Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg
 
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Magdeburg, 09. August 2006
"Rasen, Rosen und Rabatten - Historische Gärten und Parks"
Tag des offenen Denkmals am 10. September

Magdeburg.

Der "Tag des offenen Denkmals" steht in diesem Jahr unter dem Motto "Rasen, Rosen und Rabatten - Historische Gärten und Parks". In Magdeburg finden an diesem Tag thematische Führungen durch öffentliche Parks und Grünanlagen sowie über den Westerhüser Friedhof statt.

Der Tag des offenen Denkmals findet jährlich am 2. Sonntag im September bundesweit unter einem Motto statt. Er ist eine gemeinsame Aktion der zuständigen Ministerien der Bundesländer, der Landespfleger, der Landesarchäologen, der kommunalen Spitzenverbände, des Deutschen Nationalkommitees für Denkmalschutz, der Landeskirchen, des Deutschen Heimatbundes, der Deutschen Bürgervereinigung sowie vieler Kreise, Städte, Gemeinden, Verbände, Vereine, privater Denkmaleigentümer, Bürgerinitiativen und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Der zentrale Gedanke dieses Tages ist es, die Öffentlichkeit auf bekannte und unbekannte Kulturdenkmale aufmerksam zu machen, um die historischen Aspekte von Kirchen, Baudenkmalen, Festungsanlagen und anderen vor Ort bedeutsamen Gebäuden und Objekten zu verdeutlichen.

In diesem Jahr widmet sich der Tag des offenen Denkmals den historischen Gärten und Parks: Weitläufige Parks mit gepflegten Anpflanzungen und reichem Blumenschmuck gehören dazu ebenso wie Villen, bürgerliche Wohnhäuser und öffentliche Bauten, die von Gärten umgeben sind. Historische Gärten und Parks bilden gemeinsam die Kategorie der Gründenkmale. Auch sie gehören - neben historischen Bauten und Stätten - zu unserem kulturellen Erbe und geben Auskunft über vergangene Epochen. Damit sie langfristig erhalten werden können, bedürfen sie der sorgsamen Pflege.

In Magdeburg werden in diesem Jahr zum Tag des offenen Denkmals Führungen durch historische Park und Gärten sowie über den Westerhüsener Friedhof angeboten.

Beteiligte Denkmale

 

1. Herrenkrugpark (Herrenkrugstraße)

Am nördlichen Stadtrand gelegen, befindet sich in den Elbauen eine der schönsten und natürlichsten Parkanlagen der Stadt. Bereits im 17. Jahrhundert entstand hier aus einem Wiesen- und Weidenland ein Ausflugsziel. Gartendirektor Lenné wurde 1829 mit der Gesamtplanung für eine Parkanlage beauftragt. Lenné hielt sich bei seinen Planungen an die natürlichen Gegebenheiten des Parks, so dass der Herrenkrug heute mit einem teilweise jahrhundertealten Baumbestand aufwarten kann. Die starken Zerstörungen im 2. Weltkrieg zwangen zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen bis in die letzten Jahre. Heute erstrahlt der Park aber wieder in ganzer Schönheit und stellt mit seiner Pflanzenvielfalt ein besonderes Kleinod unter den Magdeburger Parkanlagen dar.

 

2. Vogelgesangpark (Schöppensteg)

In direkter Nachbarschaft zum Magdeburger Zoo liegt im Norden der Stadt der Vogelgesangpark.

Bereits im 14. Jahrhundert wurde durch ein benachbartes Kloster an dieser Stelle der erste Vogelgesang angelegt. Sein Name stammt übrigens aus dem Mittelalter. 1722 wurde der Vogelgesangpark der Öffentlichkeit erstmals zugänglich gemacht. Nach 1841, als die Stadt Magdeburg den Park vom Kloster erwarb, entstand der Park in seiner heute noch größtenteils vorhandenen Form. Heute sind besonders die großen, parkartigen Bereiche sowie die zahlreichen Sondergärten wie Rosengarten mit Pergola und Brunnen, Senkgarten, Heidegarten und Rhododendrontal erwähnenswert

 

3. Nordpark (Hohenstaufenring)

Nördlich des Stadtzentrums, am Campus der Otto-von-Guericke-Universität in der Alten Neustadt liegt der Nordpark. Ursprünglich entstanden ist der Park als städtischer Friedhof. Mit den Planungen wurde Gartendirektor Peter Joseph Lenné beauftragt, und 1827 wurde der Nordfriedhof eröffnet. 1898 erfolgte bereits die Umwandlung in eine öffentliche Parkanlage. Vom ursprünglichen Nordfriedhof sind noch einige Originalgrabstätten vorhanden, teilweise von bedeutenden Magdeburger Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Die schönste Jahreszeit im Nordpark ist der Frühling, wenn unzählige Scilla-Blüten die Wiesen in einen riesigen blauen Blütenteppich verwandeln.

 

4. Geschwister-Scholl-Park(Walther-Rathenau-Straße)

Direkt nördlich der Innenstadt, nahe dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität liegt der Geschwister-Scholl-Park. Die Anlage entstand 1895 im Rahmen einer Gartenbauausstellung nach Plänen des Magdeburger Stadtgartendirektors Johann Gottlieb Schoch. Der Park liegt auf einer ehemaligen Bastion. Ursprünglich hieß er Königin-Luise-Garten, im Volksmund auch Luisengarten genannt, und erst 1951 erhielt er seinen heutigen Namen. Der Park überrascht durch seine beeindruckende Geländebewegung mit einem Tal von immerhin 9 Metern Tiefe. In den letzten Jahrzehnten stark vernachlässigt, kommt er erst seit einer umfassenden Sanierung zwischen 1990 und 1994 wieder richtig zur Geltung.

 

5. Ulrichplatz (Grünanlage Zentraler Platz)

Mit der Neugestaltung der Innenstadt nach der verheerenden Zerstörung 1945 wurde 1953 begonnen, eine neue Ost-West-Achse - die damalige Wilhelm-Pieck-Allee, heute Ernst-Reuter-Allee - zu errichten. Dass der Straßenzug mit der mittig angelegten großen Grünfläche in mehreren Etappen angelegt wurde, ist an der unterschiedlichen Fassadenstruktur zu erkennen. Auf der Grundlage des Landeskulturgesetzes wurden nach DDR-Recht "Geschützte Parks" unter Schutz gestellt. Darunter wurden Parkanlagen verstanden, die der Erholung und der Erfüllung landeskultureller Aufgaben dienten und nicht gemäß Denkmalpflegegesetz (DDR-Recht) unter Schutz gestellt waren. In diese Schutzkategorie fällt u.a. auch die heutige Ernst-Reuter-Allee.

 

6. Fürstenwallpark (Hegelstraße, Südl. Stadtzentrum)

Unmittelbar südlich des Domes findet man die kleine Parkanlage am Fürstenwall, die vom eigentlichen Fürstenwall kaum zu trennen ist. Auch diese Parkanlage geht auf einen Teil der ehemaligen Befestigungsanlage der Alten Stadt Magdeburg zurück, das ehemalige Rondell "Gebhard", das ab 1536 an dieser Stelle stand. 1900 erarbeitete Gartendirektor Johann Gottlieb Schoch aus Anlass der Aufstellung eines "Kriegerdenkmals", das zu Ehren der Gefallenen der Kriege von 1866, 1870 und 1871 errichtet werden sollte, einen Entwurf zur Neugestaltung des Areals, das seither fast unverändert erhalten geblieben ist. In den letzten Jahren wurde die Anlage umfangreich saniert, wobei unter anderem die wertvollen Baumbestände mit Blühgehölzen und Stauden unterpflanzt wurden.

 

7. Klosterbergegarten (Schönebecker Straße)

Südlich der Magdeburger Innenstadt, direkt an der Elbe gelegen, ließ der Magistrat auf dem Gelände des in den napoleonischen Kriegen völlig zerstörten Klosters Berge den ersten Volksgarten im deutschsprachigen Raum bauen. Für die Planung dieses Volksgartens suchte man sich einen bekannten Fachmann, den Gartendirektor des Parks Sanssouci, Peter Joseph Lenné, der später noch zahlreiche Magdeburger Parkanlagen mitgestaltete. 1826 erhielt der Park den Namen Friedrich-Wilhelms-Garten. Zahlreiche gartenbauliche Umgestaltungen veränderten den Garten im Laufe der Zeit, das Grundschema des Entwurfs von Lenné blieb jedoch erhalten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde aus dem Klosterbergegarten bis 1990 der Pionierpark. Seit 1990 hat der Garten seinen ursprünglichen Namen wieder.

 

8. Gruson-Gewächshäuser (Schönebecker-Straße)

In den Gruson-Gewächshäusern findet der Besucher seit 1896 die Tropen unter Glas. Die Schauhäuser beherbergen neben einer bedeutenden exotischen Pflanzensammlung auch exotische Vögel und Zierfische. Der Magdeburger Großindustrielle Hermann Gruson hatte den Bürgern seiner Vaterstadt seine einzigartige Sammlung von Kakteen, Sukkulenten und anderen exotischen Pflanzen nach seinem Tode zum Geschenk gemacht. Einer Aufgabe stellen sich die Gärtner der Gruson-Gewächshäuser mit Enthusiasmus - dem Erhalt schützenswerter Arten. Fast alle Baum- und Palmfarne stehen ebenso wie viele Kakteen auf der Washingtoner Artenschutzliste. Da gilt es mit besonderer Sorgfalt zu arbeiten, damit keine Pflanze verloren geht.

 

9. Gesellschaftshaus (Schönebecker Straße)

Das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Gesellschaftshaus war und ist zentraler Mittelpunkt des Klosterbergegartens. Ab 1880 gab es umfangreiche Änderungen der Parkgestaltung und Umbauten am Gesellschaftshaus. 1922 wurde der Schinkel-Saal durch den Maler Wilhelm Höpfner neu ausgestaltet und 1924 konnte die Treppenanlage vom Inselteich des Klosterbergegartens zum neugeschaffenen Südbrückenzug der Friedrich-Ebert-Brücke, die heutige Sternbrücke, errichtet werden. Das Gesellschaftshaus, das seit 2005 nach Rekonstruktionsarbeiten wieder im vollen Glanz erscheint, ist Sitz des Telemann-Zentrums. Im wunderschönen Schinkelsaal finden Konzerte und Liederabende statt.

 

10. Stadtpark Rotehorn (Heinrich-Heine-Weg)

Inmitten der Elbe, auf einer Insel gegenüber der Innenstadt, befindet sich der größte Park und eines der bedeutendsten Naherholungsgebiete der Stadt: Der Stadtpark auf der Rotehorn-Insel.

Anziehungspunkte sind die Sternbrücke und das Ausstellungsgelände mit der Stadthalle, dem Aussichtsturm, dem Pferdetor und der Hyparschale. Heute ist der Stadtpark eines der beliebtesten Ausflugsziele der Magdeburger. Mit dem Ruderboot über den Adolf-Mittag-See zu rudern, auf den Seeterrassen im Biergarten zu sitzen, sich auf den Wegen des Parks sportlich zu betätigen oder einfach nur zu bummeln, ist vor allem an den Sommerwochenenden beliebte Beschäftigung.

 

11. Festungsanlage Fort XII (Stadtpark Rotehorn)

Das Fort XII wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Fortgürtels der Festung Magdeburg geplant und 1866 gebaut. Es befindet sich im Südteil des Stadtparks Rotehorn. Die Anlage diente der Rundumverteidigung und schützte im Belagerungsfall das Südende des im Stadtgebiet gelegenen Elbdeltas mit den dazugehörigen Flußsperren. 1909 vom Magistrat erworben, folgten verschiedene Nutzungen als Grünanlage, Sitz des Parkwächters, Freilichtbühne, Bereitschaftsraum für Volkspolizei und Staatssicherheit, Café ... . Durch diese Nachnutzungen sind ein Großteil der Bauten beseitigt worden. Anhand der noch vorhandenen Wallstruktur - des gedeckten Weges, des Grabens, der verschiedenen Poternen (Tunnel) und der Traversen (Querwälle) - lässt sich der Aufbau und die Funktion dieses sechseckigen Forts für die Verteidigung Magdeburgs sichtbar machen.

 

12. Westerhüsener Friedhof (Holsteiner Straße)

Auf dem Westerhüsener Friedhof wurde 1945 das "FELD DER VEREINTEN NATIONEN" gestaltet. Nach 1989 wurde die Grabanlage u.a. mit finanzieller Unterstützung des "Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V." saniert. Der Bürgerverein Salbke/Westerhüsen/Fermersleben organisiert zwei Führungen mit den Themen:

- Feld der Vereinten Nationen

- Fremdarbeiterlager Tonschacht

 

 

Führungen

1. Herrenkrugpark

Ansprechpartner: Frau Trippler, Landschaftsarchitektin

Führungen: 11.00 Uhr

Treffpunkt: Herrenkrugpark am "Löwen"

2. Geschwister-Scholl-Park

Ansprechpartner: Herr Dr. Mai

Führungen: 10.00 / 14.00 / 16.00 Uhr

Treffpunkt: Walther-Rathenau-Straße

 

3. Klosterbergegarten

Ansprechpartner: Herr Haase, Landespfleger

Führungen: 10.00 / 11.30 Uhr

Treffpunkt: Parkeingang, Schönebecker Straße, Lenné-Büste

 

4. Gruson-Gewächshäuser

Ansprechpartner: Herr Mothes

Führungen: 14.00 Uhr

Führung kostenlos (Eintrittspreis beachten!)

Schwerpunktthema: Historie der Häuser und der Pflanzenzucht

Treffpunkt: Gruson-Gewächshäuser, Eingangsbereich

Eintrittspreis: ca. 1,80 €

5. Gesellschaftshaus

Ansprechpartner: Herr Dr. Buchmann

Führungen: 10.00/11.30 Uhr

Treffpunkt: Haupteingang Gesellschaftshaus

6. Stadtpark Rotehorn

Ansprechpartner: Frau Süßmann, Landschaftsarchitektin,

Freiraumplaner Herr Keller

Führungen: 10.00 Uhr/14.00 Uhr

Treffpunkt: Pergola/Seeterrasse

 

7. Stadtteil Werder

Ansprechpartner: Frau Gröschner, Herr Kornfeld

Führungen: 10.00 / 13.00 / 16.00 Uhr (max. 40 Pers.)

Führung mit kleinen Überraschungen,

6,00 EUR, Voranmeldungen möglich

unter Tel.: 0391/60 28 09

Schwerpunktthema: Die Gärten der glücklichen Insel

Treffpunkt: Haltestelle Zollhaus, Am Zollhaus

8. Festungsanlage Fort XII

Ansprechpartner: Frau Mai

Führungen: 14.00 / 16.00 Uhr

Treffpunkt: Eingangsbereich Fort XII

9. Westerhüsener Friedhof

Ansprechpartner: Herr Schicht (Tel.: 0391/401 66 96)

Führungen: 11.00 / 15.00 Uhr

Treffpunkt: Vor Ort

Schwerpunktthema: Feld der Vereinten Nationen,

Fremdarbeiterlager Tonschacht

 

 



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