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Münster,03.07.2012

OB Lewe: Münster konzentriert sich auf Europäisches Kulturerbe-Siegel
Stadtdirektor Schultheiß: NRW-Jury bringt den Stadtkern als Kandidaten für das EU-Label ins Spiel

Münster (SMS) Die Stadt Münster greift die Anregung des Landes Nordrhein-Westfalen auf und treibt ihre Bewerbung um das Europäische Kulturerbe-Siegel voran. "Die vom Land berufene Jury hat das denkmalpflegerische Engagement für den Prinzipalmarkt als wichtiges Zeugnis des Wiederaufbaus gewürdigt und festgestellt, dass dieser 'insbesondere innerhalb Europas mehr Aufmerksamkeit verdient'", zitiert Oberbürgermeister Markus Lewe aus dem Papier des Fachgremiums.

Anlass für die verstärkte Bemühung um das auf Initiative Frankreichs geschaffene EU-Siegel ist die Entscheidung des Landes über den NRW-Kandidaten für die deutsche Vorschlagsliste der künftigen UNESCO-Welterbestätten. Wie berichtet, hat die NRW-Jury dafür plädiert, aus den landesweit neun Interessenbekundungen nur die "Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet" für die deutsche Bewerbungsliste vorzuschlagen. "Die Entscheidung ist politisch nachvollziehbar", sagt OB Lewe. "Die Kulturlandschaft Ruhrgebiet würde die bestehende Welterbestätte Zeche Zollverein ergänzen."

Münster hatte die Chancen, mit dem Prinzipalmarkt auf die Welterbe-Vorschlagsliste zu kommen, von vornherein realistisch eingeschätzt. Im aktuellen Bewerbungsverfahren können die Bundesländer bis 2014 jeweils bis zu zwei Vorschläge melden. Daraus werden zwei Vorschläge ausgewählt, die Deutschland für eine internationale Bewerbungsliste meldet - wobei offen ist, wie viele Bewerbungen aus aller Welt mit welchem Schwerpunkt künftig zum Zug kommen.

Das EU-Kulturerbe-Siegel strebt Münster bereits für zwei Stätten von europäischem Rang an. "Dieses Siegel steht eigenständig neben dem UNESCO-Weltkulturerbe. Es erfasst auch Orte der Erinnerung an geschichtliche Ereignisse", erläutert Stadtdirektor Hartwig Schultheiß. Zum einen sollen die Rathäuser von Münster und Osnabrück gemeinsam als Stätten des Westfälischen Friedens für das Siegel vorgeschlagen werden; der Landschaftsverband hat zugesagt, eine Bewerbung Münsters zu unterstützen. Zum anderen ist die Lambertikirche mit den Täufer-Käfigen bereits von der Kultusministerkonferenz als eine von 19 wichtigen "Stätten der Reformation" vorgeschlagen worden.

"Münster hat als einzige der acht NRW-Bewerbungen, die für die UNESCO-Vorschlagsliste nicht berücksichtigt werden konnten, von der Fachjury ohne Einschränkungen eine ausschließlich positive Beurteilung erhalten", so Stadtdirektor Schultheiß. Die Jury hebt den Leitgedanken der städtischen Denkmalpflegerin Marlies Voss hervor, die den Wiederaufbau des Prinzipalmarktes als Dritten Weg zwischen strenger Rekonstruktion und radikaler Neuplanung charakterisiert hatte. Diese Thematik soll auf Anregung der Jury nun auf den Stadtkern erweitert und für das Europäische Kulturerbe-Siegel weiter verfolgt werden. Für den Stadtdirektor ist das ein wichtiger Hinweis. "Damit rückt die Jury die Innenstadt von der Rothenburg bis zum Spiekerhof einschließlich der Domburg als denkbaren Kandidaten für das EU-Label ins Blickfeld."


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