Meldungsdatum: 13.06.2023

Marl macht Platz für Radler

Verwaltung richtet Reallabor Radschnellweg auf der Willy-Brandt-Allee ein / Autospuren von vier auf zwei reduziert / Experiment ist auf ein Jahr ausgelegt

Radfahren macht besonders viel Spaß, wenn man sich ohne Hürden und Hindernisse frei bewegen kann. In Marl können Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer dieses Gefühl ab Donnerstag (15.6.) auf der Willy-Brandt-Allee genießen. Die Stadt verwandelt im Rahmen des Mobilitätskonzeptes die Straße in ein Reallabor Radschnellweg. Das Experiment ist auf ein Jahr ausgelegt.

Klimafreundliche Mobilität

„Mit der Installation des Reallabors zeigen wir, dass wir die Mobilitätswende ernst nehmen“, sagt Andrea Baudek, Technische Dezernentin der Stadt Marl. In vielen Großstädten seien umfängliche Verkehrsversuche bereits an der Tagesordnung. Andrea Baudek: „Wir wollen für ein Umdenken sorgen und damit eine klimafreundliche Mobilität ermöglichen.“ Das Reallabor ist ein mit Markierungen auf der Fahrbahn eingerichteter Radweg, der unter anderem mehr Platz und Sicherheit bringen soll. Mit Hilfe von Verkehrsdaten wurde nachgewiesen, dass eine Spur je Fahrtrichtung für die vorliegende Verkehrsbelastung ausreichend ist. Zudem wird der Verkehrsfluss durch eine verbesserte Ampelschaltung auch für den Autoverkehr optimiert.

750 Meter langer Radschnellweg

Die Stadt testet deshalb nun mit dem Reallabor den rund 750 Meter langen Radschnellweg auf der Willy-Brandt-Allee. Radfahrende haben bald zwischen Brüderstraße und Herzlia-Allee viel Platz. „Wir haben in beiden Fahrtrichtungen jeweils die rechte Fahrspur in einen ca. 3,25 Meter breiten Radfahrstreifen umgewandelt“, erklärt Verkehrsplaner Maurice Wüller. Das Experiment ist auf ein Jahr ausgelegt und soll zeigen, ob überdimensionierte Straßenflächen im Sinne einer klimaschonenden Mobilität für Radfahrende umgenutzt werden können. Vorab wurde der Verkehr gezählt und die Auswirkungen in einem Computermodell simuliert. Das Projekt wird die gesamte Zeit durch ein Expertenbüro für Verkehrstechnik begleitet.

Förderung der Nahmobilität

„Mit der Umsetzung des Reallabors wollen wir vor allem die Nahmobilität fördern“, so Maurice Wüller. Heißt: Radfahrenden steht dann eine sichere, direkte und komfortable Radverkehrsverbindung zur Verfügung. „Auch Fußgänger haben nun mehr Platz, um sich zu begegnen oder nebeneinander zu laufen“, meint Maurice Wüller. Mit Hilfe von temporären Markierungen – auf der Willy-Brandt-Alle gelbe „Baustellen-Linien“ – Beschilderungen sowie Anpassungen der Lichtsignaltechnik wird der Straßenraum innerhalb der Versuchsstrecke kostengünstig umgestaltet. Der Versuch des Reallabors Radschnellweg soll kontinuierlich evaluiert werden.

Rat gab grünes Licht

Grünes Licht für das Projekt gab übrigens der Stadtrat im Dezember 2021. Danach hatte die Verwaltung Voruntersuchungen, Verkehrszählungen und Abstimmungen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse stellte das Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung im Herbst 2022 den politischen Gremien vor. Basierend auf den Empfehlungen des Gutachters fasste der Rat anschließend den Beschluss zur Ausführung des Projektes.

Infos online

Weiterführende Informationen zum Reallabor Radschnellweg auf der Willy-Brandt-Alle finden Interessierte im Internet unter www.marl.de/popup-radweg.

Pressekontakt: Daniel Rustemeyer, Leiter Kommunikation und Medien


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©  Stadt Marl / Pressestelle
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Weisen mit dem druckfrischen Plakat „Marl macht Platz“ auf das neue Reallabor Radschnellweg an der Willy-Brandt-Allee hin (v.l.): Verkehrstechniker Martin Strzelczyk, Dezernentin Andrea Baudek und Verkehrsplaner Maurice Wüller.