15.05.2024 - Kreisstadt Unna
Stimmungsvolle Feierstunde: Unna ist seit zehn Jahren „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“
Auf den Tag genau vor zehn Jahren, nämlich am 15. Mai 2014, unterzeichnete der Rat der Kreisstadt Unna einstimmig die Antidiskrimininierungsagenda „Unna gegen Rassismus – Unna mit Courage“. Mit der Unterzeichnung der Agenda unterstützten die Ratsmitglieder damals die Zertifizierung Unnas als „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“. In Anlehnung an das Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" sollten mit diesem Zertifikat die Prinzipien und das Selbstverständnis auf die gesamte Kommune übertragen werden. Das Engagement für Demokratie und Freiheit und gegen Gewalt und Rassismus ist seither in Unna weiter gestärkt worden – auch dank vieler engagierter Schülerinnen und Schüler, von denen einige auch an der Feierstunde im Ratssaal am Mittwoch, 15. Mai 2024, teilnahmen.
Bürgermeister Dirk Wigant erinnerte in der Feierstunde daran, dass die Antidiskriminierungsagenda als Grundlage für die Zertifizierung ab 2012 von Schüler*innen ausgearbeitet wurde. Der Prozess wurde vom Runden Tisch gegen Gewalt und Rassismus begleitet, der sogar schon seit 15 Jahren besteht. Er wurde im Jahr 2009 gegründet, um damaligen Aktivitäten von Neonazis in Unna bürgerschaftliches Engagement entgegenzusetzen. Die Steuerungsgruppe vereint rund 30 Menschen und eine große Bandbreite von Institutionen. In ihr sind alle Schulen und Weiterbildungseinrichtungen, Parteien, Gewerkschaften, das Kommunale Integrationszentrum, die Polizei, Kirchengemeinden, das städtische Kinder- und Jugendbüro, die VHS und das Kulturzentrum Lindenbrauerei vertreten. Um die Geschäftsführung kümmert sich das Büro des Bürgermeisters.
Ein Vorbild für die Aktivitäten der Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft waren und sind die zahlreichen Schulen in Unna, die das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen – die Peter-Weiss-Gesamtschule sogar schon seit 20 Jahren. Schüler*innen der PWG und der Werner-von-Siemens-Gesamtschule Königsborn bereicherten die Feierstunde nicht nur mit musikalischen und tänzerischen Darbietungen, sondern berichteten auch über ihr Engagement. Der heute 27-jährige Justin Gentzer war eigens aus Berlin angereist, um zu berichten, wie es damals zur Siegelverleihung für die Stadt kam. Gentzer, damals am Geschwister-Scholl-Gymnasium, zählt neben Levin Weißenberg, Amina Achour und Joshua Cabezza (alle Peter-Weiss-Gesamtschule) zu den Initiator*innen, die die Agenda gegen Rassismus und für Toleranz und Vielfalt ausarbeiteten. Die 2014 beschlossene und in diesem Jahr aktualisierte und bekräftigte Agenda sieht vor, dass sich die Ratsmitglieder mit ihrer Unterzeichnung entschieden gegen jegliche Art von Diskriminierung wenden, für eine Unterstützung von Aktionen und Projekten für ein tolerantes und demokratisches Miteinander einsetzen und jährlich einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ die Möglichkeit geben, einen Tagesordnungspunkt zu diesem Thema in einer Ratssitzung zu gestalten.
„Auch wir als Verwaltung haben diese Vorgaben und Prinzipien fest verinnerlicht. Neben regelmäßig stattfindenden Gedenkveranstaltungen liegt mir persönlich auch die Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch gegen Rassismus und Gewalt sehr am Herzen. Mein Dank gilt allen, die sich in den letzten 15 Jahren für die Werte unserer Demokratie, gegen Rassismus und für Courage in Unna eingesetzt haben“, so Bürgermeister Dirk Wigant.
An der Feierstunde nahmen neben den Vertreter*innen von Schulen und des Runden Tisches gegen Gewalt und Rassismus auch Ratsmitglieder, Mitarbeitende der Stadtverwaltung um den Integrationsbeauftragten Cengiz Tekin sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. Im Rahmen der Interkulturellen Wochen wird es im September beim „Familienfest bUNt international“ eine weitere Gelegenheit geben, Unnas zehn Jahre als „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“ zu feiern.
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