Meldungsdatum: 15.05.2025

Altkleidercontainer zunehmend überlastet

Illegale Ablagerungen in der Stadt Hanau nehmen zu – Private Anbieter für Leerung verantwortlich

Die Sammlung von Alttextilien in Hanau steht unter wachsendem Druck. Immer häufiger werden im Stadtgebiet überfüllte Altkleidercontainer festgestellt – begleitet von illegal abgestellten Müllsäcken und unbrauchbaren Textilien. Damit das bewährte Sammelsystem weiterhin zuverlässig funktioniert, ist eine sachgerechte Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger von zentraler Bedeutung.

„Wir beobachten seit einigen Monaten eine deutliche Zunahme an Fehlwürfen und wilden Ablagerungen“, erklärt Stadträtin und Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley. „Das führt nicht nur zu zusätzlichen Kosten, sondern gefährdet auch den Fortbestand eines Systems, das auf Wiederverwendung und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.“ Immer öfter enthalten die Container stark verschmutzte, beschädigte oder nicht verwertbare Textilien – oder andere Abfälle. Dies erschwert die sinnvolle Verwertung, treibt die Entsorgungskosten in die Höhe und untergräbt den ökologischen Zweck der Sammlung.

Bereits Anfang des Jahres hatte der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) auf diese Problematik aufmerksam gemacht. Anlass war die seit Januar gültige Pflicht in der Europäischen Union zur Getrenntsammlung von Textilabfällen. Ziel ist eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Textilien. Trotz dieser EU-Vorgaben bleibt das Sammelsystem für die Bürgerinnen und Bürger zunächst unverändert: Die im Stadtgebiet verteilten Altkleidercontainer sowie die Container am Wertstoffhof sind weiterhin zentrale Anlaufstellen für gebrauchte, noch tragbare Kleidung und Schuhe.

Doch das System funktioniert weiterhin nur dann, wenn die Regeln beachtet werden. Dementsprechend sollen aktuell nur tragbare, saubere Kleidung, unverschmutzte Tisch- und Bettwäsche sowie Schuhe - unbedingt paarweise gebündelt - in reißfest verpackten Säcken in die Container geworfen werden. Leicht verschmutzte Kleidung ist dabei noch zulässig, stark verschlissene oder verdreckte Textilien gehören weiterhin in die Restmülltonne. Ungeeignete Behältnisse wie Gelbe Säcke sollten vermieden werden, da sie zu dünn und reißanfällig sind.

Abstellen von Textilien neben den Containern ist eine Ordnungswidrigkeit

Das Abstellen von Textilien oder Abfällen außerhalb der Container stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und ist illegal. „Auch wenn viele Bürgerinnen und Bürger es gut meinen, führt achtloses Verhalten am Ende dazu, dass die Textilsammlung an ihre Grenzen stößt“, betont Hemsley. „Wir alle tragen eine Mitverantwortung dafür, dass dieses ökologische und soziale System funktioniert.“ Bei vollen Containern wird darum gebeten, tragfähige Kleidung in andere Container zu werfen oder es ein paar Tage später noch einmal zu versuchen.

Die Verantwortung für Leerung und Pflege der Container liegt bei privaten Anbietern, denen das Ordnungsamt eine Sondernutzungserlaubnis für das Aufstellen der Container im öffentlichen Raum erteilt hat. HIS hat weder Einfluss auf Entleerungstermine noch auf die konkrete Platzierung einzelner Container. Bürgerinnen und Bürger, die überfüllte Container oder illegale Ablagerungen beobachten, können diese dem Hanauer Ordnungsamt per Mail melden unter ordnungsamt@hanau.de. Das Aufstellen von Altkleidercontainern auf privaten Grundstücken beruht hingegen auf einer Vereinbarung zwischen Grundstückseigentümern und aufstellenden Unternehmen. Hierauf haben weder HIS noch Ordnungsamt Einfluss.

Wer gut erhaltene Kleidung nicht in den Container geben möchte, kann auf alternative Wege zurückgreifen – etwa über den Hanauer Online-Verschenkmarkt unter https://hanau.verschenkmarkt.info oder durch Spenden an Kleiderkammern gemeinnütziger Organisationen. Auch die bewusste Vermeidung von Textilabfällen spielt eine wichtige Rolle. „Neben richtiger Entsorgung geht es auch um bewussten Konsum“, betont Hemsley. „Jeder nicht gekaufte und später weggeworfene Pullover ist ein Gewinn für die Umwelt.“

Für Fragen zur Entsorgung von Haushaltsabfällen steht die Abfallberatung unter his-abfallberatung@hanau.de zur Verfügung.

Pressekontakt: Julia Oppenländer, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de