"Jeder, der das will, kann den Ausweis als elektronische Identitätskarte nutzen und bekommt so ohne zusätzlichen Aufwand neue Möglichkeiten zur Nutzung von Online-Diensten", sagte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe. Im Gegenzug werde es sich künftig lohnen, im großen Maßstab Online-Dienste anzubieten. "In den Kommunen steht ein Quantensprung im E-Government bevor, und Münster befindet sich hier in vorderster Reihe", so der Oberbürgermeister.

Da lag es nahe, dass OB Lewe und Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Henning Müller-Tengelmann am Dienstag, 2. November, im Bürgerbüro Mitte zu den ersten Kunden gehörten, die den neuen Personalausweis beantragten und sich ein Lesegerät aushändigen ließen. Hergestellt werden die Ausweise in der Bundesdruckerei. Diese kalkuliert mit etwa zwei Wochen Lieferzeit. Pro Jahr werden in den Bürgerbüros des Amtes für Bürgerangelegenheiten 35 000 Personalausweise beantragt. Rechnerisch reichen also die vom Bundesinnenministerium zugesagten rund 50 000 Lesegeräte aus, um schätzungsweise ein Jahr lang jeden Antragsteller zu versorgen, der zum neuen Ausweis kostenlos ein Lesegerät haben möchte.

Wenn Mitte November die ersten Personalausweise ausgehändigt werden, stehen innerhalb des Portals muenster.de im virtuellen Rathaus (www.muenster.de/stadt) erste neue Online-Anwendungen bereit: die Bestellung von Urkunden beim Standesamt, von Karten beim Vermessungs- und Katasteramt, der Antrag auf Sondernutzung an öffentlichen Straßen beim Tiefbauamt sowie die Anmeldung von Elektrogroßgeräten zur Abholung und Entsorgung durch die Abfallwirtschaftsbetriebe. Bis Ende 2011 sollen bereits 25 städtische Online-Anwendungen zur Verfügung stehen, die die elektronische Identität des neuen Personalausweises nutzen. OB Lewe: "Dieses Konzept hat auch das Bundesinnenministerium überzeugt. Soweit hier bekannt ist, erhält Münster und die von ihm geführte kommunale Kooperation von 18 Städten und Gemeinden deshalb als einziger kommunaler Antragsteller vom Bund Lesegeräte zur kostenlosen Verteilung."