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Meldungsdatum: 21.02.2023

Trauriger Jahrestag: Am 24. Februar 2022 begann der russische Angriff auf die Ukraine: inzwischen 4.530 Kriegsflüchtlinge im Kreis Borken

Landrat Dr. Kai Zwicker: „Wir wünschen nichts sehnlicher als dauerhaften Frieden und Selbstbestimmung für die Menschen in dem leidgeprüften Land“

Vor einem Jahr, am 24. Februar 2022, begann der russischen Angriff auf die Ukraine, der einen bis dahin nicht vorstellbaren schrecklichen Krieg im Osten Europas auslöste. Seither flohen von dort mehr als eine Million Menschen allein nach Deutschland. 4.530 davon sind bisher (Stand: 07.02.2023) in den Kreis Borken gekommen. Sie haben in den vergangenen Monaten große Unterstützung aus der Bevölkerung sowie von vielen Institutionen, Vereinen und Initiativen im Westmünsterland erhalten. Dafür ist Landrat Dr. Kai Zwicker sehr dankbar: „Unsere Bürgerinnen und Bürger fühlen mit den Kriegsflüchtlingen – oft sind es Frauen mit ihren Kindern – und helfen, wo sie können.“ Dazu gehören auch weiterhin Geld- und Sachspenden, zudem die Organisation von Hilfstransporten in die Ukraine.

„Der traurige Jahrestag des Kriegsbeginns ist ein Tag des Innehaltens und Gedenkens an die unzähligen Opfer der russischen Aggression“, erklärt der Landrat und macht deutlich: „Wir alle sind sehr betroffen und wünschen nichts sehnlicher als dauerhaften Frieden und Selbstbestimmung für die Menschen in dem leidgeprüften Land – Russland muss die Ukraine komplett verlassen!“

Die kommunale Familie im Kreis Borken tue alles in ihren Kräften Stehende, um den Flüchtlingen ein gutes Ankommen und Eingliedern zu ermöglichen, so Dr. Zwicker. Die Kreisverwaltung und die 17 Ortsbehörden hatten dazu auf Initiative des Landrates schon kurz nach Kriegsbeginn ein gemeinsames Vorgehen abgestimmt, waren seinerzeit doch gleichsam „aus dem Stand heraus“ Unterkünfte, Versorgung sowie medizinische Betreuung zu organisieren. Zahlreiche Kräfte in den Rathäusern sowie im Kreishaus – dort waren eigens jeweils besondere Koordinierungsstellen eingerichtet worden – sind seither mit diesen und weiteren Aufgaben der Flüchtlingshilfe befasst. Für das große Engagement dankt der Landrat allen Beteiligten, insbesondere auch den Kommunen und den vielen ehrenamtlich Tätigen, ganz herzlich.

Erhielten die Flüchtlinge zunächst noch Leistungen nach dem „Asylbewerberleistungsgesetz“, so erfolgte zum 1. Juni 2022 eine Eingliederung in die Hilfesysteme des Sozialgesetzbuchs II bzw. XII. Damit verbunden war auch die Sicherstellung der Krankenversicherung. Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster als Kreissozialdezernent dazu: „Wir sind sehr froh und dankbar, dass es uns gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden gelungen ist, all die Fragen um die Sicherung des Lebensunterhaltes sehr zügig und möglichst unbürokratisch zu regeln. Aktuell arbeiten wir gemeinsam intensiv daran, die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu einem Erfolg zu machen.“ Mit Stand Januar 2023 gibt es im Kreis Borken 1.378 Bedarfsgemeinschaften, die kriegsbedingt aus der Ukraine in den Kreis Borken gekommen sind und seither pass- und bedarfsgerechte Unterstützung und Beratung erhalten.

„Besondere Verantwortung kommt zudem den Kitas und Schulen zu“, erklärt Sandra Schulz-Kügler, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum Kreis Borken (KI). Inzwischen wurden im Kreisgebiet 875 ukrainische Schülerinnen und Schüler in Grundschulen, weiterführenden Schulen und Berufskollegs aufgenommen. Das KI habe jeweils zuvor in der sogenannten „Seiteneinstiegsberatung“ einen Großteil ihrer Familien über das Thema Deutschförderung und die ihnen offenstehenden schulischen Möglichkeiten informiert. „Über die bereits seit langem bestehenden DaZ-Netzwerke (‚Deutsch als Zielsprache‘) besteht überdies für interessierte Lehrkräfte die Gelegenheit, sich auch zu allen Fragestellungen im Bezug auf die Kriegsflüchtlinge auszutauschen“, so Sandra Schulz-Kügler weiter. Zusammen mit dem Medienzentrum des Kreises Borken hat das KI außerdem Lizenzen für eine besondere Deutsch-Lernsoftware angeschafft. Diese ermöglicht es, dass alle Kinder in der sprachlichen Erstförderung in der Grundschule selbstständig spielerisch Deutsch lernen können. Zusätzlicher positiver Effekt dabei: Die Lehrkräfte werden so im Unterricht entlastet.

Als eine weitere Erfolgsgeschichte des bürgerschaftlichen Engagements im Westmünsterland wertet Landrat Dr. Kai Zwicker den Ausbau des „KI-Sprachmittlerpools“. Er bilanziert: „Nach entsprechenden öffentlichen Aufrufen konnte unser Pool um über 80 Personen, die russisch und/oder ukrainisch sprechen, aufgestockt werden!“ Mehr als 900 Mal seien diese inzwischen bereits für Ukrainisch- bzw. Russisch-Übersetzungstätigkeiten eingesetzt worden, ergänzt Sandra Schulz-Kügler.

Informationen zum Thema Ukraine-Hilfe gibt es im Internetangebot des Kreises Borken unter www.kreis-borken.de/ukraine-hilfe.

Pressekontakt: Karlheinz Gördes, Tel.: 0 28 61 / 681-2424


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