„Familienunternehmen denken besonders nachhaltig und haben eine besondere Unternehmensstruktur. Wie sich das auf ihre Innovationsfähigkeit auswirkt und welche Vorteile, aber auch Nachteile sie dadurch in den heutigen globalen Märkten und schnelllebigen Innovationszyklen haben, ist eine wichtige Frage für ihren zukünftigen Erfolg“, erklärt Bernd Büdding, Projektleiter von Enabling Innovation beim Münsterland e.V. „Zudem zeigen die Ergebnisse dieses Abends uns, wie wir unsere Angebote zur Innovationsförderung noch passender auf Familienunternehmen ausrichten können.“
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es viel, was Familienunternehmen erfolgreicher als andere macht. „Aber leider ist es auch häufig so, dass man gerne in seiner eigenen Welt lebt und weniger empfänglich für Einflüsse und Beratung von außen ist“, erklärte Todor Lohwasser vom Institut für Organisationsökonomik der WWU Münster. Eine umfassende Digitalisierungsstrategie sei auch deshalb für die meisten Familienunternehmen nicht der richtige Weg. „Es ist besser die Digitalisierung nach und nach auf einzelne Elemente im Unternehmen anzuwenden, zum Beispiel erstmal in der Kommunikation: Slack statt E-Mail, Social Media statt Messe“, so Lohwasser.
Wie die Emsdettener Schmitz-Werke, Deutschlands Marktführer für Markisen und Objektstoffe im Bereich Healthcare, diesen Weg gehen, erklärte Geschäftsführer Dan Schmitz im Gespräch mit Lohwasser und Tobias Woltering, Geschäftsführer des Ochtruper Zulieferunternehmens Woltering. „Wir stellen uns seit vier Generationen immer wieder die Frage: Wie sollte es eigentlich sein? Wir evaluieren permanent die Erwartungshaltung der Kunden ebenso wie die Möglichkeiten, unsere Produkte anhand ihrer Wünsche weiterzuentwickeln und zu verbessern“, erklärt Schmitz. „Das ist unglaublich anstrengend, weil die Impulse immer größer werden und es immer schwieriger wird, die Kanäle, die Innovationen bieten, zu sortieren.“ Hinzukommt: „Vieles von dem behauptet wird, es sei unabdingbar wichtig für die Digitalisierung, ist aktuell im Tagesgeschäft gar nicht machbar. Umso wichtiger ist es, seinen eigenen Weg zu finden. Und das tun wir“, sagte Tobias Woltering.
www.enabling-innovation-msl.de
Weitere Informationen:
Das Projekt Enabling Innovation Münsterland treibt die Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen voran, um mehr Innovationen entstehen zu lassen. Es läuft bis Ende Februar 2019 und wird gefördert durch den Regio.NRW-Aufruf des NRW-Wirtschaftsministeriums und der Europäischen Union. Der Münsterland e.V. als Leadpartner setzt Enabling Innovation gemeinsam mit folgenden Partnern um: Technologieförderung Münster, Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc), Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG), Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt), Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw), Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der Universität Münster, TAFH Münster GmbH sowie Westfälische Hochschule (Standort Bocholt).
Pressekontakt: Münsterland e. V.,Sabrina Becker, Mail becker@muensterland.com, Telefon 02571/949334
Enabling Family Business
Für Familienunternehmen ist die Umsetzung der Digitalisierung in einzelnen Elementen meist der bessere Weg, sagt Todor Lohwasser von Institut für Organisationsökonomik an der WWU Münster.
Foto: Münsterland e.V.
Enabling Family Business 2
Wie Familienunternehmen durch Innovationen auch künftig am Markt erfolgreich sind, darüber diskutierte (v.l.) Moderator Kai Heddergott mit Dan Schmitz (Schmitz-Werke), Tobias Woltering (Woltering Group) und Todor Lohwasser (WWU Münster).
Foto: Münsterland e.V.
Der Münsterland e.V. – Netzwerk-Zentrale der Region
Als eine der stärksten Regionalmanagement-Organisationen Deutschlands fördert der Münsterland e.V. die Kultur, den Tourismus und die Wirtschaft im Münsterland. Rund 40 Beschäftigte arbeiten daran, die Region für ihre 1,6 Millionen Einwohner weiter zu entwickeln. Zu den Mitgliedern gehören rund 180 Unternehmen, rund 50 Kammern, Institutionen und Verbände, rund 30 Privatpersonen sowie die Stadt Münster, die 65 Städte und Gemeinden aus den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf und einige Nachbarstädte des Münsterlandes. Als Schnittstelle zwischen dem Münsterland und EU, Bund und Land koordiniert und übersetzt der Münsterland e.V. europa-, bundes- und landespolitische Ziele und Programme der Strukturförderung passgenau auf das Münsterland. Die Regionalagentur beim Münsterland e.V. setzt gemeinsam mit Partnern Förderprojekte des Arbeitsministeriums NRW um.