In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der so genannten „Reichspogromnacht“, wurden in Bottrop, ebenso wie im gesamten Deutschen Reich, jüdische Bürgerinnen und Bürger verprügelt, ihre Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört. Auch der Betsaal der jüdischen Gemeinde Bottrop in der damaligen Helenenstraße blieb nicht verschont. Die Einrichtung wurde zertrümmert, Gebetbücher und Kultgegenstände beschädigt, zerrissen und auf die Straße geworfen. Der Pogromnacht folgte die systematische Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums, der über sechs Millionen Menschen zum Opfer fielen.
Die Stadt Bottrop möchte an die Ereignisse von damals erinnern und lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung ein. Diese findet statt am Samstag, 9. November um 15 Uhr in der Tourneaustraße an der Gedenktafel für den ehemaligen Betsaal der Jüdischen Gemeinde.
Im Rahmen der Veranstaltung wird Frau Katrin Kühn, Lehrerin am Josef-Albers-Gymnasium, einige Gedanken und Impulse vortragen. Dabei wird es explizit nicht nur um die Vergangenheit gehen, sondern der Blick wird auch auf die Gegenwart und in die Zukunft gerichtet. Dies ist gerade jetzt wichtiger als je zuvor, denn
unverändert und mehr denn je gilt es klar und deutlich zu sagen: Nie wieder!
Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Moritz Beck an der Trompete. Männliche Gäste werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.