Kreis Steinfurt. Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ ausgerufen. Damit soll weltweit das Bewusstsein für den Schutz von Böden geweckt und globales Handeln angestoßen werden. Schon seit Jahren wirbt der Kreis Steinfurt im Rahmen des Kreisentwicklungsprogramms „Kreis Steinfurt 2020 - gemeinsam gestalten“ mit Projekten, Veranstaltungen, Ausstellungen, Maßnahmen etc. für den Bodenschutz und seine Bedeutung. Die Mitgliedschaft des Kreises Steinfurt im „Europäischen Bodenbündnis für Städte, Kreise und Gemeinden“ (ELSA e.V.) unterstreicht das Anliegen des Bodenschutzes einmal mehr.

Michael Heuer vom Umwelt- und Planungsamt hofft, dass durch das von den Vereinten Nationen ausgerufene Jahr noch mehr Menschen, Betriebe und Kommunen im Kreis Steinfurt darauf aufmerksam werden, wie gefährdet auch die Böden in unserer Region sind: „Wir sollten nicht vergessen, dass Böden uns allen als Ernährungsgrundlage dienen. Böden sind lebenswichtig und nicht erneuerbare Ressourcen. Deshalb wäre es absolut wünschenswert, wenn wir mit diesem Jahr eine größere Aktzeptanz für das Schutzgut Boden erreichen und klarmachen könnten, welchen Stellenwert der vorsorgende Bodenschutz und welche Folgen die Reduzierung des Flächenverbrauchs für alle haben.“

Böden haben aber noch mehr Funktionen als die der Ernährungsgrundlage: Auf ihnen gedeihen nachwachsende Rohstoffe, sie filtern Schadstoffe und bilden Nährstoffe, sie sind Wasserspeicher und als solche sichern sie unsere Trinkwasserversorgung, aus ihnen können Rohstoffe gewonnen werden und sie dienen als Baugrund. Böden sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Ökosysteme. Sie bilden die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Gleichzeitig sind Moor- und Plaggeneschböden wertvolle Archive für die Natur- und Kulturgeschichte.

„Flächenverbrauch und Gefahren wie Schadstoffbelastungen durch Stoffeinträge, Bodenerosion durch Wasser und Wind, Bodenverdichtung, Klimawandel und der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen nehmen uns alle in die Pflicht, Verantwortung für das Schutzgut Boden zu tragen“, betont Michael Heuer. „Auch wenn das in den letzten Jahren gestiegene Bodenbewusstsein erste Erfolge zeigt. Ohne weitergehende Anstrengungen wird sich die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke im Kreis Steinfurt nicht gravierend verringern.“

Um den Bürgerinnen und Bürgern die natürlichen Funktionen und die nachhaltige Nutzung der Böden näher zu bringen, hat der Kreis Steinfurt im Laufe der Jahre unter anderem Bodenlehrpfade in Lienen, Recke, Hopsten, Steinfurt und Ochtrup eingerichtet, Exkursionen in Moore, Steinbrüche und Binnendünen angeboten, Ausstellungen wie „Der Boden lebt“ organisiert etc. Seit 2001 gehört „BODEN.SCHATZ“ zu den TOP-Projekten im Kreis Steinfurt. Gemeinsam mit Partnern aus den Kommunen, der Landwirtschaft, der Wasserwirtschaft und vielen anderen mehr arbeitet das Umwelt- und Planungsamt seither an  Strategien für einen verbesserten Boden- und Flächenschutz. Ziel ist, darauf aufmerksam zu machen, inwiefern sich der Bodenschutz für Landwirtschaft, Grundwasser- und Naturschutz sowie Erholung lohnt bzw. auswirkt. Im Spätsommer 2015 ist das nächste „BODEN.SCHATZ“-Projekt geplant. Darüber hinaus soll es im „Internationalen Jahr des Bodens“ Führungen, Exkursionen, Informationsveranstaltungen und monatliche Veröffentlichungen in den Zeitungen zum Thema Bodenschutz geben.

Für Fragen zu Bodenschutz-Aktivitäten im Kreis Steinfurt ist Michael Heuer unter Telefon 02551/692533 zu erreichen. Informationen zum „UN-Bodenjahr“ gibt es unter www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/un-jahr-des-bodens.