21. Januar 2017

Neue Frisur für die Kopfweiden

Das HPZ leistet im Auftrag des Kreises Viersen eine wichtigen Beitrag zum Naturschutz

Kempen / Kreis Viersen

Knorrig anmutende Kopfweidenreihen prägen die Landschaft am Niederrhein. Ihre bizarre, charakteristische Form entstand durch regelmäßiges Abschlagen der Kopftriebe. Früher wurden die geschnittenen Weidenruten vielfältig genutzt, etwa als Flechtmaterial für Körbe, für Gerätestiele, zum Besenbinden oder als Brennholz. „Die Bäume sind heute vor allem für den Natur- und Artenschutz von großer Bedeutung“, sagt Andreas Budde, Umweltdezernent des Kreises Viersen. In den häufig ausgehöhlten Stämmen leben zahlreiche Insekten und Kleintiere. Hohle Kopfbäume sind für den gefährdeten Steinkauz aber auch für verschiedene Fledermausarten als Brut- und Schlafstätte unverzichtbar. Daher sollen die Charakterbäume der niederrheinischen Kulturlandschaft erhalten bleiben. Dazu ist allerdings ein regelmäßiger Pflegeschnitt im Abstand von fünf bis zehn Jahren nötig, da sie sonst unter der zunehmenden Last der Äste auseinanderbrechen würden. Die Folge wäre der Verlust dieser wertvollen Biotopstrukturen sowie eine Verarmung des niederrheinischen Landschaftsbildes.

Im Auftrag des Kreises Viersen erledigt das Heilpädagogische Zentrum Krefeld-Kreis Viersen (HPZ) seit 2003 den Kopfweidenschnitt. Seitdem wurden über 4.000 Bäume durch die Arbeitstrupps des HPZ fachmännisch gepflegt. An bis zu 50 Standorten pro Jahr sind die Arbeiter aktiv. Der Schwerpunkt liegt auf der Niersniederung sowie dem Bereich um Kempen. In diesem Winter beschneiden die Arbeiter des HPZ ca. 200 Exemplare.

Die Kopfweidenpflege stellt für das Team der Garten- und Landschaftspflege (GaLa) des HPZ eine wichtige Winteraufgabe dar. Trupps mit fünf bis acht Männern führen bei Wind und Wetter unter fachmännischer Anleitung von Heinz Schmidt, GaLa-Leiter des HPZ, die Schnitt- und Pflegearbeiten durch. „Unsere HPZ-Mitarbeiter sind mit Motivation bei der Sache, weil sie wissen, dass sie zum Erhalt des Naturschutzes einen wichtigen Beitrag leisten“, erläutert Friedbert Hermes, Geschäftsleiter Produktion und Vertrieb im HPZ. „Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter interessante und anspruchsvolle Arbeiten erhalten. Das trägt entscheidend zu ihrer Motivation und Weiterentwicklung bei.“ Gerade im Auftrag der Inklusion sind moderne Werkstätten wie das HPZ angehalten, Menschen mit Behinderung für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen. „Wir sind dem Kreis dankbar, uns auf diese Weise zu guter Winterarbeit zu verhelfen“, bekräftigt Heinz Schmidt.

Bis zu acht Pflegetrupps sind jedes Jahr im Einsatz. „Viele Arbeiten sind von Hand zu tätigen, daher sind die vielen Arbeitskräfte unverzichtbar“, erklärt Klaus Hamacher, Mitarbeiter in der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Viersen. Da viele Standorte innerhalb feuchter Flächen liegen und daher nicht oder nur schwer mit Fahrzeugen erreichbar sind, müssen die geschnittenen Äste häufig manuell von den Wiesen und Weiden oder aus Gräben heraus und zum Häcksler transportiert werden.

Ohne ihre typische Krone sehen die Bäume in den kommenden Wochen kahl aus. Doch schon zum Frühjahr werden die ersten frische Triebe sprießen. In wenigen Monaten bildet sich dann wieder die namengebende Kopfform.

www.kreis-viersen.de
www.hpz-krefeld.de

Hintergrund
Das Heilpädagogische Zentrum ist eine Tochtergesellschaft der Stadt Krefeld und des Kreises Viersen und eines der großen sozialwirtschaftlichen Unter-nehmen im Rheinland. Es ist ein modernes Kompetenzzentrum für unterschiedliche Modelle angepasster Arbeit von beschützten Werkstätten bis zur Vorbereitung motivierter Menschen mit Behinderung auf den ersten Arbeitsmarkt: Rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit geistigen Behinderungen und/oder psychischen Erkrankungen arbeiten an neun Standorten im Kreisgebiet Viersen sowie im Stadtgebiet Krefeld in unterschiedlichen Werkstätten und an verschiedenen Projekten.

Assistiert wird ihnen durch 450 pädagogisch ausgebildete Fachkräfte aus Handwerk und Industrie sowie Sozialarbeiter und Therapeuten.  Der Auftrag des HPZ besteht darin, Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen durch Arbeit nach ihren individuellen Fähigkeiten zu rehabilitieren. Das HPZ ist Partner und Dienstleister der Industrie und arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich für namhafte, kreisweit agierende Unternehmen sowie Global Player.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Kopfweide

Gerd Höddinghaus (5.v.r.), Mitarbeiter des Heilpädagogischen Zentrums, hat mit seinem Team im Auftrag des Kreises Viersen einige Kopfweiden zurückgeschnitten. Andreas Budde (v.r.), Planungsdezernent des Kreises Viersen, Klaus Hamacher, Miitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde Kreis Viersen, Michael Kaiser, stellv. Abteilungsleiter Garten- und Landschaftspflege des HPZ, sowie Friedbert Hermes, Geschäftsleiter Produktion des HPZ schauen sich das Ergebnis an. Foto: Kreis Viersen / abdruck honorarfrei

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