Meldungsdatum: 28.03.2023

Weg frei für Errichtung eines Friedensdenkmals in Niederzwehren

Das Kriegerdenkmal in Niederzwehren wird 2023 zu einem Friedensdenkmal umgestaltet. Vor der Matthäuskirche im Fronhof sollen zwei Schriftzüge „WARUM“ und „FÜR WEN“ rechts und links des Weges platziert werden. Der in Kassel ansässige, international tätige documenta-Künstler Dr. Horst Hoheisel wird im Auftrag der Stadt Kassel Bruchstücke aus dem Niederzwehrener Ehrenmal für die gefallenen Soldaten umgestalten, um ein neues Friedensdenkmal zu schaffen.

Die Gestaltung des neuen Denkmals wurde zwischen Künstler, Stadt, Ortsbeirat Niederzwehren und Kirchengemeinde abgestimmt. Dem finalen Entwurf hat am 6. März der Kirchenvorstand der Ev. Kirchengemeinde Niederzwehren und am 14. März der Ortsbeirats Niederzwehren zugestimmt. 

„Der Entwurf von Dr. Horst Hoheisel überzeugt sowohl in seiner Form als auch durch die Eindringlichkeit seiner Fragen nach dem Sinn von Krieg und Leid“, so Stadtbaurat Christof Nolda. „Erschreckend ist, welche Aktualität diese Fragen derzeit wieder in unserer europäischen Nachbarschaft spielen. Ich bin Künstler, Ortsbeirat, Kirchengemeinde und den städtischen Ämtern dankbar, dass sie die Realisierung dieses überzeugenden Friedensmals ermöglicht haben.“ 

„SIE STARBEN FÜR UNS lautet die Inschrift auf dem zentralen Fragment des ehemaligen Kriegerdenkmals. FÜR WEN? frage ich nach und WARUM? starben sie. Es sind die zentralen Fragen in jedem Krieg, auch in dem von heute. Die Suche nach Antworten kann zum Frieden führen“, so der Künstler über sein Werk. 

WARUM? – FÜR WEN?

Die aus Stein gestaltete Frage „WARUM“ wird auf der Terrasse vor der Kirche stehen, „FÜR WEN“ unter der Eiche auf der gegenüberliegenden Seite der Einbahnstraße Am Fronhof. Die beiden durch die Straße getrennten Fragen des Denkmals werden durch in die Straße eingelassene Platten aus dem Sockelmaterial des Kriegerdenkmals verbunden. Darin sind die Daten 1914-1918 und 1939-1945 eingeschlagen. 

Das ursprüngliche „Gedächtnismal zu Ehren der Kriegsgefallenen“ geht auf einen Wettbewerb im Jahr 1929 zurück und wurde 2011 wegen Baufälligkeit abgebaut und auf dem städtischen Bauhof eingelagert. Ab 2013 wurde der ehemalige Standort des Denkmals zum Märchenplatz mit einer Dorothea Viehmann Gedenkstätte im Mittelpunkt umgestaltet. 

Für die Konzeptionierung und Errichtung des Friedensdenkmals stellt die Stadt rund 50.000 Euro bereit.

Pressekontakt: Victor Deutsch


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©  Stadt Kassel; Fotograf Harry Soremski
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(v.li.) Stadtbaurat Christof Nolda, Axel Jäger (Leiter Amt für Hochbau und Gebäudebewirtschaftung), Gudrun Okulla (Ortsbeirat Niederzwehren), Barbara König (Kirchenvorstand ev. Kirchengemeinde Niederzwehren), Künstler Horst Hoheisel, Harald Böttger (Ortsvorsteher Niederzwehren)


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©  Stadt Kassel; Fotograf: Harry Soremski
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Die aus den Fragmenten des ehemaligen Kriegerdenkmal gefertigten Frage „WARUM“ wird auf der Terrasse vor der Kirche stehen.