Was ist öffentlicher Raum? Wem gehört er? Wie gestaltet sich die Zukunft in den Innenstädten? Fragen zur Urbanität und Stadtraum begegnen die Festivalmacher durch künstlerische Performance. Vier Kulturgrößen Münsters - Theater Titanick, Theater im Pumpenhaus, Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst und Filmwerkstatt - bringen ihre Innovation und kreative Handschrift ein. Dank dieser erstmaligen Kooperation und unterstützt von der Stadt Münster kann "Flurstücke" die ganze Bandbreite an künstlerischen Ausdrucksformen entfalten.

Neues entdecken und Bekanntes im neuen Licht

Dabei dient der Stadtraum nicht als bloße Kulisse. Die beteiligten Künstler und Ensembles aus fünf Ländern Europas und den USA - allesamt von überregionalem Rang und Renommee - stellen Bezüge her zwischen Produktion, Ort und Publikum. Die Zuschauer haben wiederum die Chance, neue, unbekannte, verlassene Orte zu entdecken oder Bekanntes in neuem Licht zu sehen.

"Die Stadt Münster hat traditionell ganz besonderen Zugang zu ihrem öffentlichen Raum und sich von jeher engagiert und emotional mit Räumen, Plätzen und Baukultur auseinandergesetzt", konstatiert Oberbürgermeister Markus Lewe. So hätten nicht zuletzt die "skulptur projekte" Münster zu einem internationalen Modellfall für Kunst im urbanen Umfeld gemacht und zugleich das Verhältnis der Bürger zum öffentlichen Stadtraum verändert. Der Oberbürgermeister: "Die Skulpturenausstellungen haben für Münster wichtige Akzente gesetzt, sie haben berührt und provoziert. Das Festival `Flurstücke` setzt diesen Diskurs mit dem öffentlichen Raum nun in einer anderen Tonart fort".

Die wohl publikumswirksamsten Projekte des Festivals werden die großen Spektakel europäischer Ensembles in der Tradition des professionellen Straßentheaters sein. Theater Titanick als Kooperationspartner repräsentiert diese Sparte einzigartig in Deutschland. Wie ein „Sonnambulo“ (italienisch für "Schlafwandler") wird der Zuschauer sich fühlen, wenn er in ein nächtliches Szenario zwischen Tuckesburg und Musikschule eintaucht. Titanick inszeniert auf dem Gelände eine Traumwelt zwischen Schein und Wirklichkeit, Paradies und Hölle. Die französische Aktionskünstlergruppe Générik Vapeur hingegen macht Münsters Asphalt zur Bühne. Ihr "Drôles d`Oiseaux" ("Schräge Vögel") kommt als schrille Parade mitten durch die Innenstadt daher und endet spektakulär mit Autos an der Wäscheleine…

Öffentliche Ordnung und private Freiheit

Die Innenstadt mit ihren Plätzen und Einkaufsstraßen ist auch Bühne für Tanz und Performance. International agierende Künstler inszenieren die Wechselwirkung zwischen öffentlicher Ordnung und individueller Freiheit, zwischen Persönlichem und Allgemeingut und die Veräußerlichung von Privatem. Das Genre Film wird Altbekanntes im öffentlichen Raum verfremden. Multimediale Projektionen "bespielen" die Fassade der neuen Diözesan-Bibliothek und konfrontieren Bildungskultur mit Konsumkultur.

Auf drei Tage konzentriert, nehmen die Projekte den Stadtraum in Besitz. Ein Festival für alle Sinne, das begeistern, verzaubern, irritieren und verstören möchte. Vom Krawall-Theater über die intellektuell anregende Installation bis zur sinnlich-poetischen Performance.

Info: "Flurstücke" steht unter der künstlerischen Leitung von Uwe Köhler/Clair Howells (Theater Titanick), Ludger Schnieder (Theater im Pumpenhaus), Winfried Bettmer (Filmwerkstatt) und Dr. Gail Kirkpatrick (Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst). Kooperationspartner ist die Stadt Münster mit Münster Marketing und Kulturamt. Finanziell wird das Festival vom Land NRW, der LWL-Kulturstiftung und den Stadtwerken unterstützt. Am 20. Juni erscheint ein Programmflyer, Details zu den Veranstaltungen im Internet unter www.flurstuecke.com.

Fotos: Die Aktions-Künstlergruppe Générik Vapeur krempelt in ihren Projekten den Straßenverkehr um...Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Performance in der City: Angie Hiesl möbliert den Stubengassenplatz und den Harsewinkelplatz mit einem Warenregal. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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