Gemeinsam sind wir stark. Diesem Leitspruch fühlen sich die Stadt Hanau, die Evangelische Kirchengemeinde Kesselstadt, die Baugesellschaft Hanau und die Nassauische Heimstätte verpflichtet, die den Fortbestand des Weststadtbüros sichern. Mit der Vertragsunterzeichnung besiegelten sie ihre Kooperation für die gemeinwesenorientierte soziale Arbeit im Wohnviertel Weststadt im Stadtteil Kesselstadt. Für Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Sozialdezernent Axel Weiss-Thiel ist sie ein wichtiger Beitrag, um das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen im Quartier weiterhin gut zu begleiten und mitzugestalten.

In der Weststadt leben rund 11.000 Menschen aus 40 Nationen. Ihre zentrale Anlaufstelle ist das Weststadtbüro am Kurt-Schumacher-Platz, das gemeinsam von der Evangelischen Kirchengemeinde Kesselstadt und der Stadt Hanau betrieben wird. Die Leitung obliegt einer ehrenamtlichen Kraft der Kirchengemeinde und einer hauptamtlichen pädagogischen Fachkraft. Die Kosten für die sozialpädagogische Fachkraft teilen sich künftig die Stadt Hanau, die Nassauische Heimstätte und die Baugesellschaft. Bei letzterer ist sie angestellt. „Der Erhalt dieser Stelle ist für uns sehr wichtig und deshalb unterstützenswert. Damit haben wir einen kurzen Draht zu den Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Liegenschaften und bei Problemen in Quartier kann schnell geholfen werden“, sagt Jens Gottwald, Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau.

Die Nassauische Heimstätte (NH), die mit rund 60.0000 Mietwohnungen in 140 Städten und Gemeinden zu den zehn führenden deutschen Wohnungsunternehmen gehört, versteht sich als „ein verlässlicher Partner für die Kommunen“, wie ihr Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal betont. „Unser Selbstverständnis geht über die Bereitstellung von Wohnraum hinaus. Wir übernehmen Verantwortung für Menschen und Lebensräume und begleiten unsere Mieter in allen Lebenslagen.“ Die NH betreibe ihr Engagement nicht isoliert, sondern vernetze sich, wie auch in Hanau, mit anderen Gesellschaften vor Ort. „Wir meistern Aufgaben gemeinsam.“

Damit das gut klappt wurde eine Steuerungsgruppe unter Federführung der Evangelischen Kirchengemeinde etabliert, in der sich die Kooperationspartner regelmäßig über anstehende Probleme und Projekte austauschen. „Wir verwalten das Budget und koordinieren die pädagogische und soziale Arbeit im Weststadtbüro“, erklärt Pfarrerin Ute Engel. Die Menschen treffen auf vertraute Gesichter. „Ich bin guter Dinge“, so die Pfarrerin, „dass die Arbeit nach einer Phase der Ungewissheit, wie es mit dem Weststadtbüro weitergeht, nun wieder in ruhigen Bahnen vor sich gehen kann“.

Der städtische Zuschuss beläuft sich auf 92.000 Euro. „Das ist gut investiertes Geld“, betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Ein gutes soziales Klima lebt davon, dass sich Jung und Alt, das Rentnerehepaar wie die kinderreiche Familie, wohlfühlen und mit ihren Bedürfnissen und auch mit ihren Problemen wahrgenommen werden.“ Von der Kooperation profitierten alle, ist Sozialdezernent Axel Weiss-Thiel überzeugt. Mit der neuen Kommunikationsstruktur seien die Partner noch näher dran an den Menschen, erfahren voneinander „wo es brennt“ und könnten gemeinsame Strategien entwickeln und Projekte auf den Weg bringen. Der Kooperationsvertrag ist bis 31. Dezember 2017 befristet. Eine Verlängerung ist bis maximal Ende 2019 möglich.