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Münster,05.07.2012

Tomaten für das Paradies im Gewächshaus
"Paradise lost": Stephan Us gibt dem Paradies doch noch eine Chance / Vorbote für "Ab in die Mitte" mit "1A - Münster im Fluss"

Münster (SMS) An ungewöhnliche Objekte im öffentlichen Raum ist man in Münster durch die Skulptur-Projekte gewöhnt. Was als Vorbote der Veranstaltungsreihe "1Aa - Münster im Fluss" an der Aa in Höhe Spiegelturm auf der ans Eiscafé angrenzenden Grünfläche zu sehen ist, sorgt dennoch für Überraschungsmomente. Dort steht ein 3,1 Meter langes und 1,85 Meter breites Gewächshaus. Ein Text in roten Lettern verkündet: "Das Handeln eines jeden Einzelnen kann Teil eines gemeinsamen Paradieses sein." Im Gewächshaus befinden sich junge Tomatenpflanzen, für die Bewässerung gibt es Gießkanne und Eimer.

Hinter der Installation steht der Künstler Stephan Us. Dem geht es um weit mehr als das Wachstum von Tomatensetzlingen. "Paradise lost" nennt er sein Objekt. Er versteht es als Plattform, die Möglichkeit des biblischen, poetischen Traums eines gemeinsamen Paradieses zu hinterfragen. Das Gewächshaus wird zum gläsernen Experimentierkasten, in dem es um die Werte, die Verantwortung und das Handeln eines jeden Besuchers geht. "Niemand muss hier etwas tun, aber jeder kann etwas tun. Auch das gemeinsame Scheitern und Verwelken der Idee ist möglich", so Stephan Us.

Us hat im Gewächshaus 15 Sorten von Tomaten - auch Paradiesfrucht oder Liebesäpfel genannt - aus der ganzen Welt in Kübel gepflanzt. An zentraler Stelle liegt ein Buch für Nachrichten und Kommentare aus. Außerdem enthält das Buch eine Pflegeanleitung für Tomatenpflanzen mit dem Aufruf an Betrachter und Besucher, ihren Paradiesgarten gemeinsam zu pflegen. Gießwasser kann mit einem Eimer am Seil aus der Aa geschöpft werden.

Stephan Us wünscht sich, dass Menschen sich in dieser temporären Installation begegnen, Fragen stellen, miteinander reden oder auch nur stille Betrachter sind. "Die Frage wird auch sein: Wer erntet die Tomaten, wenn sie denn reif werden sollten? Aber vielleicht wächst hier ja tatsächlich ein kleines Paradies", so Us.

Als Künstler und "Archivar des Nichts", wie er sich selbst nennt, setzt sich Stephan Us schon lange mit Leerstellen und Freiräumen auseinander. "Leerstellen sind nicht nur geprägt durch Leere, sondern sind auch Freiräume für eigenes Handeln", ist er überzeugt. Solch einen Freiraum stellt er nun als Plattform in Form eines Gewächshauses für das Handeln der Passanten und Besucher in den öffentlichen Raum.

Us interpretiert damit das Motto "freiraum" des diesjährigen "Ab in die Mitte"-Wettbewerbs, bei dem Münster mit der Veranstaltungsreihe "1A - Münster im Fluss" gewonnen hat. Der Vorab-Beitrag wird unterstützt von der Kunsthalle Münster. Vom 14. bis 22. September wird die von Münster Marketing konzipierte Reihe mit rund 20 Projekten und Aktionen die Aa in Szene setzten - und dann wird sich auch zeigen, ob im Gewächshaus mit den Tomaten das Paradies gereift ist.

Foto:

Tomaten an der Aa: Bernadette Spinnen (Münster Marketing), der Künstler Stephan Us und Gail Kirkpatrick (Kunsthalle) laden zum Gewächshaus ein. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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