Meldungsdatum: 10.06.2022
Erstes Projekt in Kassel in Massivholzbauweise
„Ich freue mich über den raschen Baufortschritt und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten“, so Stadtbaurat Christof Nolda. „Wir errichten hier erstmals ein Schulgebäude in Kassel in besonderer Holzbauweise, dem Massivholzbau.“ Das Bauen im Bestand sowie Neubauten in Holzbauweise stellten derzeit die nachhaltigsten baulichen Lösungen dar. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projektes in Kooperation mit der Universität Kassel eine neuartige Holz-Beton-Verbundbauweise erprobt. „Als Stadt Kassel unterstützen wir angewandte Forschungsprojekte dieser Art nach Kräften, um das klimaschonende Bauen mit Holz noch weiter zu optimieren“, erläutert Stadtbaurat Nolda.
Vorteile für die Ganztagsbetreuung
„Die Ernst-Leinius-Schule wird durch die Erweiterung künftig auch die Ganztagsbetreuung auf dem eigenen Gelände anbieten können“, sagte Schuldezernentin Nicole Maisch. Bisher wird die Nachmittagsbetreuung im Ganztag, die es seit dem Schuljahr 2015/16 an der Schule gibt, durch eine enge Kooperation mit der städtischen Kita Kirchditmold und der städtischen Kita Harleshausen 2 umgesetzt.
Gebaut wird ein zweigeschossiger Holz-Erweiterunsbau mit modernsten Schulräumen nach dem Cluster-Konzept: Neben sechs Klassen- und Ganztagsräumen entstehen in dem Neubau sogenannte Differenzierungsräume zur Umsetzung der inklusiven Bildung. Sie werden direkt von den jeweiligen Klassen- und Ganztagsräumen betreten. „Den Schülerinnen und Schüler wird die Möglichkeit gegeben, selbstständig alleine oder in kleinen Gruppen zu arbeiten“, erläutert Maisch. Durch die Verbindungstüren sei eine Beaufsichtigung dennoch immer gewährleistet. Sieben Ganztags-Themenräume runden das neue schulische Raumangebot ab.
Stadt investiert etwa zwölf Millionen Euro
Neben den Räumen für Unterricht und Betreuung entstehen bei der Ernst-Leinius-Schule auch Verwaltungs- und Sozialräume für das Personal, neue Technikflächen und eine mechanische Lüftungsanlage. Insgesamt investiert die Stadt Kassel etwa zwölf Millionen Euro, davon kommen 8,9 Mio. Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm KIP II („KIP macht Schule“). Fertig gestellt sein soll der Erweiterungsbau zum Schuljahr 2023/24.
Hintergrund
Die Ernst-Leinius-Schule ist eine Grundschule im Stadtteil Harleshausen. Der Grundschulbezirk erstreckt sich über Teile von Kirchditmold, Harleshausen und Jungfernkopf. Im Schuljahr 2021/22 besuchen 264 Kinder in 14 Klassen die Schule. Damit wird die Schule aktuell 3 bis 4-zügig geführt.
Die Schule wurde 1960 in Pavillonbauweise gebaut. Ab den 70er-Jahren wurde die Schule immer wieder erweitert und sie erhielt so neue Klassenräume, ein Verwaltungsgebäude (2006), ein Mensagebäude (2010) und aufgrund des Platzmangels schließlich auch Mietcontainer als Klassenräume, um den Schülerinnen und Schülern während der Bauarbeiten störungsfreien Unterricht garantieren zu können.
Ganztag an Grundschulstandorten
In Kassel gibt es 25 Grundschulen und je eine Grundstufe an der Valentin-Traudt-Schule (Mittelstufenschule) und an der Reformschule (Gesamtschule).
Inzwischen arbeiten 19 von 27 Standorten im „Pakt für den Nachmittag“ und drei Standorte als gebundene Ganztagsschulen (Profil3). An weiteren drei Schulstandorten wird der Ganztagsausbau aktuell umgesetzt. Die verbleibenden fünf Standorte haben den Auftrag, ein gemeinsames Konzept mit den kooperierenden Horten zu erarbeiten, damit sie in den kommenden Jahren - nach Herstellung der räumlichen Voraussetzungen - die Arbeit im Ganztag aufnehmen können.
Pakt für den Nachmittag (PfdN)
Die gemeinsame Bildungsverantwortung des Landes Hessen und der Stadt Kassel als Schul- und Jugendhilfeträger wurde in einer Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2015/16 festgeschrieben. Ziel ist es, ein verlässliches, bedarfsorientiertes Bildungs- und Betreuungsangebot an Schultagen von 7.30 bis 17 Uhr und in den Ferien in enger Zusammenarbeit von Schule und Hort zu realisieren. Das Angebot ist freiwillig, aber bei Anmeldung durch die Eltern für die Schülerinnen und Schüler verbindlich. Der PfdN ist im Hessischen Schulgesetz verankert.
Neben der Herstellung der räumlichen Voraussetzungen unterstützt die Stadt Kassel die Ganztagsschulentwicklung durch pädagogisch qualifiziertes Personal (Horte und schulbezogene Sozialleistungen), durch Prozessbegleitung und durch besondere Projekte zum übergeordneten Thema „Qualität im Ganztag“.
Beim Richtfest: (von links): Stadtbaurat Christof Nolda, Stefanie Kleppek (Baufrösche Architekten), Schuldezernentin Nicole Maisch (Schuldezernentin), Arne Kloth (Polier Langmuth Holzbau), Oberbürgermeister Christian Geselle, Schulleiterin Martina Dewald und Axel Jäger, Leiter des Amtes Hochbau und Gebäudebewirtschaftung
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