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Essen, 06.12.2013
Mehr als 200 Teilnehmer kommen zur Eurocode-Tagung in Essen
Veranstaltung der Ingenieurakademie West stößt auf reges Echo
Mit den ersten Erfahrungen in der Anwendung der Eurocodes hat sich am 5. Dezember eine Tagung der Ingenieurakademie West in Essen befasst. Mehr als 200 Ingenieure aus dem Bauwesen kamen ins „Haus der Technik“, um sich mit den Neuerungen und Veränderungen der Eurocodes (DIN EN) zu befassen. Hochrangige Referenten gaben Einblicke in die neuen Technischen Regeln für die Bemessung, Planung und Konstruktion im Bauwesen, die ab dem 1. Januar 2014 in NRW angewandt werden müssen. Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Präsidenten der Ingenieurkammer-Bau NRW, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp. Moderiert wurde die Veranstaltung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Reinhard Harte und Dipl.-Ing. Markus Kramer.
In seiner Begrüßung wies Kammer-Präsident Bökamp darauf hin, dass sich viele Ingenieure noch mit den neuen Regelungen schwer täten. Es nütze aber nichts, sich „gegen Tatsachen“ zu stellen, betonte er. Die Eurocodes und die sogenannten Nationalen Anhänge ersetzten die bisherigen DIN-Normen. Sie seien der „aktuelle Stand der Technik“, erforderten in der Anwendung aber auch ein gesteigertes Anforderungsprofil bei den Ingenieuren. Mit Blick auf die Vorlage der „Richtlinie Holzbau“ verwies Bökamp auf die sogenannte 80-20-Regelung. 80 Prozent der üblichen Bauvorhaben könnten demnach mit 20 Prozent des Inhaltes der Eurocodes bearbeitet werden.
In den Vorträgen befassten sich die Referenten mit der Anwendung der Eurocodes auf unterschiedlichen Feldern des Bauingenieurwesens. Dabei wurde ein „Tandem-Verfahren“ (Harte) gewählt. Die theoretischen Erwägungen zur Anwendung der Eurocodes wurden vorgetragen, anschließend berichtete ein Ingenieur aus der Praxis. Zum Abschluss jedes Tagungsblocks gab es eine Diskussion mit dem Plenum.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert Vogt von der Technischen Universität München befasste sich im ersten Themenblock mit der Anwendung des Eurocode 7 (Bereich Geotechnik) und verwies darauf, dass auch bei der neuen, europaweit geltenden Regelung die Robustheit von Bauwerken großgeschrieben wird. Dr.-Ing. Peter Waldhoff von der IGW Ingenieurgesellschaft für Geotechnik Wuppertal mbH Pulsfort, Waldhoff und Partner berichtete von der Anwendung der Eurocodes bei der Berechnung eines Baugrubenverbaus.
Für den Bereich „Tragwerksplanung im Massivbau“ referierten Univ.-Prof. Dr.-Ing. Reinhard Maurer von der Technischen Universität Dortmund und Dr.-Ing. Ralf Wörmann von Krätzig & Partner Ingenieurgesellschaft für Bautechnik mbH, Bochum. Dabei verwies Maurer auch darauf, dass auf europäischer Ebene bereits an einer zweiten Generation der Eurocodes gearbeitet wird, die in etwa zehn Jahren eingeführt werden soll.
Für die Sparte „Stahl- und Verbundbau“ gaben Univ.-Prof. Dr-Ing. Gerhard Hanswille (Bergische Universität Wuppertal) und M. Sc. Arthur Enns von der Hochtief Solutions AG Auskunft. Auch Hanswille bekräftigte die Notwendigkeit, die Eurocodes weiter zu entwickeln und die Vorgaben zu reduzieren, um so die Anwendungen für die Ingenieure zu erleichtern.
Zum Abschluss widmete sich die Tagung den Eurocodes aus der Perspektive des Brandschutzes. Dazu sprachen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser von der Technischen Universität Braunschweig und Dipl.-Ing. Georg Spennes von der BFT Cognos GmbH in Aachen. Nach Ansicht von Spennes fordert die Umsetzung der rechnerischen Nachweise zum Brandschutz ein Höchstmaß an „Expertenwissen“ und die regelmäßige Anwendung.
Michael BosseDie Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen (IK-Bau NRW) ist die berufsständische Selbstverwaltung und Interessenvertretung der im Bauwesen tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure in Nordrhein-Westfalen. Mit mehr als 10.000 Mitgliedern ist sie die mitgliederstärkste Ingenieurkammer in Deutschland.
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