Meldungsdatum: 15.07.2024

Soester Künstlerin Sandra del Pilar mit Einzelausstellung im Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale

Ausstellung wird im nächsten Jahr im Museum Wilhelm Morgner zu sehen sein

Die Stadt Soest freut sich bekannt zu geben, dass die renommierte Soester Künstlerin Sandra del Pilar ihre Werke in einer beeindruckenden Einzelausstellung im Kunstmuseum Moritzburg in Halle (Saale) präsentieren wird. Die Ausstellung trägt den Titel "Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten" und läuft vom 21. Juli bis zum 13. Oktober 2024. In Kooperation mit dem Museum Wilhelm Morgner wird diese bedeutende Ausstellung vom 25. Mai bis 24. August 2025 in Soest gezeigt.

Über die Ausstellung:

Die Ausstellung „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten“ zeigt das Werk der deutsch-mexikanischen Malerin und Post-Konzeptkünstlerin Sandra del Pilar. Ihre Kunst setzt sich mit den verschiedenen Dimensionen der Macht auseinander, die sie im Spannungsfeld zwischen inhaltlichem Diskurs und malerischer Sinnlichkeit auslotet. Durch partizipative Strategien oder dem Wechselspiel von Nah- und Fernwirkung werden ihre Gemälde zu „ästhetischen Ereignissen“, die die Frage aufwerfen, ob das, was uns Gemälde heute zu sagen haben, so ungehört verhallen muss, wie einst der Ruf der antiken Seherin Cassandra.

Hintergrund und Werke:

Inspiriert von Bertolt Brechts Gedicht „An die Nachgeborenen“ (1939 im Exil veröffentlicht), thematisiert die Ausstellung aktuelle gesellschaftliche und politische Herausforderungen. Vor dem Hintergrund unserer heutigen krisengeschüttelten Zeit, der politisch vielfach ausgerufenen Zeitenwende und dem vermuteten Ende der Moderne stellt die Ausstellung die Frage nach der Rolle der Malerei. Sandra del Pilar macht die Machtstrukturen in ihren Werken körperlich erfahrbar, ohne sie zu illustrieren oder abzubilden. Das gilt auch für ihre Intervention in das NS-Gemälde „Kampfgeist“ von Will Tschech. Hier hat die Künstlerin das Gemälde von 1942 mit einem Liniennetz überzogen, das die beunruhigende Aktualität einiger Begriffe aufzeigt, die der NS-Zeit entstammen. Bereits 2021 war die Künstlerin vom Museum Wilhelm Morgner in Soest eingeladen worden eine künstlerische Intervention für den Umgang mit einer Porträtbüste Adolf Hitlers aus dem Jahr 1932 zu entwickeln. Es entstand die "Toxic Box / Receptacle for Toxic culture" anlässlich der gezeigten Ausstellung "Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit – Wilhelm Morgner und die Soester Kunstavantgarde". Beide Arbeiten werden jetzt in der Sammlungspräsentation in Moritzburg gezeigt.

Eine weitere in Soest und mit Soester Bürgerinnen und Bürgern entstandene Arbeit ist nach Halle gereist. So gehören die 2009 "gecasteten" Soester Vaterlandsallegorien (Zitat des Kunsthistorikers Wolfgang Ullrich) zu den frühesten dort zu sehenden Arbeiten, die um die Haltung zu diesem – zunehmend wieder – schwierigen Begriff ringen. 15 Gemälde umfasst dieses Werk, das erstmals 2009 im Museum Wilhelm Morgner gezeigt wurde.

Auch das 2020 von der Stiftung Kulturstadt Soest erworbene Gemälde der Künstlerin "Boschs Kinder" wird in Halle zu sehen sein. Weit entfernt davon zu glauben, das Bild würde eine harmlose Momentaufnahme dreier spielenden Kinder zeigen, versetzt die Künstlerin dieses Gemälde und die Betrachtenden durch mehrere übereinander geschichtete Transparenzfasern buchstäblich in Bewegung. Einlassend auf diese Erkundung des Dargestellten verbindet sich die Hoffnung auf Perspektivwechsel, die unerwartete gedankliche und politische Dynamiken erzeugen können.

Zukunftsausblick:

Im nächsten Jahr wird die Ausstellung auch im Museum Wilhelm Morgner in Soest zu sehen sein. Die Stadt Soest und das Museum Wilhelm Morgner freuen sich über die Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg, diese beeindruckende Künstlerin und ihre Werke der lokalen Gemeinschaft näherzubringen.

Begleitprogramm und Katalog:

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, das unter anderem Vorträge, Führungen, interkulturellen Austausch, ein ArtQuiz, eine szenische Lesung und eine Podiumsdiskussion umfasst.

Ein reich bebilderter Ausstellungskatalog mit Texten von renommierten Autoren wie Wolfgang Ullrich und Rainer Metzger begleitet die Präsentation und ist im E. A. Seeman Verlag erschienen.

Kontakt und weitere Informationen:

Weitere Informationen zur Ausstellung und zur Künstlerin Sandra del Pilar finden Sie auf den folgenden Webseiten:


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Sandra del Pilar - Boschs Kinder

©  Carlo Sintermann
Sandra del Pilar - Boschs Kinder

Werk der Künstlerin Sandra del Pilar mit dem Titel Boschs Kinder


Sandra del Pilar - Soldados II

©  Sandra del Pilar
Sandra del Pilar - Soldados II

Werk der Künstlerin Sandra del Pilar mit dem Titel Soldados II


Sandra del Pilar - Sperling

©  Sandra del Pilar
Sandra del Pilar - Sperling

Werk der Künstlerin Sandra del Pilar mit dem Titel Sperling