Meldungsdatum: 30.09.2023
Christoph Bruns wurde nun als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken am Mittwoch, 27. September 2023, mit einer Feierstunde im Kulturquadrat in Ahaus nach rund 15 Jahren an der Spitze der Interessensvertretung des Handwerks im Kreis Borken verabschiedet. Zur Kreishandwerkerschaft Borken gehören 29 Innungen, die 1.800 Mitgliedsbetriebe vertreten. Insgesamt umfasst die Wirtschaftsgruppe Handwerk im Kreis Borken rund 5.500 Betriebe mit etwa 45.000 Beschäftigten und etwa 3.000 Auszubildenden.
Neuer Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft wird Daniel Janning, bisheriger Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken am Standort Ahaus. Sein Nachfolger wird nun Jens Huchthausen.
Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster hielt bei der Feierstunde eine Laudatio und übergab als Abschiedsgeschenk des Kreises Borken eine Karikatur:
„Herzlichen Dank für die Einladung zur heutigen Verabschiedung von Christoph Bruns als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken. Es freut mich sehr, heute als Vertreter des Kreises Borken und von unserem Landrat Dr. Kai Zwicker im Kulturquadrat in Ahaus bei dieser ganz besonderen Veranstaltung dabei sein zu dürfen und ein paar Worte sagen zu können. Mit Ihnen gemeinsam darf ich eine besonders verdiente Persönlichkeit unseres Westmünsterlandes in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden: Christoph Bruns tritt nach fast 40jähriger Tätigkeit für die Kreishandwerkerschaft Borken - für das heimische Handwerk und für die heimische Region - nun in einen neuen Lebensabschnitt.
Zeit zum Innehalten, zur Rückbesinnung und zum Ausblick-Wagen. Gerne werde ich dies hier und heute aus regionaler Sicht des Kreises Borken um ein paar Schlaglichter ergänzen.
Ja, in der Tat: es sind fast 4 Jahrzehnte, sehr geehrter Herr Bruns, lieber Christoph, die du in unserer Region mit dem Handwerk verbunden warst - und immer auch mit dem Handwerk verbunden wurdest. Wir haben es eben gehört: Deine 'Symbiose' mit der Kreishandwerkerschaft begann im Jahre 1985, zunächst im Bereich der berufsvorbereitenden Lehrgänge, nah an der Basis 'an der Pike'. Und offenbar schnell zeigte sich: du lebst für das Handwerk. In dir finden die vielen Handwerksunternehmen bei uns im Kreis einen tatkräftigen Unterstützer. Und viele Akteure aus Reihen der Kommunen, des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft einen kompetenten Ansprechpartner. Es war also durchaus folgerichtig, dass er schnell die nächsten Schritte der Karriereleiter der KH erklomm: vier Jahre später, 1989, Geschäftsführer in Ahaus und jetzt seit rund 15 Jahren als Hauptgeschäftsführer an der hauptamtlichen Spitze der KH und damit in der Gesamtverantwortung.
Sein großes Interesse am Handwerk zeigte Christoph Bruns durch stetigen Einsatz, vielfältiges Engagement und ein weitgespanntes Netzwerk. Wissend: wir leben hier im Westmünsterland in einer 'Anpackerregion' mit der bekannten Tausendfüßler-Struktur sowie hohen Eigenverantwortung und Ehrenamtlichkeit. Da braucht es viel Eigeninitiative, aber auch gute Vernetzung. Gerade in Fragen der Standort- und Regionalentwicklung, der Innovationsförderung oder der beruflichen Bildung geht es halt nicht nur – oder nicht immer nur - alleine. Vielversprechende und gelingende Kooperationen für die ganze Region standen für Christoph Bruns immer hoch im Kurs. Regionale Initiativen und Institutionen unterstützte er tatkräftig. Dazu gehören neben den Branchen- und Unternehmerverbänden auch die Westfälische Hochschule in Bocholt, die Wirtschaftsförderungen und das 'Netzwerk Westmünsterland'. Aber auch im Lenkungsausschuss der Regionale 2016 war er als ständiges Mitglied bei der Entwicklung der Projekte in unserem 'Zukunftsland'-Prozess eng eingebunden. Wissend: wir stehen als Region auch in einem Wettbewerb der Regionen. Wir müssen Zukunftsfelder frühzeitig erkennen und angehen. Müssen Kooperationen und Fördermöglichkeiten ausloten, wenn wir Innovationen erreichen oder modellhaft neue Wege gehen wollen.
Ein großer Pluspunkt bei diesen vielfältigen Vernetzungen dabei: Christoph Bruns zeichnet sich durch seine ständige Erreichbarkeit aus, hat praktisch immer ein Handy am Ohr. Und als weiteres Kommunikationsmittel stand notfalls auch die gemeinsame Zigarettenpause zur Verfügung, um die Diskussionen, offenen Fragen oder auch Meinungsverschiedenheiten in Sitzungsunterbrechung 'nachzuverdichten'.
Sein Wirken beschränkte sich dabei nicht allein auf das Gebiet unseres Kreises. Christoph Bruns blickte auch über den 'Tellerrand', ja sogar über die Landesgrenzen hinaus. Beispiel hierfür ist die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mithilfe des Kontaktbüros für die Niederlande – ein damals neuer und ungewohnter Weg, den man mit Recht als innovativ bezeichnen konnte. Gerade das Handwerk zeichnet sich durch regionale Verflechtungen und teilregionale Absatzmärkte aus. Und als Grenzregion steht das Westmünsterland hierbei vor besonderen Herausforderungen. Da gilt halt auch immer der Blick nach Potenzialen jenseits der Grenze.
Auch die strategische Markterschließung diverser Länder im Aufgabengebiet des EU-Referates lässt sich beispielhaft anführen. Inhaltlich ging es dabei vor allem um spezielle Fragestellungen wie juristische und steuerrechtliche Anforderungen, Fördermöglichkeiten und Arbeitsgenehmigungen im Ausland, länderspezifische Zertifizierungen und technische Unterschiede. Für diesen Zweck hat Christoph Bruns umfangreiches Verbindungen zu Außenwirtschaftsberatern, Außenhandelskammern und Fachverbänden geknüpft. Dadurch ermöglichte er seit mehr als 10 Jahren einen schnelleren Zugriff auf Daten zu sämtlichen Märkten und Branchen. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen unter der Leitung von Christoph Bruns wurde zudem zahlreichen Betrieben im Westmünsterland in diesem Kontext fundiertes Hintergrundwissen über komplexe ökonomische Zusammenhänge vermittelt. Außerdem konnten so sachgerechte Lösungen für individuelle betriebliche Problemstellungen erarbeitet werden. Daraus resultierte letztendlich auch die grenzüberschreitende Ausbildung in den Niederlanden und ein jahrelang praktizierter Lehrlingsaustausch mit Großbritannien.
Bei alledem bewies Christoph Bruns stets ein gutes Gespür für aktuelle und künftige Herausforderungen des Handwerks. Schon lange bevor das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus der Öffentlichkeit geriet, entwickelte er mit der Energieberatung ein attraktives Angebot für die Kommunen im Kreis. Das Besondere hieran, das Neue war die 'Haus-zu-Haus-Beratung'. Ein weiterer innovativer Ansatz zur richtigen Zeit. Christoph Bruns machte dies möglich.
Ein weiterer Schwerpunkt seines „Kraftfeldes“: Die Bedeutung der dualen, gerade der handwerklichen Ausbildung herausstellen. Unsere heimische Wirtschaft ist vielen Bereichen Spitze und hat uns in den vergangenen Jahren durch die Krisen gebracht und unseren Wohlstand gesichert. Das Handwerk und seine häufig familiengeführten Betriebe sind dabei das Rückgrat unserer Wirtschaft. 'Spitzenplatz für Handwerk' titelte in dieser Woche die Borkener Zeitung den Bericht zum landesweites Top-Ranking des heimischen Handwerks in Bezug auf Beschäftigtenzahl, Betriebszahl und Pro-Kopf-Umsatz. Nicht nur, aber gerade in dieser Region und gerade im Handwerk werden viele Fachkräfte vor allem über die dualen Bildungsgänge und nicht über Akademisierung gewonnen. Bei jeder gesellschaftlichen Diskussion mit Christoph Bruns wurde sein klares Statement – ja fast Bekenntnis - für duale Ausbildung deutlich, aber auch bei seinem Einsatz als Gesellschaftervertreter unserer gemeinsamen Berufsbildungsstätte (BBS) Westmünsterland, bei seinen engen Beziehungen zu unseren Berufskollegs in Kreisträgerschaft, dem Engagement im Übergangsmanagement Schule-Beruf (KAoA) oder auf unseren Bildungskonferenzen.
Die Beziehung von Christoph Bruns zur BBS war dabei stets eine ganz besondere (die beiden Geschäftsführer Bernhard Könning und Jörg Olthues könnten das sicherlich viel intensiver und authentischer gleich im Anschluss am Buffet ausführen): So war er stets ein konstruktiv kritischer Begleiter, wobei er dort nicht selten zwischen den Stühlen der Innungsbetriebe und der Gesamtinteressen des Handwerks bzw. der BBS saß. Gerade wenn es um das liebe Geld ging und die Frage, ob die Innungsbetriebe über die Lehrgangsgebühren 'zu viel zur Kasse gebeten' werden und im Bereich der eher sozialarbeiterischen Schwerpunkte des BOZ zu viel ausgegeben wird oder gar Jugendliche durch Orientierungsmaßnahmen zu lange abgehalten werden, schnell in die Betriebe (und in Ausbildung) zu gehen. Ich glaube, hier hat Christoph Bruns – bei aller kritischer Begleitung – auch viele Vorbehalte aufklären können und viel für gegenseitiges Verständnis werben können.
Um im Kreise des Handwerks nicht missverstanden zu werden: Christoph Bruns war da nicht auf Schmusekurs unterwegs. Er hat bei der 'Überbetrieblichen Ausbildung' an der BBS immer höchste Qualität im Sinne einer optimalen Qualifizierung des Fachkräftenachwuchses eingefordert und gleichzeitig darauf geachtet, die Kosten für das Handwerk im Rahmen zu halten. Sein Ziel war es stets, eine hohe Ausbildungsbereitschaft bei den Unternehmen zu gewährleisten und dabei die ausgezeichneten Strukturen für die Ausbildung in den hiesigen Berufskollegs und der BBS zu bewahren. Klar, dass er auch in Richtung Kreis als Schulträger der Berufskollegs und Mitgesellschafter der BBS immer geworben hat, die notwendigen Investitionen in eine gute Bildungsinfrastruktur zu tätigen.
Na ja, und irgendwie war für uns als Mitglieder im Gesellschafterausschuss auch immer mal wieder festzustellen, dass da auch „Verspannungen“ zwischen den Geschäftsführungen KH und BBS auftraten. 'Legendär' waren die alljährlich stattfindenden Verhandlungen über die Anpassung der Lehrgangsgebühren – ein auf beiden Seiten offenbar gut eingeübtes Ritual. Hier hat sich Herr Bruns – so wurde mir jedenfalls berichtet - stets als gewiefter Taktiker und beinharter Verhandlungsführer erwiesen. Aber es war ja auch sein Job, die finanziellen Interessen des Handwerks prioritär zu vertreten. Am Ende der Verhandlungen hat sich Herr Bruns ja dann doch vermutlich immer auf ganzer Linie durchgesetzt, aber die BBS konnte mit dem erzielten Ergebnis meistens dann doch auch noch ganz gut leben!
Dass Christoph Bruns in seiner Funktion als Gesellschaftervertreter stets die gedeihliche Fortentwicklung der BBS nach Kräften befördert hat, ohne dabei die Interessen des Handwerks aus den Augen zu verlieren, war ja irgendwie erwartbar und auch sein Job. Es war aber immer auch mehr. Man spürt, dass ihm ganz persönlich die berufliche Zukunft von jungen Menschen sehr am Herzen liegt. Er ist wie kaum ein anderer davon überzeugt, dass eine solide Berufsausbildung ein wichtiges Fundament – wenn nicht das wichtigste - im Leben eines Jugendlichen und jungen Erwachsenen sein sollte. Und dass trotz aller guten Chancen auf dem Ausbildungsmarkt für manche Jugendliche eine besondere Unterstützung notwendig ist, quasi 'an die Hand genommen werden müssen', um den passenden Weg in Ausbildung oder Studium zu finden oder nach Abbrüchen und Rückschlägen einen Neuanfang zu starten. Das leidenschaftliche Engagement im Bereich Bildung und Qualifizierung war für Christoph Bruns immer von der Überzeugung geprägt, dass jungen Menschen nur so eine gute Zukunft und ein gutes Leben gelingt. Dies waren nicht nur Lippenbekenntnisse! Das zeigte sich vor allem dann, wenn es im Einzelfall mal zu Schwierigkeiten während der Ausbildung kam. Da konnte es dann durchaus passieren, dass er sich unvermittelt höchstpersönlich und mit beachtlichem Zeitaufwand einbrachte, um zwischen Ausbildungsbetrieb, BBS, Berufskolleg und dem Jugendlichen zu vermitteln – alles, um den Ausbildungserfolg zu sichern; er fragte nicht lange nach Zuständigkeiten, sondern packte tatkräftig selbst mit an! Da merkte man halt auch, dass die KH mehr ist als eine Interessenvertretung oder ein Dienstleister für die Mitgliedsbetriebe, sondern eben auch ein leidenschaftlicher Bildungsträger.
Auch die strategische Ausrichtung der BBS hat Christoph Bruns in all den Jahren wesentlich mitgeprägt. Wenn es etwa darum ging, Zukunftsfelder für die BBS – also für die Region - zu sichern, war er derjenige, der sein Wissen, seine Kontakte, seine Erfahrungen und sein Netzwerk stets in bestem Sinne mit eingebracht und so gute zukunftsweisende Entscheidungen ermöglicht hat. So konnte bislang die hohe Qualität der berufliche Aus- und Weiterbildung in der Region gesichert werden, auch überbetriebliche Ausbildung für Nachbarregionen etwa des Emscher-Lippe-Raums angeboten werden und erhebliche Zukunfts- Investitionen getätigt werden. Und wiederholt konnte mithilfe der Transfergesellschaft Unternehmen und Beschäftigten in Krisenzeiten tatkräftig geholfen werden, möglichst schnell auf dem Arbeitsmarkt eine Anschlussperspektive zu erhalten.
Dieses engagierte Einbringen machte dann auch durchaus auch schon mal eine Nachtschicht nach einer Lossprechungsfeier notwendig, wenn etwa ein Minister sich 'aus erster Hand' die Probleme und Sorgen im Handwerk, aber auch Anregungen und Einschätzungen zu Förderprogrammen des Ministeriums kompetent schildern lassen wollte. Da wurde notfalls auch das Bier nicht gezählt und nicht auf die Uhr geschaut, um den Minister auf eine letzte gemeinsame Zigarette zu seinem Dienstwagen zu begleiten.
So war er eben, Christoph Bruns, engagiert über alle Maßen - auch für die Bildung – und eigentlich immer im Dienst! Da nimmt es nicht wunder, dass er seit 2012 aktives Mitglied der Steuerungsgruppe des vom Land initiierten Übergangssystems Kein Abschluss ohne Anschluss' (KAoA) im Westmünsterland war. Der Kreis war modellhaft für das Land dabei Referenzkommune. Und Christoph Bruns von Beginn an eng mit dabei: Der Prozess zielt darauf ab, möglichst schon vor Ende der Schulzeit allen jungen Menschen eine für sie und ihre Talente passende Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen und durch eine effektive Koordinierung unnötige sog. 'Warteschleifen' zu vermeiden. In diesen Runden hat er auch immer dafür geworben, dass die vom Land ausgedachten – häufig ja tatsächlich schullastigen - Systeme und Verfahren etwa was Praktika oder Berufsfelderkundungen anging dabei möglichst vor Ort 'smart' umgesetzt werden konnten und die Betriebe auch ohne eine extra Schulung oder ein umfangreiches Handbuch in der Lage sind, mit Schulen und Schülern unmittelbar in Kontakt zu treten. Ohnehin hat Christoph Bruns mit eigenem persönlichen Einsatz daran mitgewirkt, dass der Übergang von der Schule in Ausbildung und vor allem in einen Handwerksberuf reibungslos ablaufen kann. So absolvierte er über all die Jahre in den Schulen viele gemeinsame Termine mit Handwerksvertretern, um den jungen Leuten das Handwerk näher zu bringen. Er unterstützte tatkräftig alle Formate von Berufsorientierungsmessen, Berufsinformationstage oder Nacht der Ausbildung etc. Zudem gehörte er seit 2010 unserer 'Bildungskonferenz Kreis Borken' an, in der Themen wie 'Ausbildung ist Zukunft' konstruktiv diskutiert werden. Mit großer Sorge treibt ihn – wie uns alle – dabei auch der Umstand um, dass in bestimmten Ausbildungsberufen die Zahl der Auszubildenden stets abnimmt und daher eine Konzentration der Berufsschule innerhalb des Kreises oder sogar noch darüber hinaus innerhalb des Regierungsbezirks weiter forciert wird. Und dies möglicherweise zu solch weiten Entfernungen führt, dass die Ausbildung am Ende ganz aus dem Kreis Borken verschwindet.
Sie sehen: Die Kreishandwerkerschaft ist in diesen Themen auch durch Christoph Bruns stets präsent. Sie ist halt mehr als die Interessenvertretung, sondern auch Bildungsträger. In dieser Funktion war und ist sie für das 'Jobcenter im Kreis Borken' – aber ich glaube auch sagen zu können für die Agentur für Arbeit - stets ein verlässlicher Partner. Insbesondere die Unterstützung von jungen Menschen bei der Ausbildungssuche sowie während einer Ausbildung gehören dabei zum Kerngeschäft der Kreishandwerkerschaft, das Christoph Bruns maßgeblich mit vorangetrieben hat. Durch seine vielen Kontakte zu den Betrieben ist es aber auch bei älteren SGB II-Leistungsberechtigten oder in der jüngeren Vergangenheit auch für Flüchtlinge zu zahlreichen Vermittlungserfolgen gekommen, z. B. im Rahmen von Angeboten mit dem Schwerpunkt 'Betriebliche Praktika'.
Christoph Bruns war und ist stets Vordenker und Vorkämpfer, aber auch überzeugender Botschafter im Auftrag der Handwerksunternehmen im Kreis Borken. Mit Überzeugung geht er selbst mit gutem Beispiel voran und vermittelt als Dozent in Meistervorbereitungslehrgängen sein Fachwissen und begeistert den Nachwuchs für das Handwerk.
Wir alle wissen: Der Nachwuchs lernt von guten Beispielen und Vorbildern. Am allerbesten jedoch beim Mitmachen. So ist es der Initiative von Herrn Bruns zu verdanken, dass nach dem Motto 'Früh übt sich' schon die Kleinsten im Kindergartenalter mit dem Handwerk in Berührung kommen. Im wahrsten Sinne des Wortes! Denn viele hundert Kinder und Jugendliche hatten bereits die Gelegenheit, erste Erfahrungen mit Natur-Werkstoffen wie z. B. Holz und moderner Technik machen zu dürfen. Eigens hierfür wurde in Kooperation mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken ein Handwerkmobil konzeptioniert, angeschafft und ausgestattet. Das Fahrzeug macht halt in Kindergärten und Schulen der Region und ermöglicht mittels lehrreicher Stunden vor Ort den praxisnahen Einblick in verschiedene Handwerksberufe. Unter der Anleitung von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die über eine hohe pädagogische Fachkompetenz verfügen, bietet sich damit eine Plattform für kleine und große Macher. Denn genau das ist es, was wir doch weiterhin dringend brauchen: Begeisterte Macher im Handwerk!
Lieber Christoph, du warst und bist ein solcher Macher im und für das Handwerk. Du standest im Ruf eines harten Verfechters berufsständischer Belange und eines ebenso harten Verhandlungspartners in der Sache. Auf Deutsch: Man konnte 'gut' mit dir streiten. Das ging manchmal sogar soweit, habe ich mir sagen lassen, dass du an Sonntagnachmittagen E-Mails auf den Weg brachten, in denen du nicht selten 'schwarzer Wolken am Himmel' oder noch drastischere Weltuntergangs-Szenarien aufzeigten, um dann am nächsten Morgen aber wieder 'gemäßigter' weiterzuverhandeln. Aus einem 'Das kann ich so auf keinem Fall mittragen' 'Das geht so nicht' wurde dann manchmal auch nach zähem Ringen ein 'Na gut, dann machen wir das jetzt so.' Am Ende war er mit Blick auf die Gesamtinteressen unseres Raumes stets konsensbereit. Da mag die Charakterisierung wohl zutreffen, die ich letztens hörte: 'Christoph Bruns durchaus anstrengend – manchmal vielleicht sogar nervig, aber am Ende ausgleichend und immer um die Sache bemüht!'
Im Namen des Kreises Borken und auch ganz persönlich von mir und von Kai Zwicker danke ich dir für deinen engagierten Einsatz für unser heimisches Handwerk und damit für unsere heimische Wirtschaft über all die Jahre hinweg. Es war gleichzeitig ein Einsatz für unsere ganze Region, denn das Handwerk ist Motor für Entwicklung, Wohlstand und sichere Jobs, für gute Bildungschancen und ein soziales Miteinander im Kreis Borken.
Meine Damen und Herren, am heutigen Tage darf ich auch sagen, dass wir uns sehr über die Übergabe des Staffelstabes an Daniel Janning als Nachfolger von Christoph Bruns freuen. Er ist auch so ein Macher. Herr Janning übernimmt die Funktion des Hauptgeschäftsführers in einer außerordentlich herausfordernden Zeit. Lieber Daniel Janning, viel Glück und Erfolg in Ihrer neuen Aufgabenstellung. Viel Glück und Erfolg wünsche ich zudem Jens Huchthausen, der als Geschäftsführer in Ahaus nachrückt und die Geschäftsführung komplettiert. Sehr geehrte Herren, ich wünschen Ihnen einen guten Start in Ihren neuen, besonders verantwortungsvollen Aufgaben und freue mich auf die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Kreishandwerkerschaft und dem Kreis Borken.
Christoph Bruns soll einmal gesagt haben: 'Wenn ich in den Ruhestand gehen sollte, dann brauche ich erst einmal einen Resozialisierungskurs. Das normale Leben kenne ich gar nicht mehr." Im eben angesprochenen KAoA-Prozess würde jetzt eine Anschlussvereinbarung geschlossen werden: denn kein Abschluss ohne Anschluss! Ich hoffe und wünsche doch sehr, dass diese anstehende Resozialisierung nun rasch und geschmeidig gelingt. Auch ohne Anschluss-Vereinbarung. Schließlich bieten deine Hobbys unter anderem das Cruisen mit dem Motorrad und das Reisen doch zahlreiche Gelegenheiten dafür. Behalte dein Wirken und unser Zusammenwirken im Kreis Borken mit deinen langjährigen Partnern aus den Bereichen Kreisverwaltung, Kommunen, BBS, Wirtschaftsförderung und Berufskollegs in guter Erinnerung. Als Gedankenstütze haben wir dir eine kleine Grafik zur Erinnerung anfertigen lassen.
Alles erdenklich Gute, gute Pläne im Ruhestand und herzlichen Dank!“
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