15.05.2025 - Stadt Mönchengladbach
25 Jahre Riga-Komitee: deportiert, ermordet, unvergessenStädtebündnis hält Erinnerung an jüdische Mitbürger an Heimatorten und in Lettland wach / Bürgermeisterin Josephine Gauselmann bei Gedenkveranstaltung im Düsseldorfer Landtag zu Gast
Am 23. Mai 2000 gründeten 13 Großstädte zusammen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Berlin das Deutsche Riga-Komitee. 25 Jahre später gehören diesem europaweit einzigartigen erinnerungskulturellen Bündnis 80 Städte an. Mönchengladbach ist seit 2018 dabei.
In der Bürgerhalle des Landtages stehen am Dienstag, 20. Mai, Gründung und Entwicklung des Komitees im Mittelpunkt. Bei der Eröffnung der Ausstellung „Riga: Deportationen – Tatorte – Erinnerungskultur“ vertritt Bürgermeisterin Josephine Gauselmann die Stadt Mönchengladbach.
Ziel des Komitees ist es, an die mehr als 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl dort im Wald von Bikernieki ermordet wurden.
Das Deutsche Riga-Komitee ist in seiner Arbeit auch den mehr als 26.000 lettischen jüdischen Opfern des Rigaer Ghettos verbunden, die am „Rigaer Blutsonntag“ (30. November 1941) und in den Tagen danach in Rumbula ermordet wurden, um dort „Platz zu schaffen“ für die aus dem Deutschen Reich deportierten Menschen.
Erste Aufgabe des Städtebündnisses war darum die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte für die Opfer. Die Anlage im Wald von Bikernieki wurde am 30. November 2001 eingeweiht – am 60. Jahrestag des „Rigaer Blutsonntag“ und 60 Jahre nach Beginn der Deportationen aus Deutschland.
Heute gehören dem Riga-Komitee 80 Städte an. „Lokale Recherchen haben an vielen Orten sichtbar gemacht, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger nach Riga deportiert wurden“, sagt Stefan Dworak, Mitinitiator und stellvertretender Generalsekretär des Volksbundes. „Das Gedenken an die Opfer des Holocaust hat damit einen konkreten lokalen Bezug und ist weniger abstrakt.“
Das Riga-Komitee habe viele weitere lokale Erinnerungsprojekte angestoßen und zugleich ein länder- und kulturübergreifendes Gedenken möglich gemacht. „Viele Mitgliedsstädte gestalten diese Erinnerung vielfältig und vor allem lebendig. Regelmäßig besuchen Delegationen des Komitees wie auch Jugendgruppen die Gräber- und Gedenkstätten in Riga.“
Festredner am 20. Mai ist FAZ-Redakteur Lorenz Hemicker, der zu den Geschehnissen in Riga ein Buch mit dem Titel „Mein Großvater, der Täter“ veröffentlicht hat.
Weitere Infos: www.riga-komitee.eu
Kontaktdaten:
Stadt Mönchengladbach
Stabsstelle Presse & Kommunikation
Rathaus Abtei - 41050 Mönchengladbach
Telefon (0 21 61) 25 20 81
Telefax (0 21 61) 25 20 99
E-Mail: presse@moenchengladbach.de
Dieser Meldung sind keine Medien beigefügt!
Rechtlicher Hinweis:
Die im Presse-Service bereitgestellten Fotos dürfen mit Fotonachweis für die redaktionelle Berichterstattung verwendet werden – gerne im Zusammenhang mit der jeweils zugehörigen Pressemitteilung oder dem thematischen Kontext. Eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für Archivbeiträge oder andere Themen, ist im Rahmen üblicher journalistischer Praxis erlaubt, sofern der inhaltliche Bezug gegeben ist.
Für darüber hinausgehende Verwendungen – etwa in Ausstellungen, Werbematerialien oder Publikationen außerhalb der Berichterstattung – wird um eine vorherige Klärung der Nutzungsrechte gebeten.