Meldungsdatum: 07.10.2024
Vom 26. bis 28. September nahm der erste stellvertretende Bürgermeister Michael Schichel für die Gemeinde Südlohn am siebten Symposium des Riga-Komitees in Hannover teil. Gestern bewusst machen – Heute gedenken – Morgen gestalten": Unter diesem Programmtitel stand das Treffen der Mitgliedsstädte, die dem Riga-Komitee angehören. Neben den Besichtigungen der ehemaligen Konzentrationslager Ahlem, in dem Zwangsarbeiter des Continental Asphaltstollen inhaftiert waren und das ab 1944 von dem damaligen Hamburger Fußballidol Otto „Tull“ Harder geleitet wurde und den Konzentrationslager Conti-Limmer in dem zuletzt über 1.000 Zwangsarbeiterinnen des Continental-Werkes und der Brinker Eisenwerken inhaftiert waren, standen der Austausch und die Diskussion über Möglichkeiten der Vermittlungsarbeit und die Zukunft der Erinnerungskultur im Mittelpunkt.
Weiterhin wurde mit einer Kranzniederlegung am Holocaust-Mahnmal auf dem Opernplatz den deportierten und später ermordeten Jüdinnen und Juden sowie weiteren Insassen im Beisein des Präsidenten des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R Michael Fürst gedacht.
Den Abschluss des Symposiums bildeten Vorträge zum Thema Erinnerungskultur. Zunächst regte der Vortrag "Die Zukunft der Erinnerungskultur“ der Referentin Dr. Elke Gryglewski von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten eine lebhafte Diskussion zu aktuellen Formen der erinnerungskulturellen Arbeit in Deutschland und möglichen Ideen für die Zukunft an.
In einer Podiumsdiskussion stellten Vertreterinnen und Vertreter des ZeitZentrum Zivilcourage der Stadt Hannover, Vertreter der Stadt Leipzig und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ihre Sicht auf das Thema „Wie erinnern?“ da und positionierten sich durchaus unterschiedlich zum Thema Erinnerungskultur. Mit einem der Schlusscredos "Erinnerungsarbeit ist Friedensarbeit" spannte der Leiter des ZeitZentrums Zivilcourage Dr. Jens Binner den Bogen in die heutige Zeit, bevor er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verabschiedete.
Das Riga-Komitee wurde im Jahr 2000 von 13 deutschen Großstädten im Beisein der Städte Riga und Wien gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründet. Die Gemeinde Südlohn trat dem Komitee, das mittlerweile auf über 80 Mitgliedsstädten angewachsen ist, im Jahre 2018 bei. Dieser erinnerungskulturelle Städtebund ist in Europa einzigartig und hat die Aufgabe, an die über 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 aus ihren Städten nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl im Wald von Bikernieki ermordet wurden.
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