Kreis Steinfurt. Wer eine Immobilie erwerben oder errichten möchte, sollte schon zu Beginn der Überlegungen stets ihren Wert und die Marktlage kritisch prüfen. Hilfreich ist ein Blick in den jeweils aktuellen Grundstücksmarktbericht, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Steinfurt jährlich veröffentlicht. In dem Bericht sind unter anderem Angaben zum Preisniveau und zu -steigerungen und zur Nachfrage zu finden. Der Grundstücksmarktbericht 2016 ist ab sofort erhältlich und auch für Wirtschaft, Verwaltung und Politik interessant.

3.846 Grundstückskaufverträge im Wert von insgesamt 565 Millionen Euro wurden im Jahr 2015 dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Steinfurt von den Notaren zur Wertung des Immobilienmarktes vorgelegt. Flächenmäßig wechselten im Kreisgebiet (ohne Rheine) rund 950 Hektar den Besitzer. Anhand dieser Informationen wird die regionale Umsatz- und Preisentwicklung dargestellt. Die Zahlen liegen zwar deutlich unter den Werten für 2014 (4.622 Verträge, über 655 Millionen Euro Umsatz, fast 1300 ha Flächenumsatz) entsprechen aber dem Niveau der Jahre vor 2014. „Der Immobilienmarkt im Kreis Steinfurt ist weiter belebt“, bringt der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Henning Meyer, den Trend auf einen kurzen Nenner.

Wer im Kreis Steinfurt wohnt oder einem Gewerbe nachgeht, kann sich weiterhin auf stabile Baulandpreise verlassen. Mit Blick auf die geringfügigen Preissteigerungen könne von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ausgegangen werden. Bei den verkauften Baugrundstücken für den individuellen Wohnungsbau ist die Vertragszahl um rund 28 Prozent zurückgegangen.

Anders sieht es bei den landwirtschaftlichen Nutzflächen aus. Hier sind zwar auch die Vertragszahlen zurückgegangen aber die Verkaufspreise sind nochmals gestiegen. Die Richtwerte für Ackerland mit einem Durchschnittspreis von rund 6 Euro je Quadratmeter stiegen um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die seit 2010 erkennbare Tendenz, dass die Ackerpreise anziehen, setzte sich 2015 leicht abgeschwächt fort.

Auch für die Zahl der verkauften Ein- und Zweifamilienhäuser sowie der Eigentumswohnungen gilt: Rückgang gegenüber 2014. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostet zum Beispiel je nach Baujahr im Mittel zwischen 136.000 und 221.000 Euro. Für eine neuerbaute Doppelhaushälfte beziehungsweise ein Reihenendhaus wurden durchschnittlich 258.000 Euro gezahlt. Der mittlere Preis für Neubaueigentumswohnungen ist mit 2256 Euro je Quadratmeter bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von rund 75 Quadratmetern weiter gestiegen. Im Vergleich zu 2014 bedeutet dies ein Plus von 120 Euro. Die Quadratmeterpreise für Altbauwohnungen sind ebenfalls leicht gestiegen.

Der aktuelle Grundstücksmarktbericht kann erstmals komplett im Internet kostenfrei heruntergeladen werden unter: www.boris.nrw.de. Die gedruckte Version kostet 28 Euro und ist im Kreishaus Steinfurt, Zimmer 758, erhältlich. Telefonische Bestellungen sind möglich unter 02551/69-1829. Die gleiche Nummer gilt auch für Auskünfte über Bodenrichtwerte.

Durchschnittspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen können unter www.boris.nrw.de im Produkt „Allgemeine Preisauskunft“ kostenfrei abgefragt werden.