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Meldung vom 30.11.2021
Über HIV und AIDS reden
Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag 2021

Im letzten Jahr infizierten sich etwa 2.000 Menschen neu mit HIV. Das sind zwar rund 300 weniger als im Vorjahr, zum Ende des Jahres 2020 stieg die Gesamtzahl der HIV-infizierten Menschen in Deutschland damit aber auf insgesamt 91.400. „Es wird geschätzt, dass ca. 90 Prozent der Menschen in Deutschland, die eine HIV-Infektion haben, von Ihrer Infektion wissen. Im Umkehrschluss heißt das jedoch, dass über 9000 Menschen in Deutschland nichts von ihrer Infektion wissen“, stellt Astrid Platzmann-Scholten fest.

Platzmann-Scholten leitet die Beratungsstelle Sexuelle Gesundheit – AIDS/STI beim Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Recklinghausen. Zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2021 möchte sie darauf hinweisen, dass die Beratungsstelle wieder fast im normalen Betrieb arbeitet - und anonym, kostenlos und vertraulich Beratung sowie Testungen auf HIV oder andere sexuell übertragbare Infektionen wie z.B. Chlamydien, Tripper oder Hepatitis anbietet.

„Die Angst vor einer HIV-Diagnose und die daraus resultierende Diskriminierung sind die hauptsächlichen Gründe, einen HIV-Test auf die lange Bank zu schieben oder gar nicht zu machen“, weiß die Gynäkologin. Damit steige aber das Risiko auf schwere und irreparable Schäden am Immunsystem und für den Ausbruch von AIDS. „Beides kann durch einen Test verhindert werden, denn bei frühzeitiger Diagnose und umgehender Behandlung ist die Lebenserwartung eines Menschen, der mit HIV-infiziert ist, fast annähernd so hoch wie bei nicht-infizierten Menschen“, so Platzmann-Scholten.

In Deutschland sind etwa 80 Prozent der Betroffenen männlich. 2020 haben sich etwa 1600 Männer und rund 420 Frauen angesteckt. „Dabei sind die Infektionen bei homosexuellen Personen deutlich zurückgegangen, bei heterosexuellen Kontakten sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.“

Wie der Rückgang der Zahlen insgesamt zu erklären ist? „Nach Einschätzung des RKI hat die Corona-Pandemie wesentlich dazu beigetragen, sie wird aber wahrscheinlich nicht der einzige Grund sein.“ Ob es sich um einen echten Rückgang der Infektionen handelt, ließe sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten.
Festzuhalten sei allerdings, das während des Lockdowns weniger getestet wurde – auch aufgrund eines reduzierten Testangebots bei den Gesundheitsämtern. Außerdem kann aufgrund von Kontaktbeschränkungen von weniger sexueller Kontakte ausgegangen werden und auch durch Reisebeschränkungen war ein erheblicher Rückgang an Mobilität der verschiedenen Personengruppen zu verzeichnen.

„Es ist zu befürchten, dass der Rückgang bei der HIV-Testung im Jahr 2020 zu einer steigenden Zahl noch nicht diagnostizierter HIV-Infektionen führen wird“, erklärt die Ärztin. Umso wichtiger sei aber, dass die Menschen die Testangebote jetzt annehmen, um im Falle des Falles frühzeitig behandelt werden zu können und die Ansteckungen anderer zu verhindern.

Die Beratungsstelle „Sexuelle Gesundheit -- AIDS/STI“ des Kreises Recklinghausen bietet am Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember eine Sondersprechstunde im Gesundheitsamt Marl am Lehmbecker Pfad 35 von 7.30 bis 13 Uhr an. Termine vereinbart werden können telefonisch unter 02365-9357540 oder per E-Mail an aids-beratung@kreis-re.de.

Weitere Informationen und den Sprechstundenplan finden Interessierte unter www.kreis-re.de/aids.



Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Lena Heimers, Telefon: 02361/53-4712, E-Mail: l.heimers@kreis-re.de
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Herausgeber:
Kreis Recklinghausen
Öffentlichkeitsarbeit
45655 Recklinghausen
Telefon: 0 23 61 / 53 45 12
Web: http://www.kreis-re.de
E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de

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