Logo Stadt Münster



Münster,08.10.2009

"Dialoge zum Frieden" für den Nahen Osten
Veranstaltungsreihe mit Nahost-Experten und dem Exzellenzcluster "Religion und Politik" / "Friedens-Gastmahl" im Rathaus

Münster (SMS) Am 23. Oktober wird das Kleine Haus der Städtischen Bühnen zum Schauplatz für große Außenpolitik, wenn hier um 16 Uhr namhafte internationale Religions-, Wissenschafts- und Medienvertreterinnen und -vertreter in einer öffentlichen Podiumsdiskussion nach Lösungswegen für die Konfliktregion Naher Osten suchen. Die Diskussionsrunde steht im Mittelpunkt der jährlichen Reihe "1648: Dialoge zum Frieden". Mit dieser macht Münster seine historisch begründete Verantwortung und seine Kompetenz für Konfliktlösung durch Dialog in der Tradition der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden deutlich.

Zu Wort kommen der Historiker und Publizist aus Jerusalem Prof. Moshe Zimmermann, die palästinensische Friedensvermittlerin aus Birzeit, Dr. Sumaya Farhat-Naser, der Kölner Schriftsteller und Orientalist Dr. Navid Kermani, der Präsident der Al-Quds Universität Jerusalem, Prof. Sari Nusseibeh und der ehemalige ARD-Nahost-Korrespondent und WDR-Redakteur aus Köln, Björn Blaschke. Moderiert wird die Runde von Manfred Erdenberger, dem ehemaligen WDR-Chefkorrespondenten und Sprecher der Deutschen Initiative für den Nahen Osten (DINO), die als Partner das Gespräch auch mitorganisiert hat. Die Veranstaltung ist öffentlich (Eintritt frei); lediglich eine Anmeldung in der Münster-Information im Stadthaus 1 oder an der Theaterkasse der Städtischen Bühnen ist erforderlich.

Ein weiterer Veranstaltungs-Höhepunkt im Umfeld des Jahrestags des historischen Friedenschlusses vom 24. Oktober ist eine Tagung des Exzellenzclusters "Politik und Religion" der Westfälischen Wilhelms-Universität vom 21. bis 23. Oktober unter Leitung von Prof. Dr. Gerd Althoff: "Denkmuster christlicher Legitimation von Gewalt - Ihre Herkunft und ihr Wandel von der Spätantike zur Moderne." In Zeiten "islamistisch" begründeten Terrors untersucht sie die Argumente, mit denen Gewalt im Dienst der christlichen Religion von der Spätantike bis heute gerechtfertigt wurde. Zum Beispiel sind die Religionen, die heute in Nahost miteinander ringen, schon im Zeitalter der Kreuzzüge aufeinandergeprallt.

Anlässlich der Tagung hält der Münchner Theologe Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf am 21. Oktober um 20.15 Uhr im Fürstenberghaus auch einen öffentlichen Vortrag. Thema: "Der christliche Gott als Gewaltsubjekt". Darin gibt er einen Überblick über die christlichen Begründungen von Gewaltanwendungen durch die Jahrhunderte.

Der Exzellenzcluster "Religion und Politik" ist der bundesweit größte Forschungsverbund zum Thema Religionen. Er bietet beste Voraussetzungen, um die Tradition der Friedensdialoge in einen aktuellen gesellschaftlichen und politischen Bezug zu setzen. Die Kooperation ist zugleich ein Schwerpunktthema der von Universität, Fachhochschule und Stadt gemeinsam getragenen "Konzertierten Aktion Wissenschaftsstadt". Gefördert werden die "Dialoge zum Frieden" durch die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost und das Land Nordrhein-Westfalen.

Neu im Programm der Friedensdialoge ist diesmal auch ein "Friedens-Gastmahl", zu dem am 23. Oktober Oberbürgermeister Markus Lewe Gäste der Stadt in den Rathausfestsaal einlädt. Es knüpft an die Tradition an, dass das gemeinsames Mahl in allen Epochen und Kulturen ein Symbol für friedliche Gesinnung und Verständigungsbereitschaft ist. Dieses Mahl soll fester Bestandteil der Veranstaltungsreihe zum Westfälischen Frieden werden.

Als schon traditionelle Bausteine machen die Ausstellung zum Westfälischen Frieden, die Schülerakademie, das Treffen der Religionsgemeinschaften und Konfessionen im Friedenssaal und die Ökumenische Friedensvesper das Programm der "Dialoge zum Frieden" komplett.

Die Ausstellung des Stadtarchivs ist vom 8. bis 25. Oktober in der Bürgerhalle des Rathauses zu sehen. Unter dem Titel "Westfälischer Frieden 1648 - Dialoge im Zeichen der Toleranz" zeigt sie eine Dokumentation zu den Orten und dem Verlauf der Verhandlungen. Auch der Friedensvertrag ist im Faksimile zu sehen.

Der "religiöse Gipfel" mit dem Treffen der lokalen Religionsgemeinschaften und Konfessionen findet am 22. Oktober um 18 Uhr statt. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen lädt der Oberbürgermeister dazu die Repräsentanten der in Münster vertretenen Religionen, Konfessionen und Gemeinschaften in den Friedenssaal ein.

Gleich zwei Premieren gibt es bei der Schülerakademie: Erstmals sind dazu alle münsterschen Gymnasien eingeladen und erstmals findet die Schülerakademie in Zusammenarbeit mit der katholisch-sozialen Akademie Franz-Hitze-Haus statt. Unter dem Motto "Frieden jetzt" beschäftigen sich am 23. Oktober Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13 mit dem Nahen Osten. Gemeinsam mit Prof. Moshe Zimmermann und Dr. Sumaya Farhat-Nasar erörtern sie die Positionen der israelischen und der palästinensischen Seite und erarbeiten Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt. Im anschließenden Plenum - moderiert von Björn Blaschke - werden die Ansätze vorgesellt und diskutiert.

Den Abschluss der "Dialoge zum Frieden" bildet eine Ökumenische Friedensvesper mit Superintendent Dr. Dieter Beese und Stadtdechant Dr. Ferdinand Schumacher am 24. Oktober um 18 Uhr in der Apostelkirche. Sie steht unter dem Leitwort des Propheten Jesaja: "Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein." Es musizieren der Kammerchor St. Lamberti unter der Leitung von Christian Bettels und Klaus Vetter an der Orgel.

Ein Programm-Faltblatt zu den "Dialogen zum Frieden" liegt in der Münster-Information im Stadthaus 1 aus. Infos im Internet: www.marketing.muenster.de und www.religion-und-politik.de.

Signet

Teilnehmer Nahost-Diskussion (pdf)


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Signet

Teilnehmer


Herausgeberin:
Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, 48127 Münster
Tel. 02 51/4 92-13 00, -13 01, -13 02, Fax 02 51/49 2-77 12
www.muenster.de/stadt/medien, presseamt@stadt-muenster.de
presse-service.de

© Stadt Münster - Impressum