Meldungsdatum: 24.01.2023
Weltweit gibt es 25 verschiedene Arten der Gattung Apfel (Malus) und zahlreiche weitere Kreuzungen und Kultursorten. Fast alle dieser Arten sind entweder auf den Europäischen Wildapfel (Malus sylvestris) oder auf den Asiatischen Wildapfel (Malus siversii) zurückzuführen. Der Wildapfel ist auch unter den Bezeichnungen Holzapfel, Krabapfel und Johannisapfelbaum bekannt.
Der Europäische Wildapfel ist in den nördlichen gemäßigten Zonen heimisch. Mit den Römern kam das Wissen der Veredelung von Kulturpflanzen nach Mitteleuropa und die ersten Kulturäpfel wurden gezogen. Im 19. Jahrhundert erlebte die Apfelzucht ihren Höhepunkt mit weltweit über 30.000 Apfelsorten.
Der Wildapfel als ursprüngliche Art ist nur noch selten zu finden. Deutschlandweit gibt es mittlerweile noch wenige tausend Bäume in der freien Landschaft. Einer der ältesten Wildapfelbäume befindet sich in der Nähe von Kassel bei Beberbeck und wird auf 250 Jahre geschätzt.
Der Wildapfel ist ein Rosengewächs
Wie alle Malus-Arten gehört auch der Wildapfel zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Als Kleinbaum kann er bis zu zehn Meter hoch werden, wobei er eher einen krummen und gewundenen Wuchs hat. Wildäpfel neigen zu Wasserschossen, also Sommertriebe, die aus dem alten Holz des Baumes sprießen. Charakteristisch ist, dass sie im Gegensatz zu den normalen Ästen fast immer Dornen aufweisen. Der Wildapfel ist ein Flachwurzler mit einem weitreichenden Wurzelnetz, das auch immer wieder an der Erdoberfläche sichtbar ist und einen Unterwuchs stellenweise verhindert.
Im April bis Mai blühen Wildäpfel sehr üppig, da sie bis zu doppelt so viele Blüten hervorbringen wie der Kulturapfel. Die weiß-rosaroten Blüten sind auch für Bienen und Insekten sehr wertvoll, da sie besonders viele Pollen und Nektar besitzen. Ab September reifen dann die kleinen Wildäpfel, die zwei bis vier Zentimeter groß werden. Sie strahlen gelblich-grün, orange bis hin zu leuchtende rot.
Die lang haltbaren Äpfel können als Dekoration dienen oder auch zu Speisen weiterverarbeitet werden. Roh sind Wildäpfel eher nicht zu genießen, da sie einen sauren und bitteren Geschmack haben. Wildäpfel verfügen über einen sehr hohen Vitamin C-Gehalt, der auch beim Kochen nur gering gemindert wird. Zu Mus gekocht, als Kompott eingekocht, zu Saft, Most oder Wein weiterverarbeitet, als Dörrobst oder getrocknet im Tee ist der Wildapfel eine feine und gesunde Abwechslung für den Speisplan im Winter.
Ein direkter Nachkomme des Wildapfels aus Beberbeck wurde gerade als Auftakt für die Beteiligung der Planung des Waldgartens am Helleböhnweg gepflanzt. Der Baum steht für die Vielzahl an heimischen essbaren Pflanzen, die im Waldgarten ihren Platz finden werden und unterstützt das Fortbestehen des echten Wildapfels hier in der Gegend.
Zubereitung
Wildäpfel sind vielfältig verwendbar. Sie können eingekocht als süßer Kompott viele Jahre lang haltbar gemacht oder auch als süßsaure Beigabe mit in Kürbiskompott oder in Chutneys verwendet werden. Schon die antiken Griechen und Römer verwendeten Wildäpfel für Apfelwein, aber auch zu Most und als Beigabe für Säfte werden sie genutzt. Als Dörrobst dienen Wildäpfel als vitaminreiche Nascherei für zwischendurch und schmecken gut im Müsli. In kleine Stücke geschnitten und getrocknet sind sie eine leckere Beigabe für jeden Früchtetee.
Möchten Sie mehr über Ebereschen erfahren? Möchten Sie demnächst Ihre eigenen Früchte ernten? Haben Sie Lust, beim Projekt Urbane Waldgärten mitzumachen und mitzugärtnern? Haben Sie Ideen, Anregungen oder Fragen? Dann melden Sie sich gern unter kassel@urbane-waldgärten.de. Sie erreichen Frau Antonia Hille vom Team „Urbane Waldgärten“ auch unter antonia.hille@kassel.de oder Tel. 787-6737.
Weitere Informationen finden sie unter: https://urbane-waldgaerten.de/ und www.kassel.de/urbane-waldgaerten.
Pressekontakt: Simone Scharnke
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