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13.06.2018 - Stadt Hanau


Bebauungsplan für Pioneer Park nimmt Form an

Experten stellen im Struktur- und Umweltausschuss ihre Gutachten vor/Offenlagebeschluss durch die Hanauer Stadtverordneten für den 20. August geplant


1106 – hinter dieser Zahl verbirgt sich das größte Wohnungsbauprojekt der Hanauer Nachkriegsgeschichte. 1106 ist die Nummer des Bebauungsplans, mit dem die ehemalige Pioneer-Kaserne in den kommenden Jahren in ein Wohngebiet für mehr als 4000 Menschen umgewandelt werden soll. Auf rund 500 Millionen Euro beziffert die Entwicklungsgesellschaft LEG Hessen-Hanau die voraussichtliche Gesamt-Investition. „Der Pioneer Park Hanau ist nicht nur für unsere Stadt, sondern für die gesamte Rhein-Main-Region von herausragender Bedeutung“, sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Dienstagabend bei der Struktur- und Umweltausschusssitzung, in deren Rahmen der Sachstand des Bebauungsplanverfahrens vorgestellt wurde.

In der ersten Sitzung nach der Sommerpause, am 20. August, sollen die Hanauer Stadtverordneten die Offenlage des Bebauungsplans beschließen – für das ehrgeizige Projekt wäre das der nächste Meilenstein. Noch Ende dieses Jahres soll dann der Satzungsbeschluss erfolgen – damit im Anschluss mit den Hochbauarbeiten auf dem rund 50 Hektar großen Gelände begonnen werden kann. Die bauvorbereitenden Maßnahmen sind bereits in vollem Gange, in wenigen Tagen starten die ersten Abrissarbeiten, wie Dieter Heymann von der DSK | BIG Gruppe, die gemeinsam mit der städtischen BAUprojekt Hanau die LEG Hessen-Hanau gegründet hat, erläuterte. „Wir haben einen sehr ehrgeizigen Zeitplan, der die Übergabe der ersten baureifen Grundstücke bereits in gut einem Jahr vorsieht“, so Heymann.

Hanaus Oberbürgermeister betonte in der Ausschusssitzung, dass bei allem Tempo, mit dem die Konversion der seit 2008 leer stehenden ehemaligen US-Kaserne voranschreitet, das Bebauungsplanverfahren „selbstverständlich mit der gebotenen Sorgfalt und der gewohnten Professionalität eingeleitet und umgesetzt wird“. Davon konnten sich die Mitglieder des Struktur- und Umweltausschusses und des Ortsbeirats Großauheim/Wolfgang, die gemeinsam im Bürgerhaus Wolfgang tagten, am Dienstag ein umfangreiches Bild machen. Mehrere Experten beleuchteten den Bebauungsplan-Entwurf aus Fachthemen-Sicht – von Lärm- und Umweltschutz über Freiraum- und Grünkonzept bis hin zur Entwässerung und Energieversorgung.

Informationen erhielten die Gremienvertreter und die anwesende Öffentlichkeit auch über den Verlauf der Gespräche mit Goodyear Dunlop. Das Unternehmen hat einen Produktionsstandort unweit des künftigen Wohngebiets, wodurch für die Planer mehrere Aufgabenstellungen hinsichtlich der Lärm- und Geruchsbelastung zu lösen sind. „Wir befinden uns mit dem Unternehmen in engem und sehr konstruktivem Austausch. Dafür möchten wir ausdrücklich bedanken“, sagte Kaminsky, der in seinen Dank auch das Regierungspräsidium Darmstadt als Aufsichtsbehörde mit einschloss. Insbesondere mit dem Verzicht, das ebenfalls zur Pioneer-Kaserne gehörende Sportsfield-Housing-Areal in die Planungen mit einzubeziehen, habe man auf die berechtigten Interessen des Unternehmens reagiert, so der Oberbürgermeister. Außerdem ergreife auch Dunlop verschiedenste Maßnahmen, die zur Reduzierung der Immissionen beitragen würden.

Bei den fünf westlichen der sogenannten zehn Brüder, die entlang der Aschaffenburger Straße stehen, wird trotzdem ebenfalls auf eine Wohnnutzung verzichtet. Diese Gebäude sollen für soziale Infrastruktur und Dienstleistung genutzt werden, das entsprechende Areal wird im Bebauungsplan deshalb als Gewerbegebiet ausgewiesen. „Wir gehen davon aus, dass die strengen Richtwerte im Bereich der Geruchsbelastung im übrigen Bereich eingehalten werden können“, ergänzte Martin Bieberle, Fachbereichsleiter Planen, Bauen und Umwelt der Stadt Hanau. Neben dem Gewerbegebiet sieht der Entwurf des Bebauungsplans auch ein „Urbanes Gebiet“ vor. Dieses umfasst die Bereiche rund um das Kasino und die Kirche und zieht sich entlang der Quartiershauptstraße von West nach Ost durch das gesamte Areal. In diesem „Urbanen Gebiet“ ist neben Wohnen auch eine gewerbliche Nutzung möglich.

Thematisiert wurde in der Ausschusssitzung auch der Lärm, der sowohl von den umliegenden Unternehmen als auch von den Verkehrswegen ausgeht. „Konversion ist ein komplexes Verfahren, deshalb gilt es verschiedene Interessen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens abzuwägen“, erläuterte Kaminsky und betonte dabei: „Unser klares Ziel ist es aber, dass angesichts des immensen Wohnraumbedarfs in der Region, dort gebaut wird, wo gebaut werden kann.“ Die LEG Hessen-Hanau wird zwar umfangreiche Maßnahmen ergreifen, um die Lärmbelastung für das Wohngebiet zu reduzieren und für gesunde Wohnverhältnisse zu sorgen (zum Beispiel wird eine Lärmschutzwand in Richtung Bundesstraße errichtet), eine Überschreitung der Grenzwerte ist allerdings an manchen Stellen nicht gänzlich auszuschließen. „Das liegt vor allem daran, dass die Grenzwerte für den Gewerbelärm deutlich unter jenen für den Verkehrslärm liegen“, erklärte Bieberle. Ungeachtet der Frage, inwieweit man die beiden Lärmarten in der Realität voneinander unterscheiden könne, sei aber klar: „Die möglichen, geringfügigen Grenzwertüberschreitungen in kleinen Teilen des Geländes sind im Rahmen des Abwägungsprozesses aus unserer Sicht hinnehmbar.“

Vorgestellt wurden im Bürgerhaus auch die Gutachten zu den Altlasten auf dem Gelände. Festgestellt worden sind auf dem Areal an zwei Stellen Belastungen des Grundwassers mit „Leichtflüchtigen Chlorierten Kohlenwasserstoffen“ (LCKW). Diese müssen neben weiteren Bodenbelastungen saniert werden. Ein entsprechendes Sanierungskonzept erarbeitet die LEG Hessen-Hanau als Eigentümerin. Mit den Sanierungsarbeiten wird im Zuge der Erschließung begonnen. Im Bereich Triangle Housing sind keine Belastungen gefunden worden, die bereits begonnenen Arbeiten können dementsprechend wie geplant fortgesetzt werden. Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass das Areal nach der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen „uneingeschränkt nutzbar“ sei.

Die aktuelle Version des Strukturkonzepts, die die Grundlage für den Bebauungsplan ist, stellte Lutz Krämer-Heid vom beauftragten Architekturbüro Albert Speer & Partner (AS&P) vor. Er wies vor allem auf jene Veränderungen hin, die sich seit dem letzten Sachstandsbericht im März ergeben haben. So sind in die Planungen zum Beispiel zwei Quartiers-Parkhäuser mit insgesamt mehr als 600 Stellplätzen eingearbeitet worden – eins im südöstlichen Teil von Triangle-Housing und eins im Westen in unmittelbarer Nähe des denkmalgeschützten Kasinos. Für letzteres müssen auch einige Parzellen der angrenzenden Kleingarten-Anlage weichen. „Das ließ sich planerisch leider nicht anders lösen. Es handelt sich aber um eine kleine Zahl an Gärten. Deren Besitzer werden natürlich entschädigt und ihnen wird auch ein neuer Platz angeboten“, sagte Bieberle.

Dass das Interesse am Pioneer Park Hanau ungebrochen groß ist, verdeutlichte Rainer Müller von der LEG Hessen-Hanau in seinem Sachstandsbericht zur Vermarktung des Areals. Rund 60 Prozent der für Bauträger vorgesehenen Flächen sind bereits verkauft, weitere Abschlüsse stünden unmittelbar bevor. „Wir gehen außerdem davon aus, dass wir in der zweiten Hälfte dieses Jahres mit dem Verkauf von Einzelgrundstücken an Häuslebauer starten können“, berichtete Müller. Läuft alles nach Plan, werden die ersten Wohnungen im Pioneer Park Hanau bereits 2020 bezugsfertig sein.

 

Hintergrund:

Pioneer Park Hanau Die LEG Hessen-Hanau GmbH entwickelt auf der rund 50 Hektar großen Fläche der ehemaligen Pioneer-Kaserne mit dem Pioneer Park Hanau einen neuen, attraktiven Stadtteil. Im Vordergrund stehen dabei die Werte Vielfalt, Fortschritt und Nachhaltigkeit. Im Ganzen sind im Pioneer Park nach aktuellem Stand rund 1.600 Wohneinheiten in Form von Einzel- und Reihenhäusern, Geschosswohnungsbau mit Miet- und Eigentumswohnungen, innovative Kettenbungalows sowie generationenübergreifende Wohneinheiten geplant. Es ist vorgesehen, einen Teil des Bestands zurückzubauen, jedoch gut erhaltene Strukturen, Wohnhäuser und historisch schützenswerte Gebäude zu bewahren. Knapp 60 Prozent der Grundstücke, die für Bauträger vorgesehen sind, wurden im April 2018 verkauft, und das erste eigene Hochbauprojekt der LEG Hessen-Hanau GmbH, das Triangle Housing, ist bereits gestartet. Wo einst amerikanische Soldaten lebten, baut die LEG Hessen-Hanau GmbH 372 moderne Eigentumswohnungen im Bestand. Das Besondere: Die LEG Hessen-Hanau GmbH sieht es als Teil ihrer sozialen Verantwortung, bezahlbaren Wohnraum im Quartier zu schaffen und bietet die Wohnungen daher ganz bewusst unter den Marktpreisen für neuwertigen Erstbezug in der Region an – aber ausschließlich zur Eigennutzung. Die Fertigstellung und Übergabe der ersten Wohnungen im Triangle Housing ist für das zweite Quartal 2019 geplant. Mit den Hauchbauarbeiten im Pioneer Park Hanau soll Mitte 2019 begonnen werden, die ersten Wohnungen 2020 bezugsfertig sein. Insgesamt beziffert die LEG Hessen-Hanau die Investitionskosten für den Pioneer Park Hanau auf rund 500 Millionen Euro.

LEG Hessen-Hanau GmbH Die LEG Hessen-Hanau GmbH ist ein gemeinsames Unternehmen der Stadt Hanau und der DSK | BIG Gruppe. Sie wurde zielführend für die Entwicklung der ehemaligen Pioneer Kaserne in Hanau gegründet. Dort soll mit dem Pioneer Park Hanau modelhaft und richtungsweisend neuer Wohnraum entstehen. Die zur DSK | BIG Gruppe gehörenden Unternehmen LEG Entwicklung GmbH und DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG halten gemeinsam 90 Prozent der Unternehmensanteile der LEG Hessen-Hanau GmbH. Die weiteren zehn Prozent hat die städtische BAUprojekt Hanau GmbH. Trotz unterschiedlicher Unternehmensanteile haben sich die Partner auf eine gleichberechtigte Stimmverteilung verständigt. Ein innovatives Vorgehen, das sicherstellt, dass alle Entscheidungen einvernehmlich gefällt werden.

Weitere Informationen und Bildmaterial sind unter www.pioneer-park.de zu finden.



Pressekontakt: Daniel Freimuth, BAUprojekt Hanau GmbH, 06181 /295-8036

Kontaktdaten:
Stadt Hanau
Öffentlichkeitsarbeit
Am Markt 14-18
63450 Hanau



Dieser Meldung sind folgende Medien beigefügt:

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©  - . Das Strukturkonzept für den Pioneer Park Hanau. Quelle: Albert Speer & Partner

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