Meldungsdatum: 02.03.2021
„Die nun errichtete Anlage mit sechs Klassenräumen und einer mittelgroßen Mensa mit bis zu hundert Sitzplätzen ist schon zwei Nummern größer, aber erst der Anfang einer Serie von Holzbauten,“ freut sich Stadtbaurat Christof Nolda über die termingerechte Fertigstellung des Holzbaus. „Holzbau ist einer der ältesten, natürlichsten aber auch fortschrittlichsten Baustoffe der Welt. Neben dem Holzrahmenbau und Holzskelettbau finden vermehrt neue Produkte wie die Brettstapeldecke oder Brettsperrholzwände Einzug in die Baubranche. Durch verbesserte Fertigungsmöglichkeiten können Bauteile exakter hergestellt und vorkonfektioniert werden. Dies Bedarf zwar einer sehr genauen Planung, führt dann aber auch zu einer kürzeren Bauzeit und qualitativ hochwertigen Ergebnissen.“
Davon profitierte auch der in Holztafelbauweise errichtete Neubau in Kirchditmold. Mit den Fundamentarbeiten wurde Ende August auf dem Schulhof begonnen. In den Herbstferien wurden innerhalb von nur zwei Wochen die Bauteile antransportiert und der Holzbau komplett aufgerichtet. Ende Januar war die Schulerweiterung einschließlich Technik, Einrichtung und der Begrünung auf dem Flachdach bezugsfertig.
Start in den Ganztag
Mit Fertigstellung der benötigten Räumlichkeiten für Mensa und Ganztagsräume konnte diesen Februar der Ganztag starten. Die Grundschule Kirchditmold wurde dafür bereits zum Schuljahr 2020/21 im Pakt für den Nachmittag aufgenommen. Gemeinsam haben Schule und Hort ein Konzept für die ganztägige Arbeit im Pakt für den Nachmittag entwickelt. Seit Dezember 2020 ist am Standort außerdem eine schulbezogene Sozialarbeiterin zur Weiterentwicklung und Koordination des Ganztags eingesetzt.
„Der konsequente Ausbau von Ganztagsangeboten ist sowohl für die Kinder ein wichtiger Fortschritt, insbesondere mit Blick auf die Bildungsgerechtigkeit, es ist aber auch ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Daher freue ich mich für die Schulgemeinde Kirchditmold über das neue Gebäude und die dadurch entstehenden neuen Möglichkeiten“, ergänzt Bildungsdezernentin Ulrike Gote.
Der Start im Ganztag verlief auf Grund der Einschränkungen des Regelbetriebs wegen Corona anders als geplant. Das Konzept des Standortes sieht eine vielfältige Angebotslandschaft vor, aus der Schülerinnen und Schüler individuell gefördert werden und ihren Bedürfnissen entsprechend ihren ganz eigenen Ganztag gestalten können: neben einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa (Zwei Räume der Modulbauten) und Begleitung von Lernsituationen gehören AG Angebote wie auch offene Angebote und Freispielmöglichkeiten zum offenen Ganztagskonzept. Wie auch an anderen Standorten ist ein offenes Konzept, bei dem es keine festen Stammgruppen gibt, sondern Kinder die Möglichkeit haben, sich in freigewählten Spielgruppen zusammenzufinden, aktuell unter Pandemiebedingungen nicht umsetzbar.
Um den besonderen Umständen gerecht zu werden und den Ganztag so sicher wie möglich zu gestalten, findet auch das Ganztagsangebot aktuell in festen Gruppen statt.
Derzeit sind 155 Kinder im Ganztag angemeldet, 133 im Hort. Wenn sich die Schule wieder im Regelbetrieb befindet und der Ganztag wie konzeptionell geplant stattfinden kann, wird von einer Betreuungsquote von ca. 98 Prozent ausgegangen.
Holz: Hochwertig, energieeffizient, nachhaltig
Eine Besonderheit der Schulerweiterung in Kirchditmold ist die Möglichkeit, die Anlage komplett zu demontieren und bei sich ändernden Bedarfen an anderer Stelle wiederaufzubauen. Dennoch entsteht an keiner Stelle der Eindruck des Provisorischen. Die hohe Gestaltqualität außen sowie die wertigen Räume mit einer hervorragenden Raumakustik bieten einen qualitativ hochwertigen Rahmen für Unterricht und Ganztag.
Weitere Schulerweiterung in Holzbauweise werden durch das Hochbauamt der Stadt Kassel umgesetzt und befinden sich derzeit in unterschiedlichen Realisierungsstadien. Für die Erweiterung der Auefeldschule mit einem neuen Holzbau für Ganztag und Mensa wird derzeit durch die Architekten die Ausführungsplanung erstellt und in Kürze erste Ausschreibungen auf den Markt gebracht. Auch der zweigeschossige Neubau und die Mensaerweiterung an der Ernst-Leinius-Schule wird aus Vollholzwänden und Brettsperrholzdecken konstruiert und befindet sich auch in der Projektphase Ausführungsplanung/Ausschreibung. Um einen hochwertigen Schallschutz zwischen den Geschossen zu gewährleisten, werden in den Projekten neue Technologien wie Holz-Beton-Verbundbauweisen eingesetzt. Die neue Turnhalle inkl. Ganztagserweiterung an der Schule Jungfernkopf wird ebenfalls in Holzbauweise errichtet.
Auch für einen Holzbau wird Energie aufgewendet, aber im Vergleich zum konventionellen Bauen ist der Energieeinsatz deutlich geringer. Außerdem bilden die Wände und Decken CO2-Senken, in denen, anders als beim Verbrennen von Holz, Kohlenstoff gebunden und somit der Atmosphäre entzogen wird. Um den durch steigende Schülerzahlen und höhere Ganztagsbetreuungsnachfrage entstandenen Bedarf zu decken, sind Holzbauten neben der Nutzung von bestehenden Gebäuden sicherlich derzeit eine der klimaschonendste Varianten.
Eckdaten Erweiterung Grundschule Kirchditmold:
Grundfläche: ca. 18x24 m
Brutto-Grundfläche (BGF): 798 m²
Nutzfläche (NUF): 694 m²
Bruttorauminhalt (BRI): 3.020 m³
Baukosten, inkl. Einrichtung: 2,215 Mio. Euro brutto
Bauzeit: 17.8.2020 bis 29.1.2021 (inkl. Gründung bis zur bezugsfertigen Einrichtung)
Bauweise: Holzrahmen-, Holztafelbauweise
Pressekontakt: Michael Schwab
Der Neubau mit sechs Klassenräumen und einer mittelgroßen Mensa mit bis zu hundert Sitzplätzen ist erst der Anfang einer Serie von Holzbauten, die in den kommenden Jahren an weiteren Kasseler Schulen entstehen werden.
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