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Münster,19.09.2006

Mit Migranten für Migranten
"Gesundheitsmediatoren" erklären ihren Landsleuten in der Muttersprache das deutsche Gesundheitssystem

Münster (SMS) Warum bezahlt die Krankenkasse viele medizinische Leistungen, einzelne aber nicht? Warum muss ich beim Arzt 10 Euro bezahlen, aber nicht, wenn ich beim Zahnarzt die Vorsorge wahrnehme? Was für Deutsche nicht leicht zu durchschauen ist, bleibt vielen ausländischen Patientinnen und Patienten erst recht rätselhaft. In Münster helfen jetzt Migranten, dass für ihre Landsleute das deutsche Gesundheitssystem durchschaubar wird.

Das Stichwort lautet "MiMi" und steht für "Mit Migranten für Migranten". Dabei handelt es sich um ein Projekt des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen und des Ethno-Medizinischen Zentrums Hannover, an dem sich das Gesundheitsamt der Stadt beteiligt. Die ersten 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus neun Ländern haben jetzt eine Schulung abgeschlossen, die sie befähigt, ihr neu erworbenes Wissen in der Muttersprache an ihre Landsleute weiterzugeben.

"Die Muttersprache schafft Vertrauen und baut Hemmschwellen ab. Dann sind Fragen unproblematisch und ohne die Sprachbarriere auch unmissverständlich", erläutert Projektleiter Karim Mashkoori vom Gesundheitsamt. Fachleute aus dem Gesundheitswesen haben die Teilnehmer von "MiMi" dafür in 17 Veranstaltungen mit insgesamt 70 Unterrichtsstunden fit gemacht. Schwerpunkte waren Vorsorge-Themen, Ernährung, Tabak- und Alkoholkonsum, Umgang mit Medikamenten, seelische Gesundheit, Familienplanung sowie Pflege und Gesundheit im Alter.

Die Schulung gab den "interkulturellen Gesundheitsmediatoren" das Rüstzeug, selbst Informationsveranstaltungen durchzuführen. Diese eher theoretischen Veranstaltungen können ganz praktisch wirken. Denn wer zum Beispiel über gesunde Ernährung und Vermeidung von Übergewicht Bescheid weiß, kann sich später manche Folgeerkrankung und manchen Arztbesuch sparen.

Die "MiMi"-Teilnehmer übten ganz praktisch ein, wie sie ihre Aufgabe bewältigen können. Dazu organisierten sie in Vereinen und Einrichtungen Übungs-Infoveranstaltungen für ihre Landsleute. Erfahrung der frisch gebackenen Vermittler in Sachen Gesundheit: "Wir sind immer gut aufgenommen worden." Nach diesem positiven Ergebnis hofft Karim Mashkoori, dass weiterhin finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, damit das Projekt über 2007 hinaus fortgesetzt werden kann.

Bildtext:

Die neuen Gesundheitsvermittler erklären künftig ihren Landsleuten das deutsche Gesundheitssystem; ihre Dozenten erhielten zum Abschluss als Dankeschön einen Blumenstrauß. - Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung honorarfrei.


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