Münster. (SMS) Wie wär's zum 40. mit Sky-Jumping, Power-Paddeln oder Höhen-Kick am Kletterturm? Was manches gestandene Geburtstagskind überfordert, ruft bei diesem und seinen Gästen Begeisterung hervor: Münsters Kinder erobern im August wieder "ihre" Stadt "Atlantis", und einige Eltern werden sich vielleicht noch erinnern, dass die Wiege der zentralen Ferienaktion 1971 in der Halle Münsterland stand.
3000 Mädchen und Jungen kamen am 20. Juli 1971 in die Halle, um das "Kinderparadies", so hieß es damals, zu erobern. Angeregt von ersten Vorbildern im Ruhrgebiet, wollte auch Münsters Rat Kindern ein Angebot gegen die Ferien-Langeweile machen. Die dreiwöchige Premiere war ein voller Erfolg, die Fortsetzung schnell beschlossen. Und dank engagierter Partner wurde das Angebot – bis heute - immer attraktiver. So konnte das Jugendamt schon 1973 Flussfahrten auf der Werse anbieten, waren doch die Rettungsschwimmer von Bundeswehr und DLRG buchstäblich mit im Boot. 1974 kamen als "Kinderparadies-Außenstellen" das Sportbad Sudmühle und die Sportanlagen auf der Sentruper Höhe dazu.
Konnten die Kinder anfangs zwischen festen Angeboten wie Töpfern, Fahrradwerkstatt oder auch einem Frisiersalon wählen, wuchsen mit der Erfahrung auch die Mitgestaltungsmöglichkeiten. Dies mündete 1991 im neuen Konzept unter neuem Namen: In der "Kinderstadt" konnte der Nachwuchs den Alltag mitbestimmen und sogar ein eigenes Stadtoberhaupt wählen. Im Rahmen der 1200-Jahr-Feier Münsters zog die "Kinderstadt" komplett in den Sportpark Sentruper Höhe. Die Draußen-Variante kam bei den Kindern so gut an, dass 1994 erstmals "Atlantis" auftauchte, auf den Wiesen zwischen Mauritz-Lindenweg und Kanal.
Inzwischen auf die - im Jahr 2000 für 500 000 DM hergerichtete - Wiese im Wienburgpark umgezogen, präsentiert sich die Kinderstadt open air noch attraktiver. Für altersgerechte Angebote in vier Gruppen gibt es Großzelte. Gleichzeitig bieten rund 10 000 Quadratmeter Freiland einmalige Möglichkeiten zum Spielen, Ausprobieren und Freunde-Finden. Aktionen wie die Olympiade garantieren, dass sich die Altersgruppen auch mischen. Mit speziellen Angeboten werden Kinder mit Behinderungen, aus sozial-schwachen Familien oder mit Migrationshintergrund in das quirlige Miteinander integriert. Besonders gefragt ist zudem die Ganztagsbetreuung, 2001 dazugekommen. 70 Kinder nehmen in diesem Sommer daran teil.
40 Fachkräfte für die Betreuung schult das städtische Kinderbüro jährlich in Erster Hilfe, Erziehungsfragen, Aufsichtspflicht und mehr. Dabei sind manche von ihnen schon Atlantis-Profis, bis zu zehn Jahren dabei - selbst Ehen wurden hier schon geschlossen.
"300 000 Kinder haben in 40 Jahren die außergewöhnlichen Freizeit-Möglichkeiten unseres zentralen Angebots genutzt", freut sich Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien. "Dabei sind die Atlantis-Zahlen mit durchschnittlich 500 bis 600 Kindern pro Tag konstant." Das ist beachtlich, ist die Konkurrenz über die Jahre doch deutlich gewachsen, wie die städtische Programmübersicht "Sommerhits für Kids" zeigt. Nicht nur die Stadt, auch rund 50 Museen, Gemeinden, Vereine und andere Einrichtungen machen inzwischen Ferienangebote für Daheimgebliebene (siehe www.stadt-muenster.de/kinderbuero).
Bildzeile Kinderparadies:
Schon bei der Premiere 1971 ein Erfolg - das "Kinderparadies" in der Halle Münsterland. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Bildzeile Atlantis:
Von den Kindern gewünscht, vom Kinderbüro ermöglicht - das Power-Paddeln auf der Atlantis-Wiese im Wienburgpark ist nur ein Beispiel für die außergewöhnlichen Möglichkeiten einer zentralen Großveranstaltung. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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