Meldungsdatum: 24.02.2021
Im Sudentenland geboren, legte Barbara Stolterfoht auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abitur ab und studierte Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaften in Göttingen, Paris und Berlin. 1984 wurde sie in der Zeit von Oberbürgermeister Hans Eichel erste Frauenbeauftragte in Kassel und im darauffolgenden Jahr Dezernentin für Frauen, Gesundheit, Soziales und Krankenhäuser. Nachdem Eichel dann als hessischer Ministerpräsident nach Wiesbaden gewechselt war, wurde Stolterfoht zunächst (ab 1992) Direktorin des Landeswohlfahrtsverbandes und trat 1995 als Staatsministerin für Frauen, Arbeit und Sozialordnung in sein Kabinett ein.
Nach dem erneuten Regierungswechsel 1999 war sie einige Jahre lang Landtagsabgeordnete für die SPD. Im Jahr 2000 wurde sie für acht Jahre Vorsitzende des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und ab 2005 für zwei Jahre Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Später war sie zudem ehrenamtliche Vorsitzende des Beirats von Transparency International, einer Organisation, die sich weltweit der Transparenz des politischen Lebens und ihrer Akteurinnen und Akteure verschrieben hat. Bis zuletzt war ihr der Einsatz für benachteiligte Gruppen ein Herzensanliegen. So hat sie sich in der Corona-Pandemie entschieden gegen eine Ausgrenzung der älteren Menschen gewandt.
Für ihr vorbildhaftes Engagement wurde sie 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Eine hohe Auszeichnung war zudem die Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen 2012. „Wenige erfüllen deren Sinn zur Würdigung von Menschen, die sich beispielhaft für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit eingesetzt haben, besser mit Leben, als es Barbara Stolterfoht getan hat.“ Der Oberbürgermeister sprach den Angehörigen das aufrichtige Beileid im Namen der Stadt Kassel aus. „Ihr unbeirrter Einsatz für die Benachteiligten und ihre Menschlichkeit wird uns immer vor Augen stehen. Wir werden Barbara Stolterfoht nicht vergessen.“
Pressekontakt: Stephan Kaiser
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