Dr. Effing wies auf den hohen Sicherheits- und Schutzbedarf der Verwaltungsdaten und auf die Notwendigkeit zur ständigen Überprüfung und Optimierung der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen hin. In seinem Impulsvortrag verdeutlichte Prof. Dr. Sebastian Schinzel von der FH Münster „Trends in der Cybersicherheit“. Er zeigte am Beispiel von erfolgreich durchgeführten Hackerangriffen die Gefahren auf und ging auf die Frage ein, wie Kapital aus kompromittierten Rechnern gezogen wird.
Guido Klein Menting stellte die Sicherheitsstrategie der Stadt Gronau vor und gab auch Einblicke in den Aufgabenbereich IT-Sicherheitsberatung. Thomas Reiter von der Stadt Rheine berichtete über den kürzlich erlebten Hackerangriff mit dem KryptoTrojaner Teslacrypt 3.0, Bernd Lange und Nils Steinigeweg von der Kreisverwaltung Steinfurt informierten über durchgeführte Sicherheitsanalysen, die Erstellung einer neuen IT-Sicherheitslinie und installierte Bausteine der IT-Sicherheit, während Charly Kühnast vom Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein seinen Vortrag gezielt auf die Abwehr von speziell mit Ransomware initiierte Hackerangriffe ausgerichtet hatte.
Andreas Brück, Staatsanwalt bei der Zentralstelle zur Bekämpfung der Cyberkriminalität für NRW in Köln, wies in seinem Vortrag auf die seit 2012 stark steigenden Fallzahlen der Cyberkriminalität hin. Nach einer Studie waren 2012 in mehr als 42 Prozent der Industriespionagefälle in Deutschland Hackerangriffe auf EDVSysteme und Geräte beteiligt. Sein Vortrag endete mit dem Hinweis, je früher die Polizei oder die Zentralstelle über eine Infektion informiert werde, um so größer seien die Chancen, verwertbare Angriffsspuren zu finden.
In der anschließenden regen Diskussion wurde deutlich, wie die Fragen zur IT-Sicherheit und –Strategie die Anwesenden beschäftigen. Alle waren sich einig, dass organisatorische Maßnahmen sowie die Installation von technischen Sicherheitseinrichtungen allein nicht ausreichen, sondern dass sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter der Gefahr einer Infektion durch Schadsoftware und deren möglichen Folgen bewusst sein muss. Die Teilnehmer bedankten sich bei der Kreisverwaltung für die gelungene Veranstaltung und machten deutlich, dass sie sich weitere Veranstaltungen zu dem Thema wünschen.