Meldungsdatum: 30.08.2021

Mehr Platz zum Lernen: Ernst-Leinius-Schule bekommt Gebäude für die Arbeit im Ganztag in klimaschonender Holzbauweise

Neue Klassenräume, Themenzimmer für die Ganztagsbetreuung, barrierefreie Zugänge, mechanische Lüftungsanlagen: die Ernst-Leinius-Schule (ELS) wird ab sofort fit für die Zukunft gemacht. Mit der heutigen Grundsteinlegung für den Neubau beginnt eine zweijährige Bauphase an deren Ende die Schule eine Ganztagsbetreuung auf dem eigenen Gelände anbieten kann.

„Die umfangreichen Bau- und Abrissarbeiten machen es möglich, dass die Ernst-Leinius-Schule ihre Schülerinnen und Schüler noch besser beim Lernen unterstützen kann. Nicht nur durch gut ausgebildetes Personal, sondern auch durch Räume, in denen Lernen Spaß macht – und das für alle Kinder“, erläutert Schuldezernentin Ulrike Gote. „Sanierung und Neubau von Schulen sind auch für die Stadt- und Stadtteilentwicklung von großer Bedeutung. Deshalb wird für jede Schule eine maßgeschneiderte Lösung geplant. Bei der Ernst Leinius-Schule entstehen neben den Räumen für Unterricht und Betreuung auch Verwaltungs- und Sozialräume für das Personal, neue Technikflächen und mechanische Lüftungsanlagen“, fügt Stadtbaurat Christof Nolda hinzu.

 

Nachmittagsbetreuung für die Kinder

Die ELS arbeitet seit dem Schuljahr 2015/16 mit einem Ganztagsangebot im „Pakt für den Nachmittag“ in enger Kooperation mit der städtischen Kita Kirchditmold und der städtischen Kita Harleshausen 2. Aufgrund der Enge am Schulstandort war es bisher nicht möglich, die Schulhortbetreuung am Standort zu realisieren.

Damit der Schule in Zukunft die Räumlichkeiten für die Anforderungen einer 4-zügigen inklusiven Ganztagsschule zur Verfügung stehen, ist der Ausbau eine wichtige Voraussetzung. Dadurch können die Kinder von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr bzw. 17 Uhr und in den Ferien gemeinsam lernen, leben und betreut werden. „Mit dem Neubau müssend die Schülerinnen und Schüler keine langen Wege mehr bewältigen, sondern können in ihrer gewohnten Umgebung weiter lernen und spielen. Das gesamte Betreuungsprogramm findet dann auf dem Gelände der Grundschule statt“, freut sich Schuldezernentin Ulrike Gote. „Wir schaffen hier nicht nur einfach neue Klassenräume. Das sind Orte des Lernens, des Verstehens und vor allem Orte, an denen sich die Schülerinnen und Schüler nach ihren individuellen Bedürfnissen weiterentwickeln können. Wir schaffen Themenräume, Wohlfühlorte für die Pausen. Da würde ich fast selbst nochmal gerne die Schulbank drücken.“

 

Neue Schulbau-Weise als Klimaschützer

Neben sechs Klassenräumen und sechs Ganztagsräumen entstehen auch sechs sogenannte Differenzierungsräume zur Umsetzung der inklusiven Bildung. Sie sind direkt von den jeweiligen Klassen- und Ganztagsräumen zu betreten. Die Schülerinnen und Schüler können hier selbstständig alleine oder in kleinen Gruppen arbeiten und sind durch die Verbindungstüren dennoch immer beaufsichtigt. Drei Ganztags-Themenräume runden zukünftig das neue schulische Raumangebot ab.

Der zweigeschossige Neubau und die Mensaerweiterung an der Ernst-Leinius-Schule werden aus Vollholzwänden und Brettsperrholzdecken konstruiert. Auch im Innenraum an Wänden und Decken wird das Material Holz überwiegen und eine freundliche angenehme Atmosphäre schaffen. Um einen hochwertigen Schallschutz zwischen den Geschossen zu gewährleisten, werden in den Projekten neue Technologien wie die Holz-Beton-Verbundbauweise eingesetzt. Im Vergleich zum konventionellen Bauen ist der Energieeinsatz bei dieser Bauweise deutlich geringer. Außerdem bilden die Wände und Decken CO2-Senken in denen Kohlenstoff gebunden und somit der Atmosphäre entzogen wird.

„Um den steigenden Bedarf zu decken, der durch anwachsende Schülerzahlen und höhere Ganztagsbetreuungsnachfrage entsteht, sind Holzbauten - neben der Nutzung von bereits bestehenden Gebäuden - sicherlich derzeit eine der klimaschonendsten Varianten“, so Nolda. Zum Ende der Bauarbeiten werde dann das sogenannte C-Gebäude abgerissen. Es stammt aus den 70er Jahren und kann nicht wirtschaftlich grundsaniert werden. Der Abbruch schafft Platz für einen neuen attraktiven Außenbereich der Schule. Zum Schuljahresbeginn 2023/2024 sollten gemäß aktuellem Projektzeitplan die Arbeiten abgeschlossen sein.

 

Insgesamt investiert die Stadt Kassel etwa 11,5 Mio. Euro, davon kommen 7,2 Mio. Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm KIP II („KIP macht Schule“).

 

 

Hintergrund:

Die ELS ist eine Grundschule im Stadtteil Harleshausen. Der Grundschulbezirk erstreckt sich jedoch über Teile von Kirchditmold, Harleshausen und Jungfernkopf. Im Schuljahr 2021/22 werden 264 Kinder in 14 Klassen die Schule besuchen. Damit wird die Schule aktuell 3- bis 4-zügig geführt. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen wird die Schule 4-zügig ausgebaut.

Die Schule wurde 1960 in Pavillonbauweise gebaut. Ab den 70er Jahren wurde die Schule immer wieder erweitert und sie erhielt so neue Klassenräume, ein Verwaltungsgebäude (2006), ein Mensagebäude (2010) und aufgrund des Platzmangels schließlich auch Mietcontainer als Klassenräume, um den Schülerinnen und Schülern während der Bauarbeiten störungsfreien Unterricht garantieren zu können.

 

Ganztag an Grundschulstandorten

In Kassel gibt es 25 Grundschulen und je eine Grundstufe an der Valentin-Traudt-Schule (Mittelstufenschule) und an der Reformschule (Gesamtschule).

Inzwischen arbeiten 16 von 27 Standorten im „Pakt für den Nachmittag“ und drei Standorte als Ganztagsschulen. Die verbleibenden 8 Standorte haben den Auftrag, ein gemeinsames Konzept mit den kooperierenden Horten zu erarbeiten, damit sie in den kommenden Jahren - nach Herstellung der räumlichen Voraussetzungen - die Arbeit im Ganztag aufnehmen können.

 

Pakt für den Nachmittag (PfdN)

Die gemeinsame Bildungsverantwortung des Landes Hessen und der Stadt Kassel als Schul- und Jugendhilfeträger wurde in einer Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2015/16 festgeschrieben. Ziel ist es, ein verlässliches, bedarfsorientiertes Bildungs- und Betreuungsangebot an Schultagen von 7.30 bis 17 Uhr und in den Ferien in enger Zusammenarbeit von Schule und Hort zu realisieren. Das Angebot ist freiwillig, aber bei Anmeldung durch die Eltern für die Schülerinnen und Schüler verbindlich. Der PfdN ist im Hessischen Schulgesetz verankert.

 

Neben der Herstellung der räumlichen Voraussetzungen unterstützt die Stadt Kassel die Ganztagsschulentwicklung durch pädagogisch qualifiziertes Personal (Horte und schulbezogene Sozialarbeit), durch Prozessbegleitung und durch besondere Projekte zum übergeordneten Thema „Qualität im Ganztag“.

Pressekontakt: Simone Scharnke


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Grundsteinlegung Ernst-Leinius-Schule

©  Stadt Kassel/Andreas Weber
Grundsteinlegung Ernst-Leinius-Schule

v.l. : Ulrike Gote (Schuldezernentin), Christof Nolda (Stadtbaurat), Manfred Lenhard (Baufrösche - Architekten und Stadtplaner GmbH), Martina Dewald (Schulrektorin)


Neubau der Ernst-Leinius-Schule

©  Bildquelle: Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH
Neubau der Ernst-Leinius-Schule