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Münster,07.12.2011

„Gemeinde ist kein stummer Hund“
Chile Aktivisten der ersten Stunde besuchen Ausstellung des Stadtmuseums

Münster (SMS) Der Militärputsch in Chile brachte die drei Aktivisten am 11. September 1973 in Münster zusammen. Ihre gemeinsame Sache: Hilfe für die Menschen in dem südamerikanischen Land. Martin Ostermann, Dr. Fritz Hufendiek und Dr. Ferdinand Kerstiens gehören in Münster zu den Chile Aktivisten der ersten Stunde. 34 Jahre später kommen sie aus Münster, Marl und Berlin, um sich in der Stadtmuseumsausstellung zur Chile Solidarität umzusehen.

Die Nachricht von der blutigen Entmachtung der demokratisch gewählten Allende-Regierung löste in den 1970er Jahren eine große Sympathiewelle für die Opfer der Diktatur aus. In Münster organisierte die Evangelische Studentengemeinde spontan eine erste Kundgebung, auf der ihr Gemeindepfarrer Fritz Hufendiek die Bestürzung vieler Studierender zum Ausdruck bringt.

Martin Ostermann war einer dieser Studenten. Den Putsch empfindet er als ein „politisches Horrorszenario“ und sieht sich zum Handeln verpflichtet. Er gründet den Initiativkreis „Solidarität mit Chile“ mit. Dessen erster Sprecher wird Fritz Hufendiek. Für den evangelischen Pfarrer war klar: „Gemeinde ist kein stummer Hund. Mit unserem Zorn gegen Gewalt und Unrecht müssen wir in die Öffentlichkeit, auf die Straße.“ Nachdem er als Pfarrer nach Bielefeld wechselt, übernimmt Martin Ostermann das Amt des Sprechers.

Gemeinsam mit der katholischen Studentengemeinde wächst der Initiativkreis zum Dreh- und Angelpunkt der Chile Solidarität in Münster. Er informiert die Öffentlichkeit, fordert Politiker und Bischöfe zu Stellungnahmen auf und setzt sich für die Aufnahme politisch Verfolgter in der Bundesrepublik ein. Ferdinand Kerstiens, damals katholischer Studentenpfarrer, betont, dass nicht die Politik, sondern die Hilfe für die Opfer des Pinochet-Regimes, die Hilfe für das chilenische Volk, Antrieb für Demos, Spendenaktionen, Flugblätter waren.

Die Museumsausstellung - sie läuft noch bis März - erinnert mit vielen Objekten an die Solidarität in Münster der Jahre 1973 bis 1990. Und gibt den Aktivisten von einst erneut eine Stimme: Sie kommen in Videointerviews zu Wort und berichten über ihre ganz persönliche Erinnerungen im Ringen „Por la libertad de Chile“.

Foto: Die Initiatoren der Chile Solidarität in Münster drei Jahrzehnte später im Stadtmuseum vereint (v.l.): Martin Ostermann, Pfarrer Dr. Fritz Hufendiek und Pfarrer Dr. Ferdinand Kerstiens. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.




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