Kreis Steinfurt/Hörstel. Kunstfreunde können sich auf ein spannendendes Kunstjahr 2015 im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel freuen. Die renommierte Jury rund um die DA-Kuratorin Gerd Andersen hat am vergangen Freitag die Projektstipendiaten KunstKommunikation 15 ausgewählt. Die Wahl fiel auf: Gilbert Geister (Köln) und sein Projekt „Dialogfontäne“, Anne Berlit (Essen) und ihr Projekt „Flaschenpost - Nachrichten aus Hörstel dem Tor der Welt“, Katrin Wegemann (Berlin) und ihr Projekt „Wachsen“ sowie auf An Seebach (Berlin), die ein lebendiges Bilderbuch über die Geschichte des Klosters Gravenhorst bis heute schaffen möchte.

Der Jury gehörten neben Gerd Andersen der Kunsthistoriker Dr. Christoph Schneider, Bettina Roggmann von der Kulturstiftung Schloss Agathenburg, Wolfgang Suttner, Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein sowie Barbara Thomas-Klosterkamp, Leiterin des Schul-, Kultur- und Sportamtes des Kreises Steinfurt an. Beraten wurden sie von Bernhard Hembrock, Anne Rottmann, Britta Hollinderbäumer sowie Maria Heuvers als Vertreter der politischen Fraktionen des Kreistages.
Die Wahl der Jury fiel auf Gilbert Geister und sein Projekt „Dialogfontäne“, das bereits im Titel selbst  ein partizipatorisches Projekt im Sinne des Projektstipendiums KunstKommunikation verspreche. Der Künstler  möchte ein Wasserspiel im Außenraum errichten, bei dem allein durch Muskelkraft und Absprache zweier sich gegenüber stehender Personen flüchtige Wasserskulpturen entstehen.  

Die Künstlerin Anne Berlit (Essen) will mit ihrem Projekt „Flaschenpost - Nachrichten aus Hörstel dem Tor der Welt“ den Bürgern die Möglichkeit geben, Nachrichten aus ihrer Region auf dem fast schon historischen Weg der Flaschenpost zu versenden. „Das Projekt nimmt schlüssig Bezug auf die www-weite Vernetzung der Welt durch unkontrollierte schnelle Daten- und Informationsströme“, urteilte die Jury.

Das Projekt „Wachsen“ der Berliner Künstlerin Katrin Wegemann umfasst mehrere Produktionsphasen, in denen Besucher die Entstehung von Wachs-Skulpturen begleiten können. „Wachs war in der Geschichte zentraler Werkstoff im Kloster“, urteilte die Jury. Das Projekt greife diesen historischen Hintergrund auf und verbinde ihn mit grundsätzlichen Fragen der Bildhauerei.

Die Künstlerin An Seebach (Berlin) möchte in ihrem Projekt anhand von künstlerisch gestalteten Picknickdecken ein lebendiges Bilderbuch über die Geschichte des Klosters bis heute schaffen. Die Decken können sich die Besucher bei gutem Wetter ausleihen. Hierbei überzeugte die enge konzeptionelle Verbindung verschiedener Sinnebenen und künstlerischer Strategien sowie deren interaktiver Aneignungsprozess die Jury.

Mit dem Projektstipendium KunstKommunikation möchte der Kreis Steinfurt partizipatorische, kommunikative und interaktive Kunstprojekte fördern. Bereits seit 2006 werden im DA im Rahmen des Projektstipendiums KunstKommunikation bis zu vier Projekte verwirklicht, bei denen das Begreifen von Kunst als Kommunikation im Vordergrund steht. Ein ganzes Jahr werden die Stipendiaten vom DA, Kunsthaus bei ihrer Arbeit begleitet. Dabei haben die Künstlerinnen und Künstler vielfältige Möglichkeiten, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren.  

Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt Jahr für Jahr in einem mehrstufigen Verfahren. Jeder Bewerber kann seine Idee bis Februar einreichen. Nach der ersten Jurierung werden bis zu 15 Projekte mit „ihren“ Künstler/innen zur Ideenwerkstatt im August eingeladen. Die Teilnehmer/innen haben dann die Möglichkeit der Recherche vor Ort, ihre Ideen können nach Präsentation vor der Jury diskutiert, abgeändert, verfeinert oder sogar komplett neu entwickelt werden. Nach der Ideenwerkstatt werden die ausgearbeiteten Projektideen erneut für die Endjurierung eingereicht.  Aus diesen wählte die Jury nun abschließend aus.