Was bleibt nach dem ganz großen Gin-Hype? Trinken jetzt alle nur noch hochwertigen Korn? Nicht unbedingt, denn Qualität aus der Region setzt sich durch, auch im recht unübersichtlichen Gin-Markt. Unabhängig von Trends machen es eben viele wie die Queen, die ihrem wacholdrigen 18-Uhr-Gefährten seit Jahrzehnten die Treue hält. Denn bei einem hochwertigen Gin sind neben der Qualität vor allem Ehrlichkeit und Transparenz entscheidend. Schließlich will der Verbraucher wissen, mit wem und was er es zu tun hat. So sehen es zumindest die Macher vom Kaffee Gin Prütt aus Münster: Sie verraten nicht nur, welche Botanicals verwendet werden, sondern auch, wer hinter der Marke steht und wo das Produkt destilliert wird.
Die „Schnapsidee“
Ein Gin mit Kaffee? Das kommt dabei heraus, wenn sich ein kreativer Mixologe und ein leidenschaftlicher Kaffeeröster treffen. Björn Bochinski und Sven Hasenclever waren Kollegen, fachsimpelten über flüssige Genüsse, kombinierten Cocktails mit Kaffee. Irgendwann stand die Frage im Raum: „Warum gibt es eigentlich keinen London Dry Gin mit Kaffee als Aromalieferant?“. Die beiden Freunde suchten akribisch nach einer Antwort. Auch bei Kornbrand-Pionier Rüdiger Sasse. Der fand die Idee von Kaffee als Botanical spannend und ließ Björn Bochinski in seiner Feinbrennerei in Schöppingen experimentieren. Sven Hasenclever suchte in seiner Rösterei Herr Hase in Münster nach dem perfekten Botanical als Grundlage für das Destillat. Nach acht Versuchen war die beste Kombination gefunden – der Prütt war geboren.
Aber: Kaffeebohnen aus dem Münsterland?
Prütt ist ein klassischer London Dry Gin, der mit Kaffeebohnen destilliert wird. Er entsteht in Handarbeit in Münster und Umgebung. Dafür erhielt der Prütt das Münsterland-Siegel, das ihn als regionales Produkt auszeichnet. Doch was haben exotische Kaffeebohnen mit einem regionalen Lebensmittel zu tun? Das Siegel zeichnet auch Produkte aus, die vor Ort veredelt werden. Schließlich ist jedem Kunden klar, dass Kaffeebohnen besser nicht im Münsterland gedeihen sollten…
Der Kaffee Gin wird in der Feinbrennerei Sasse in Schöppingen gebrannt. Die frisch gerösteten Kaffeebohnen werden zusammen mit den Botanicals mazeriert - alles ohne Verwendung von anderen Aromen oder Fremddestillaten - und danach in einer traditionellen Small Batch Copper Pot Still-Brennanlage destilliert. Um die Trinkstärke auf 45 % vol. zu reduzieren, wird das Destillat mit klarem, weichem Wasser aus der Region gemischt.
Eine Hommage an Kaffee ist auch der Name: Als „Prütt“ wird in Westfalen und im Ruhrgebiet der Kaffeesatz bezeichnet. Keine Sorge: Der steckt nur im Namen, nicht im Gin. Dafür finden sich in der Spirituose weitere hochwertige Botanicals: Wacholder, Zitrone, Orange, Orangenblüte, Lavendel und Kalmuswurzel – wenn klimatisch möglich, natürlich am liebsten im Münsterland geerntet.
Info:
Zum Prütt-Team gehören neben den Ideengebern Björn Bochinski und Sven Hasenclever auch Sebastian Bron (Bartender) und Falk Scholze (Vertrieb).
Ein regionaler Cocktail: PRÜTTY LEMON
Zutaten
40 ml Prütt Kaffee Gin
10 ml Sasse Kakao mit Nuss
Bitter Lemon
Eiswürfel
Zubereitung: Prütt Kaffee Gin und Kakao mit Nuss kurz in einem Longdrinkglas auf Eis verrühren und dann mit Bitter Lemon auffüllen.
Münsterland-Siegel Prütt
Björn Bochinski (l.) und Sven Hasenclever sind die Väter des Prütt Kaffee Gin. Foto: Münsterland e.V. /Lethmate
Münsterland-Siegel Prütt 1
Der bleibt im Gedächtnis: Prütt Kaffee Gin aus dem Münsterland. Foto: Bastian Bochinski
Münsterland-Siegel Prütt2
Björn Bochinski hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Cocktail- und Bar-Szene. Foto: Münsterland e.V./Lethmate
Münsterland-Siegel Prütt 3
Der Prütt Gin wird in Handarbeit im Münsterland hergestellt. Foto: Münsterland e.V./Lethmate