21.08.2020 - Stadt Leverkusen
Langjähriger Ratsherr und Bezirksvorsteher Hans-Joachim Glöckner gestorben
Ein über viele Jahrzehnte wichtiger Kommunalpolitiker Leverkusens ist in der vergangenen Woche im hohen Alter von 92 Jahren gestorben: Der langjährige Ratsherr und Bezirksvorsteher Hans-Joachim Gloeckner verstarb am Donnerstag, 14. August 2020. „Ich habe mit großem Bedauern von seinem Tode erfahren“, sagt Oberbürgermeister Uwe Richrath, „Jochen war mir über viele Jahre ein Freund und Vorbild in meiner politischen Arbeit.“
Hans-Joachim Gloeckner war von 1961 bis 2004 ununterbrochen Mitglied des Rats der Stadt Leverkusen und in dieser Funktion in unzähligen Ausschüssen aktiv. Zu seinem 40ten Jubiläum als Ratsmitglied schilderte der damalige Oberbürgermeister Hebbel sein Wirken so: „Es würde an dieser Stelle zu weit führen, alle Gremien und Ausschüsse zu benennen, denen er angehört hat. Nur so viel sei hierzu gesagt: Wir haben uns einmal die Mühe gemacht, seine Mitwirkung in den verschiedensten Gremien aufzulisten und heraus kam eine tabellarische Übersicht von sage und schreibe vier DIN-A-4-Seiten.“
Große Spuren hinterließ er auch als Bezirksvorsteher des Stadtbezirks I. In dieser Rolle hat er dazu beigetragen, die Probleme der Altlast Dhünnaue zügig anzugehen und zu bewältigen. In dieser Zeit war er auch Initiator des Kleingartenwettbewerbs.
Neben der Kommunalpolitik war eine zweite Lebensaufgabe Hans-Joachim Gloeckners die deutsch-israelische Versöhnung und Verständigung. Er war in Leverkusen einer der Wegbereiter des Partnerschaftsgedankens mit einer israelischen Stadt, der heutigen Partnerstadt Nof Hagalil (Nazareth-Illit).
Schon als junger Mann hatte er begonnen, sich für eine deutsch-israelische Versöhnung zu engagieren. In einer Dokumentation des Stadtjugendrings der Jahre 1947 bis 2012 heißt es über ihn: „Ein weiterer Schwerpunkt seines Wirkens war und ist der Kampf gegen den Antisemitismus und die Aussöhnung mit Juden und mit dem Staat Israel.“ Gloeckners Aktivitäten in dieser Hinsicht begannen schon Ende der fünfziger Jahre und in einer Zeit, als es noch keine diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel gab. Das führte schon in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einer Begegnung mit dem damaligen Ministerpräsidenten Israels, Ben Gurion.
Hans-Joachim Gloeckner setzte sich sehr für eine Partnerschaft Leverkusens mit der israelischen Stadt Nazareth-Illit ein. Die Stadt grenzt direkt an die biblische Stadt Nazareth an und wurde im vergangenen Jahr "Nof Hagalil" umbenannt. Nachdem im Jahr 1980 die Städtepartnerschaftsurkunde unterzeichnet worden war, begann ein reger Austausch zwischen Leverkusen und dem damaligen Nazareth-Illit, der zu vielen Verbindungen und Freundschaften führte.
Für seinen überaus intensiven zwischenmenschlichen Einsatz erhielt Hans-Joachim Gloeckner im Jahr 1999 den Goldenen Ehrenteller der Stadt Nazareth-Illit und 2002 den Ehrenring der Partnerstadt. Für sein Wirken in der Aussöhnung zwischen Israelis und Deutschen wurde Joachim Gloeckner 1982 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
Hans-Joachim Gloeckner hinterlässt eine Ehefrau und einen Sohn.
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