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Meldung vom 13.12.2019
Vorwürfe aus Olfen irritieren

„Ich bin sehr irritiert über die Vorwürfe aus Olfen“ – Landrat Cay Süberkrüb hat mit großer Überraschung der Zeitung entnommen, dass Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann mit der Vorgehensweise zum Neubau der Lippebrücke zwischen Datteln-Ahsen und Olfen nicht einverstanden ist. „Jeder Schritt ist eng abgestimmt, die Entscheidung für den Neubau und den Verzicht auf die Interimslösung haben wir gemeinsam im März gefällt. Damit haben wir uns auch gemeinsam für diese Vorgehensweise entschieden. Über die weiteren Schritte und Entwicklungen sind alle Beteiligten bei den beiden Kreisen und Städten regelmäßig per Mail informiert worden“, betont der Landrat des Kreises Recklinghausen. Umso überraschter ist er über den öffentlichen Vorstoß: „Wir sind mit größtmöglicher Transparenz und in enger Abstimmung in dieses Verfahren gegangen. Wenn es Möglichkeiten geben sollte, ein solches Projekt schneller und dennoch entsprechend aller rechtlichen Vorgaben durchzuführen, sind wir offen für konstruktive Vorschläge, doch bislang ist uns keine Alternative bekannt.“

Im Olfener Bau- und Umweltausschuss sind Medienberichten zufolge Vorwürfe gegen den Zeitplan und die Vorgehensweise der Kreise Recklinghausen und Coesfeld, denen die Brücke jeweils zur Hälfte gehört, erhoben worden. „Gerade einem Umweltausschuss dürfte klar sein, dass man eine Brücke in einem Naturschutz- und Überschwemmungsgebiet nicht ‚mal eben‘ durch eine neue Brücke ersetzen kann. Der Zeitplan ist eng getaktet und berücksichtigt selbstverständlich auch die rechtlichen Regelungen zu Brut- und Vegetationszeiten“, sagt Carsten Uhlenbrock, Leiter des Fachdienstes Tiefbau beim Kreis Recklinghausen.

Nach erforderlicher europaweiter Ausschreibung wurden mit der Beauftragung aller weiteren Leistungen zur Erneuerung dieser Lippebrücke an das Ingenieurbüro Bockermann Fritze Ende Oktober die konkreten Planungen, Vergaben, der Abriss der bisherigen Brücke und der Neubau vergeben. Ebenfalls berücksichtigt sind die Zeiten für notwendige Gutachten, beispielsweise für Prüfungen auf Umweltverträglichkeit und FFH-Verträglichkeit (FFH – spezielle europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Lebensraumtypen (Habitaten) dienen). Dafür sind insgesamt 33 Monate vorgesehen.

Auch die Baugrunduntersuchungen sind gemäß Bestandteil dieser 33 Monate, da vor den Untersuchungen feststehen muss, was an welcher Stelle gebaut wird. Ausschussmitglieder aus Olfen hatten beklagt, dass die Untersuchungen viel früher hätten durchgeführt werden müssen. „Das wäre Geldverschwendung gewesen, weil wir sie dann ein zweites Mal hätten durchführen müssen. Wir brauchten zunächst die Entscheidung, welche Art von Bauwerk geplant wird, und vor allem, wo der Radweg auf Olfener Seite verlaufen soll. Erst danach sind Baugrunduntersuchungen sinnvoll, weil von der Entscheidung abhängt, wie viele Untersuchungspunkte es geben soll, an welchen Stellen und in welcher Bohrtiefe. Klar ist auch, dass solche Untersuchungen nicht ohne zwingenden Grund während der Brutzeit durchgeführt werden, sondern in der vegetationsarmen Zeit und vor allem in Abstimmung und nach den Vorgaben des Ingenieurbüros, das den Auftrag für den Brückenneubau bekommen hat“, erklärt Carsten Uhlenbrock.

Landrat Cay Süberkrüb ergänzt: „Wir wissen, dass die Sperrung eine Herausforderung für die betroffenen Anwohner auf beiden Seiten der Lippe ist. Aber klar ist auch: Wir lassen nicht zu, dass eine einsturzgefährdete Brücke für den Verkehr freigegeben ist. Gemeinsam haben wir mit beiden beteiligten Kreisen und Städten im März dieses Jahres diskutiert und abgewogen, welcher Weg derjenige ist, der am schnellsten dazu führt, dass die Verkehrsverbindung zwischen Ahsen und Olfen wiederhergestellt wird. Wir haben uns einstimmig dafür ausgesprochen, das integrale Bauwerk an gleicher Stelle zu bauen, um keine langjährigen Genehmigungsverfahren durchführen zu müssen. Seit der Sperrung der Brücke haben die Fachleute in beiden Kreisverwaltungen mit Hochdruck und in ganz enger und guter Zusammenarbeit dafür gesorgt, dass die Planungen ausgeschrieben werden konnten und der im März gemeinsam gefasste Beschluss schnellstmöglich umgesetzt werden kann.“



Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Svenja Küchmeister, Telefon: 02361/534512, E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de
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