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Münster,04.05.1998

Formen und Farben, Raumteiler und Ruhezonen Schöne Schulen machen mehr Spaß
Projekt „Schulräume - Lebensräume“ mit fünf Schulen gestartet / Einfache Mittel - große Wirkung

(SMS) Das nüchterne Neonlicht erhält einen Dämpfer - aus einem freundlich-farbigen Stoff. Ein ehemals schmuckloser Schrank entwickelt sich zum Lieblingsstück - der bunte Anstrich machts möglich. Und aus dem unendlich langen Flur wird eine kleine Galerie - die große Pin-Wand bietet Platz für die Kunstwerke. Drei Beispiele, die für Verschönerungen ohne großen Aufwand stehen. In fünf Schulen Münsters - alle mit ganztägigen Betreuungsangeboten - arbeiten Schüler und Lehrer derzeit an diesem „Vorher-Nachher“-Effekt. Sie machen mit am Projekt „Schulräume - Lebensräume“ und gestalten „ihre“ Lernumwelt anregender und freundlicher. Die Idee dazu wurde in der Pädagogischen Arbeitsstelle des Schulamtes geboren. „Schule, das ist der Ort, an dem Kinder und Jugendliche täglich viele Stunden verbringen. Gerade an Schulen mit ganztägigen Angeboten müssen die Räume auch für Aktivitäten außerhalb der üblichen Schulstunden angenehme Atmosphäre bieten“, erläutert Schuldezernentin Helga Boldt. Für Spiel, Rückzug, Entspannung, auch für Kleingruppen-Arbeit, Beratung oder schlicht für „Mal-mit-jemandem-reden-wollen“. Dreh- und Angelpunkt von „Schulräume - Lebensräume“ sind die Bedürfnisse der Schule. Lehrer- und Schülerschaft wurden schon in der Planungsphase einbezogen und setzten ihre individuellen Schwerpunkte. „Sie sind die Schulraumnutzer“, so Aud Riegel-Krause, Leiterin der Pädagogischen Arbeitsstelle, „und sie wissen darum am besten, wie ihre tägliche Lern- und Lebensumwelt aussehen soll. Bei der Umsetzung der Ideen, Motive und Wünsche erhielten die Schulen professionelle Hilfe von der Akademie Gestaltung im Handwerk/Handwerkskammer Münster. Die Gestalterin Anette Kreysern ist seit Schuljahresbeginn in der Uppenbergschule, Erich-Klausener-Schule, Geschwister-Scholl-Realschule, Paul-Gerhardt-Schule und der Realschule im Kreuzviertel unterwegs, um Pläne nach und nach in die Realität umzusetzen. Peppiger Anstrich und Paravents Der Aufwand ist dabei weitaus geringer als man gemeinhin annehmen könnte. „Wie können wir mit einfachen Mitteln den Schulraum tatsächlich zu einem Lebensraum machen, in dem man sich wohlfühlt“, definiert Anette Kreysern die Grundidee. Manchmal reiche es schon, einige kleine Dinge zu verändern, weist die Gestalterin im Handwerk auf Phantasie und Kreativität statt auf den großen Geldbeutel. Da trennen Raumteiler unansehnliche Ecken ab oder lösen langweilige Zimmer-Zuschnitte auf. Paravents ermöglichen Rückzug, intensives Lernen oder ungestörte Gespräche. Da wird ein Schrank entworfen und gebaut, in dem jedes Kind ein abschließbares Privatfach erhält, und altes Mobilar wird durch peppige Anstriche zu neuer Schönheit erweckt. Warme Töne und weiche Materialien geben neue (Raum)-Gefühle, und gemütliche Kuschel-Ecken reagieren auf Erholungsbedürfnisse von Kindern. IKEA-Stiftung unterstützt Finanziert wird das Projekt aus Mitteln, die der Rat 1997/98 für Ganztags- und Betreuungsangebote an weiterführenden Schulen bereitgestellt hat. Mit im Boot sitzt die IKEA-Stiftung, die 8 000 Mark zusteuert. Das Unternehmen möchte mit seinem Sponsoring dazu beitragen, „einer bislang eher vernachlässigten Thematik - Einrichtung und Ambiente von Schulen - zu mehr Bedeutung und mehr öffentlicher Diskussion zu verhelfen.

Die fünf Schulen in Münster werden bis zu den Sommerferien ihre Raumgestaltungen abgeschlossen haben. „Beendet ist für sie das Abenteuer ´Gestaltung´ dennoch nicht“, ist Aud Riegel-Krause sicher. Im Gegenteil: „Viele neue Ideen sind dabei entstanden und warten auf Umsetzung“. Und manch´ andere Schule in der Stadt hat sich anstecken lassen - getreu dem Motto: „ Schöne Schulen machen mehr Spaß“.


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