Meldungsdatum: 27.07.2023

Unwetter: Arbeiten dauern weiter an, Schäden gehen in die Millionen

Im gesamten Stadtgebiet sind immer noch die Nachwehen des Unwetters vom 22. Juni zu spüren. Auch vier Wochen nach dem Ereignis wird weiter repariert und aufgeräumt. Das gilt auch für die Mitarbeitenden der Stadt Kassel, denn in rund 165 städtischen oder städtisch genutzten Liegenschaften sind Schäden mit unterschiedlichen Ausmaßen entstanden.

Sofort nach dem Unwetter wurden insgesamt 27 Gebäude und Freisportanlagen als komplett oder teilweise gesperrt gemeldet. „Am schwersten und immer noch gesperrt sind die Kita Fasanenhof, die Sporthalle des Berufsschulzentrums Schillerstraße und das ruru-Haus. Die Reparaturarbeiten werden die städtischen Beschäftigten leider noch eine ganze Weile on top beschäftigen“, erläutert Stadtbaurat Christof Nolda. Bereits jetzt sei absehbar, dass das Kita Gebäude dieses Jahr nicht mehr genutzt werden kann. „Wir sind der Grundschule Fasanenhof und der Betriebskita Sternchen der Daimler Truck AG, betrieben von Impuls Soziales Management GmbH, von ganzem Herzen dankbar, dass sie für uns in dieser Situation zusammengerückt sind und die Kinder so weiter betreut werden können“, bedankt sich Kinderdezernentin Nicole Maisch. „Uns ist bewusst, dass die Situation für die Kinder, Eltern und das Personal derzeit nicht ideal ist“, so Maisch weiter. „Die städtischen Ämter stimmen sich eng miteinander ab, um die räumliche Situation schnellstmöglich wieder Kita-gerecht herzustellen.  An einer mittelfristigen Lösung werde derzeit gearbeitet“, so Nolda weiter. Das ruru-Haus habe wie berichtet ebenfalls massive Schäden erlitten und kommt für ursprünglich vorgesehene Zwischennutzungen nicht infrage.“

Während fast alle anderen Liegenschaften wieder eröffnet werden konnten, müssen zudem bis auf Weiteres geschlossen bleiben:

„Aufgrund der Vielzahl der Schadensfälle konnten seitens des Gebäudeversicherers noch nicht alle gemeldeten Hagel- und Sturmschäden durch einen Sachverständigen begutachtet werden“, erläutert der Leiter des Amts für Hochbau und Gebäudebewirtschaftung Axel Jäger. In vielen Liegenschaften sei die Begutachtung durch verschiedene Sachverständige notwendig, etwa für Dach- oder aber Anlagenschäden. Für die abschließende Begutachtung aller Schäden seien sicherlich noch einige Wochen erforderlich.

„Bis heute steht allein bei den Hagel- und Sturmschäden in 58 Liegenschaften die Begutachtung durch die Sachverständigen des Gebäudeversicherers noch aus. Darunter befinden sich rund 33 Schulen, sieben Kitas, Verwaltungs- und Außenstandorte wie z.B. das Umwelt- und Gartenamt in der Bosestraße, der Bauhof, einige Feuerwehrgebäude und viele Gebäude mehr“, ergänzt Jäger. Bei einem Großteil der Liegenschaften konnte jedoch durch umgehend beauftragte Notmaßnahmen die Nutzung wieder ermöglicht werden.
Bei den Hagel-, Sturm- und Elementarschäden wurden Statiker, Wasserschaden-Sanierer und Handwerksbetriebe mit den zunächst erforderlichen Beurteilungen und vorbereitenden Maßnahmen beauftragt, bevor eine Sanierung der geschädigten Räume möglich ist. Dazu zählt das Herstellen von Notabdichtungen, das Aufstellen von Trocknungsgeräten, die Entfernung von durchfeuchteten Putzflächen, Bodenbelägen und Unterdecken.

„Eine belastbare Aussage zu den durch das Unwetter verursachten Kosten als auch zu der Dauer bis zum erfolgreichen Abschluss aller Schadenssanierungen ist derzeit leider noch nicht möglich. Bereits jetzt ist absehbar, dass allein bei den städtischen Gebäuden Schäden in Millionenhöhe entstanden sind und die Sanierung der am schwersten betroffenen Gebäude mindestens bis ins kommende Frühjahr dauern werden. Hinzu kommen Kosten in Höhe von über 250.000 Euro für entstandene Schäden an Bäumen und auf Freiflächen“, so Stadtbaurat Nolda abschließend.

Pressekontakt: Simone Scharnke