Münster (SMS) Die Sprengung einer 125-Kilogramm-Fliegerbombe im Dortmund-Ems-Kanal in Münster ist am Sonntag, 14. Oktober, planmäßig verlaufen. Punkt 11.52 Uhr wurde die Bombe mit fünf Kilogramm Sprengstoff gezündet und löste im Kanal eine zirka 30 Meter hohe Wasserfontäne aus. Eine Gefahrenabschätzung unmittelbar nach der Zündung ergab, dass durch die Explosion oberirdisch keine Gefahrensituation entstanden war. Am Nachmittag wurden das Kanalbett und die Spundwände des Kanals inspiziert, parallel dazu erkundete die Feuerwehr das Gebiet auf mögliche Schäden.
„Alle Dienste der betroffenen staatlichen und kommunalen Stellen haben perfekt zusammengearbeitet. Das Ergebnis zeigt, dass sich der Aufwand der intensiven zweiwöchigen Vorbereitung gelohnt hat“, sagte der für die Feuerwehr Münster zuständige Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer in einer ersten Bilanz nach der Sprengung. Insgesamt waren am Sonntag rund 220 Personen im Einsatz. Darunter zirka 200 Feuerwehrleute, Angehörige von Hilfsorganisationen, von der Polizei, der Kampfmittelbeseitigung, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und aus mehreren städtischen Fachämtern.
Nach Angaben von Feuerwehrchef Benno Fritzen war um 9 Uhr ein Wohngebiet mit rund einhundert Personen evakuiert worden. Davon nutzten zirka 30 Bewohner das Angebot, während der Sprengung im nahegelegenen Stadthaus 3 unterzukommen. Zur gleichen Zeit wurde der Bereich im Radius von 300 Meter um die Sprengstelle gesperrt, um 9.50 Uhr wurde auch der Verkehr über die Kanalbrücke des Albersloher Weges eingestellt. Nun war der Taucher des Kampfmittelbeseitigungsdienstes gefragt. Er befestigte die Sprengladung an der Bombe, die über eine Leitung elektrisch gezündet werden sollte. Zugleich kontrollierte die Polizei mit einem Hubschrauber, ob sich innerhalb des gesperrten Gefahrenbereichs Personen aufhielten. Tatsächlich befanden sich an verschiedenen Stellen mehrere nicht autorisierte Personen. Dadurch verzögerte sich die ursprünglich auf zirka 11 Uhr geplante Sprengung etwas.
Die Einsatzleitung befand sich am Sonntag in der Feuerwache 2 am Albersloher Weg in zirka 500 Meter Entfernung von der Sprengstelle. Dort steuerte unter Leitung von Dr. Jürgen Langenberg ein Team aus Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Kampfmittelbeseitigung, Polizei und städtischen Fachämtern den Ablauf. Sie verfolgte das Geschehen mit Live-Bildern aus mehreren Kameras. Als die Bombe gezündet wurde, war von der Detonation in der Feuerwache 2 eine leichte Erschütterung spürbar und auf der Leinwand zeigte sich eine zirka 30 Meter hohe Fontäne.
Nach der Sprengung konnte zunächst die Brücke über den Albersloher freigegeben werden. Um 14.05 Uhr folgten die Umgehungsstraßen-Brücke im Zuge der B 51 und die angrenzenden Straßen. Auch die Anwohner aus dem evakuierten Bereich Nieberdingstraße konnten wieder zurück in ihre Wohnungen. Parallel dazu inspizierte die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung den Kanal; sofern möglich, soll er bereits gegen Sonntagabend für die Schifffahrt freigegeben werden.
Allem Anschein nach sind durch die Detonation auch weit weniger Fische zu Schaden gekommen als zu befürchten war. Um 13.30 Uhr lautete die erste Zwischenbilanz: drei tote Fische. Vermutlich hat es sich ausgezahlt, dass vor der eigentlichen Sprengung zwei kleine Sprengkapseln gezündet worden waren, um möglichst viele Fische aus dem Gefahrenbereich zu vertreiben.
Das städtische Presseamt hatte die Sprengung mit einer Webcam im Internet übertragen. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen: Innerhalb von 30 Minuten erfolgen 80 000 Zugriffe. Das stellte die IT-Kapazitäten des externen dienstleisters auf eine harte Probe. Aber immerhin: Mehr als die Hälfte der Internet-User bekamen Webcam-Bilder. Einen kleinen Film von der Sprengung finden Interessierte auf der Facebook-Seite der Stadt Münster unter der Adresse http://www.facebook.com/stadt.muenster
Fotos:
Die von der Sprengung verursachte Fontäne vom 6. OG des Stadthauses 3 am Albersloher Weg aus gesehen. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
2 Motive "Fontäne von oben": So zeigte sich die Explosion der Bombe vom Gelände der Firma Agravis aus. - Fotos: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
200 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen waren in Münster am Sonntag gefragt. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Gefragte Ansprechpartner (v.l.): Stadtrat Wolfgang Heuer, Feuerwehrchef Benno Fritzen, Einsatzleiter Dr. Jürgen Langenberg, Dezernent Hans-Peter Eser vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe. – Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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