Münster (SMS) Der Trend setzt sich fort: 2010 war - genau wie 2009 - ein gutes Jahr für den Grundstücksmarkt in Münster. Mit mehr als 3300 abgeschlossenen Kaufverträgen wurde nicht nur das hohe Vorjahresergebnis um rund 15 Prozent deutlich übertroffen. Auch der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2005, der durch den Wegfall der Eigenheimzulage geprägt war, wurde überschritten. Dies geht aus dem Grundstücksmarktbericht hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Münster seit 1990 regelmäßig vorlegt.
"Der neue Rekord ist sicher mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu erklären", erläutert Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses. "Denn in wirtschaftlich unsicheren Zeiten investieren potentielle Anleger verstärkt in Immobilien." Besonders profitiert haben hiervon im vergangenen Jahr die Wohnungseigentümer. In diesem Marktbereich gab es sowohl bei den Verkaufszahlen als auch bei der Kaufpreissumme einen neuen Rekord: Mit 1656 Wohnungen wurden 235 Millionen Euro umgesetzt. Damit betrug der Anteil des Wohnungseigentums an der Gesamtzahl aller Verkäufe in Münster erstmals über 50 Prozent.
Aber auch bei den unbebauten Grundstücken registrierte der Ausschuss mit 390 Verträgen und 500 verkauften Grundstücken für Ein- und Zweifamilienhäuser außerordentlich hohe Zahlen. Der hierbei erzielte Umsatz von rund 46 Millionen Euro wurde nur im Jahr 2009 knapp übertroffen. "Der Anteil städtischer Grundstücke war mit 65 Verträgen jedoch deutlich niedriger als in früheren Jahren", berichtet Michael Tegtmeier. Die Preise für unbebaute Grundstücke stiegen in Münster im vergangenen Jahr um rund vier Prozent. Sie lagen in den meisten Fällen zwischen 150 und 300 Euro pro Quadratmeter, überschritten in Einzelfällen aber auch die 500-Euro-Marke.
Bei den verkauften Einfamilienhäusern ist die Zahl gegenüber 2009 nur leicht gestiegen, 647 Objekte wechselten den Eigentümer. Die Preise bewegten sich in den letzten zehn Jahren etwa auf gleichem Niveau. 2010 stiegen sie jedoch im Vergleich zu 2009 um drei Prozent, Mehrfamilienhäuser wurden um vier Prozent teurer verkauft. Ein frei stehendes Einfamilienhaus kostete im Mittel 320 000 Euro, typische Preise für Reihenhäuser lagen zwischen 150 000 und 260 000 Euro, Doppelhaushälften waren für 170 000 bis 370 000 Euro zu haben.
Die Preise für Eigentumswohnungen entwickelten sich wie schon in den Vorjahren sehr unterschiedlich. Baujahr und Lage spielten in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Während die Preise für neu errichtete Wohnungen im gesamten Stadtgebiet um rund vier Prozent stiegen, fielen die Preise für gebrauchte Wohnungen im Mittel um ein Prozent. Im Zentrum und in den zentrumsnahen Bereichen kam es jedoch auch in diesem Segment zu Preissteigerungen. Neue Wohnungen kosteten im Schnitt mehr als 2600 Euro pro Quadratmeter, gebrauchte im Mittel weniger als 1400 Euro pro Quadratmeter.
Den aktuellen Grundstücksmarktbericht gibt es für 52 Euro im Kundenzentrum im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33 und in der Münster-Information im Stadthaus 1, Heinrich-Brüning-Straße. Die Bodenrichtwertkarte, die die aktuellen durchschnittlichen Grundstückswerte enthält, sowie eine Karte mit durchschnittlichen Preisen für Eigentumswohnungen sind dort zum Preis von jeweils 50 Euro erhältlich.
Unter der Internet-Adresse www.boris.nrw.de können Bodenrichtwerte für ganz Nordrhein-Westfalen und durchschnittliche Immobilienpreise für einen großen Teil des Landes abgefragt werden. Immobilienrichtwerte liegen bisher nur für wenige Städte vor, Münster gehört dazu. Wer unter www.boris.nrw.de die gewünschte Gemeinde, den Straßennamen und die Hausnummer eingibt, bekommt den entsprechenden Ausschnitt aus den Richtwertkarten angezeigt. Außerdem sind die jeweiligen allgemeinen Informationen zum Grundstücksmarkt verfügbar. Es gibt eine kostenfreie Ausgabe des Grundstücksmarktberichtes, die allerdings die für die Wertermittlung erforderlichen Daten nicht enthält. Die komplette Ausgabe des Marktberichtes kostet im Internet 39 Euro. Bodenrichtwerte werden kostenfrei angezeigt, lediglich der Ausdruck muss bezahlt werden.
Foto: Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Münster. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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