25.03.2024 - Kreis Soest
Name Beatrix Pusch untrennbar mit Kreisarchiv verbundenLeiterin nach mehr als 40 Jahren verabschiedet – Anerkennung für große Verdienste
Kreis Soest (kso.2024.03.25.106.bika). Bürger und Heimatkundler auf geschichtlicher Spurensuche, Schülerinnen und Schüler, die Material für eine Facharbeit sammeln, Studenten, die ihre Seminararbeit mit Quellen unterfüttern wollen – sie alle hatten über vier Jahrzehnte mit Beatrix Pusch eine versierte Ansprechpartnerin. Jetzt verabschiedet sich die Leiterin des Kreisarchivs in den Ruhestand.
Der direkte Austausch mit den Nutzern des Archivs bereitete Beatrix Pusch genauso viel Freude wie die Netzwerkarbeit und die zahlreichen weiteren Facetten ihrer langjährigen Tätigkeit.
Nach einer Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin an der Fachhochschule Köln hatte Beatrix Pusch 1984 im Kreisarchiv angefangen. „Damals war das 1978 gegründete Kreisarchiv noch jung“, erinnert sich Beatrix Pusch. Und zwischen der heutigen mustergültigen Unterbringung an der Niederbergheimer Straße und den damaligen Räumen am Hohen Weg lagen Welten.
Vielen auch noch in guter Erinnerung sind die langen Archiv-Jahre in der Villa Plange am Sigefridwall. In diese Zeit fällt die Übernahme der Archivleitung von Heinz Haider durch Beatrix Pusch 1997. Von 1999 bis 2002 absolvierte Beatrix Pusch am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam die „postgraduale berufsbegleitende wissenschaftliche Weiterbildung zur Diplom-Archivarin“. Ihre Diplomarbeit „Die kommunale Neugliederung im Kreis Soest“ ist das Standardwerk zur Gebietsreform 1975. Zahlreiche weitere Veröffentlichungen prägen die Jahre ihrer Arbeit genauso wie die intensive Netzwerkarbeit.
Seit Gründung des Arbeitskreises der Kommunalarchive im Kreis Soest im Jahr 2001 war sie dessen Vorsitzende. An der Spitze stand sie ebenso im 2016 gegründeten Notfallverbund der Archive im Kreis Soest. „Spätestens seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs wissen wir, wie wichtig die Vorbereitung auf größere und kleinere Unglücke ist. Denn innerhalb weniger Stunden kann die kulturelle Überlieferung vernichtet werden. In diesen Fällen unterstützen wir uns gegenseitig“, erläutert Beatrix Pusch. Der Arbeitskreis der nordrhein-westfälischen Kreisarchive beim Landkreistag NRW und der Prüfungsausschuss Dortmund für die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste komplettieren die lange Liste der wichtigen Gremienarbeit.
Insbesondere die Arbeit im Facharbeitskreis Digitale Langzeitarchivierung bei der Südwestfalen-IT war ihr immer ein wichtiges Anliegen, nahm das Kreisarchiv Soest hier doch eine Vorreiterrolle ein und war mit das erste Archiv in Südwestfalen, in dem ein digitales Langzeitarchiv eingeführt wurde und in dem man sich auch um digitale Akten und Daten bemühte.
Daneben bestimmte der Archiv-Alltag, wie die Verwaltung von Altakten im Zwischenarchiv, die Übernahme von Akten und anderen Unterlagen und deren Verzeichnung sowie die Bestandserhaltung die Arbeit. Auch bei der Einführung der elektronischen Akten und Verfahren in der Kreisverwaltung ist das Kreisarchiv unter Leitung von Beatrix Pusch ein gefragter Ansprechpartner.
Die Herausforderungen, denen sich Beatrix Pusch von Beginn an stellte, waren groß: So war die Zeitspanne gekennzeichnet von stetigen Umzügen – und dem Archivbau, der die Karriere von Beatrix Pusch schließlich krönte: In die Planung des heutigen Archivgebäudes, das sich Kreisarchiv und Stadtarchiv teilen, steckten die Hüterin der Geschichte und Gegenwart des Kreises Soest und ihr Team, das aus weiteren fünf Mitarbeiterinnen besteht, jede Menge Arbeit. „Es hat sich wirklich gelohnt“, bilanziert Beatrix Pusch zum Ende ihrer Zeit beim Kreis.
Bei der Verabschiedung in den Ruhestand fand Kreisdirektor Volker Topp Worte voller Anerkennung für die langjährige Leiterin und zitierte aus einem Gutachten des LWL-Archivamtes, das dem Kreisarchiv ein hohes Maß an Professionalität und Effektivität, einen hohen Grad an innerer Organisation und hohes Ansehen innerhalb des Kreises und des Landes bescheinigte. Topp brachte es auf den Punkt: „Der Name Beatrix Pusch ist mit dem Kreisarchiv untrennbar verbunden.“
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