(SMS) Sein Zeichenstil war gleichermaßen eigenwillig reduziert wie hoch präzise: Aus dem umfangreichen Nachlass des Malers und Zeichners Hans Griepentrog (1910-1984) erhält das Stadtmuseum Münster über 80 Zeichnungen. Diese Schenkung und den 100. Geburtstag des Künstlers nimmt das Museum an der Salzstraße zum Anlass für die Ausstellung „Der Zeichner Hans Griepentrog“. Im Mittelpunkt: Stadtansichten und Impressionen aus Münsters Kaffeehäusern.
Die feine Werkschau - präsentiert werden 15 Arbeiten - widmet sich dem interessanten Alterswerk des ehemaligen Professors für freie und angewandte Malerei an der Fachhochschule Münster, der in den 1950er Jahren nach Münster kam. „Mit der Tendenz zur Reduktion schuf Hans Griepentrog charakteristische Bilder und eröffnet zugleich neue Sichtweisen auf bekannte Motive“, freut sich Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé über die großzügige Schenkung an das Stadtmuseum.
Hans Griepentrog studierte nach einer handwerklichen Lehre an den Kunstakademien in Königsberg, Dresden und Berlin. 1945 ließ er sich als frei schaffender Künstler im Bezirk Halle/Saale nieder. Ab 1957 leitete er das Atelier für Malerei an der Werkkunstschule Münster, 1973 übernahm er eine Professur an der Fachhochschule für Design. Hans Griepentrog starb am 8. November 1984 in Münster.
Mit seinen Skizzen aus Kaffeehäusern greift der Künstler ein beliebtes Thema der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts auf. In wenigen Strichen nur findet er zu dem gewünschten Ausdruck. Wie etwa beim Traditionscafé „Schucan“. Griepentrog fängt auf den Zeichnungen aus dem Jahr 1977 Atmosphäre und Augenblicke ein, widmet sich dem traditionellen Ambiente. Tusche und Kreide halten Momente fest - Menschen im Gespräch, beim Lesen oder bloßen Verweilen.
Mit dem Thema der Architekturstudien befasste sich Griepentrog vor allem Anfang der 1970er Jahre. In diesen Stadtansichten variiert Griepentrog seinen Stil und zeichnet detailreicherer. Gebäude und Orte wie die Dominikanerkirche oder der Zoo, aber auch Straßen oder Baustellen zeigen unterschiedliche Perspektiven auf Münster.
Info: Ausstellung „Der Zeichner Hans Griepentrog“, bis 16. Januar 2011 im Stadtmuseum, dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags/sonntags 11 bis 18 Uhr. Eintritt frei. Zur Ausstellung ist ein Buch über den Maler und Zeichner erschienen (10 Euro, zahlreiche Abbildungen).
Fotos:
Menschen im Kaffeehaus: Ende der 1970er Jahre entstand diese Skizze (Tusche und Kreide). Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser
Pressemitteilung honorarfrei.
Atmosphäre und Augenblicke im Café Schucan - gesehen von Hans Griepentrog. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Dem Maler und Zeichner Hans Griepentrog (1910-1984) widmet das Stadtmuseum eine Ausstellung. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
"Neue Sichtweisen auf bekannte Motive": Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé vor den Zeichnungen Griepentrogs. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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