Münster. (SMS) Die weißen Engelsflügel liegen bereit. Ebenso unzählige Buttons, Motiv-Karten und Bonbons. Über 30 Jugendliche aus der Oberstufe des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums fiebern dem Rosenmontag entgegen. Als Schutzengel-Gruppe werden sie in Münsters Karnevalszug für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol werben - quasi als himmlische Boten der Präventionskampagne "Voll ist out", hinter der das städtische Amt für Kinder, Jugendliche und Familien steckt.
Elvira Danneker und Laurene Scheurell waren schon bei der Premiere am Rosenmontag 2009 dabei. "Die Aktion ist prima angekommen", erinnern sich die Schulsanitäterinnen. "Junge Leute haben gerade die kleinen Engel-Anstecker total gern genommen." Ausgebildet vom Deutschen Roten Kreuz, um auf Schul- oder Sportfesten Erste Hilfe zu leisten, hatten sie mit elf weiteren Sanitätern das pfiffige Infomaterial der Drogenhilfe verteilt. „Wir sind auf die Jugendlichen zugegangen, haben erklärt, worum es bei 'Voll ist out' geht und dass man auch im Karneval ohne Unmengen von Alkohol Spaß haben kann“, erzählt Laurene Scheurell.
Und der Spaß wirkte ansteckend: Die Fußgruppe ist mittlerweile auf 32 Mitglieder angewachsen. Auch Vera Betz ist neu im Team: "Wir standen damals am Zug und waren begeistert von der Idee und der guten Stimmung." Nicht nur Kamelle haben die Schutzengel dabei, sondern auch Fakten. Miriam Dohr von der Drogenhilfe hat alle geschult für den Dialog am Rand des Zuges. Sie freut sich über das Engagement der Jugendlichen: "Es ist viel überzeugender, wenn die jungen Leute selbst das Thema Alkohol in den Karneval bringen. Sanitäter haben da sicher noch ein besonderes Bewusstsein für Gesundheitsfragen."
Dank des jugendgerechten Materials der Drogenhilfe können die Gymnasiasten am Rosenmontag mit einem Augenzwinkern auf ihre Altersgenossen zugehen. "Sei da, wenn mein Engel frei hat" - fordern zum Beispiel die Karten mit den kleinen Engelsflügeln zum Anstecken den Freund oder die Clique auf. Provokante Karten ("Ich bin Alkoholiker. Willst du das auch?"), Motiv-Postkarten zu den Risiken des Alkohols und Infos zum Fotowettbewerb um das schönste Genuss-Erlebnis warten ebenfalls auf Abnehmer.
Und wenn die Botschaft einen Adressaten doch zu spät erreicht: "Das 'Voll ist out'-Team wird Rosenmontag wieder mit dem DRK im Rathaus-Innenhof stehen, um Betrunkenen und ihren oft ratlosen Freunden beizustehen", verspricht Miriam Dohr. Wer die Kampagne unterstützen möchte, findet Infos und Ansprechpartner im Internet (www.vollistout.de).
Bildzeile:
Sie wollen in Münsters Rosenmontagszug für "Voll ist out" werben: Schülerinnen und Schüler des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums mit Miriam Dohr, Mitarbeiterin der städtischen Drogenhilfe (vorn Mitte). Foto: Presseamt Stadt Münster, Andrea Kutzendörfer. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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