisen vielmehr darauf hin, dass die Jugendlichen aufgrund von mangelnder Orientierung keinen Einstieg ins Berufsleben finden." Das sagte der Kreis Viersener Bildungsdezernent Ingo Schabrich auf der Auftaktveranstaltung "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) im Forum des Viersener Kreishauses.

Hinter KAoA steckt eine Initiative der NRW-Regierung, den Übergang von der Schule in den Beruf in gemeinsamer Verantwortung mit den Kreisen und kreisfreien Städten erfolgreicher zu gestalten. "Die mannigfaltigen Förderprogramme sollen endlich gebündelt werden", so Schabrich. Hier werde sich der Kreis Viersen mit der ihm übertragenen Aufgabe der Kommunalen Koordinierung engagieren. Mit Sarah Werth und Kathrin Kirchhoff habe man zwei hervorragende, wissenschaftlich ausgebildete Expertinnen in den Reihen der Kreisverwaltung.

"Ich lade Sie ein, sich auf diesen gemeinsamen Entwicklungsprozess einzulassen", berichtete Dezernentin Martina Hornung von der Bezirksregierung Düsseldorf bei der Vorstellung des Landesvorhabens. Die Schulleiter und Studien- und Berufswahl-Koordinatoren der Schulen im Kreis Viersen hatten sich zahlreich im Forum eingefunden und nutzten den Termin, eine Fülle an Fragen und Anregungen loszuwerden. "Unser Anliegen ist die Etablierung eines Mindeststandards der Berufs- und Studienorientierung in den Schulen", sagte Martina Hornung. Dazu zählen etwa Potenzialanalysen und Berufsfelderkundungen für alle Schülerinnen und Schüler im 8. Jahrgang. Ziel ist die Umsetzung dieses Mindeststandards ab 2017/18.

Der Viersener Kreistag hat im Herbst 2013 beschlossen, sich am Landesvorhaben "Kein Anschluss ohne Abschluss" zu beteiligen. Dass das Thema an vielen Schulen bereits einen hohen Stellenwert hat und viele Schulen im Kreis schon zahlreiche Maßnahmen der Berufsorientierung durchführen, war spürbar in den gestellten Rückfragen. Spätestens hier wurde deutlich, dass die mit KAoA einhergehenden Veränderungen alle Schulen beschäftigen: sowohl die Schulen, die nun das Etablierte weiterentwickeln müssen, als auch die Schulen, die vieles erst noch aufbauen müssen.

„So, wie die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler als Prozess angelegt ist, so ist auch der Aufbau der dazugehörigen Maßnahmen in den Schulen als Prozess zu denken. Mit der Auftaktveranstaltung hat dieser Prozess nun einen Anfang genommen“, so Sarah Werth von der neu in der Kreisverwaltung Viersen eingerichteten Kommunalen Koordinierung, die diesen Entwicklungsprozess begleiten wird. Konkret wird die Kommunale Koordinierung die Schulen mit Informationen zu Umsetzungsbeispielen unterstützen und versuchen, den Aufwand für Organisation und Absprachen z.B. mit der Wirtschaft zu bündeln. Ziel dabei ist, die Arbeit für die jeweilige Schule zu vereinfachen und eine koordinierte Umsetzung einer koordinierten Berufsorientierung und Übergangsgestaltung zu gewährleisten.

Zur Auftaktveranstaltung in Viersen saßen neben Kreisverwaltung, Bezirksregierung und Schulen auch Vertreter von IHK, Agentur für Arbeit, Jobcenter und Regionalagentur mit im Forum. Ingo Zielonkowsky, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld, wies darauf hin, dass die Agentur zwar einige kostenintensive Berufsorientierungsmaßnahmen in Zukunft nicht mehr anbieten kann, dafür aber künftig alle Achtklässler an allen Schulen an einem Kompetenz-Check teilnehmen können. Zielonkowsky: "Dieser Check legt den Grundstein für die weitere Berufsorientierung."

Dr. Frank Lorenz, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, betonte, dass der regionale Ausbildungskonsens das Landesvorhaben unterstützt: "Wir versuchen, mit Schulen und Kommunaler Koordinierung eine engere Bindung zwischen Schulen und Wirtschaft zu bewerkstelligen." Auch drei Schnuppertage pro Schüler in den Betrieben des Kreises Viersen hält Dr. Lorenz für "umsetzbar".

Ein Auftakt nach Maß also für KAoA im Kreis Viersen, bei dem viele Impulse gesetzt wurden. "Im kommenden Schuljahr werden im Kreisgebiet voraussichtlich ein Drittel der Schulen mit Sek. I und II ins Landesvorhaben einsteigen", sagt die Kommunale Koordinatorin Sarah Werth. "Die Fördermittel vom Land hierfür wurden bereits zugesagt", so Lothar Thorissen, Leiter des Amtes für Schulen, Jugend, Familie.
www.berufsorientierung.nrw.de
www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de


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KAOA

Engagiert diskutiert Bildungsdezernent Ingo Schabrich im Viersener Forum mit den Teilnehmern der Auftaktveranstaltung "Kein Abschluss ohne Anschluss". Links Thomas Hartmann, Abteilungsdirektor der Bezirksregierung Düsseldorf, sowie Dezernent Wolfgang Streuff. Foto: Axel Küppers/ Abdruck honorarfrei

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