Meldungsdatum: 02.05.2025

Herzrhythmus im Fokus

Kreiskliniken bieten kostenlose EKG-Schulungen für Rettungsdienstpersonal an

Landkreis Kassel. Jährlich sterben rund 150.000 Menschen in Folge eines Herz-Kreislaufstillstandes. Umso wichtiger ist es, bedrohliche Herzrhythmusstörungen schneller zu erkennen. Um die nötige Routine, aber auch Sicherheit bei unklaren EKG-Linien zu bekommen, bietet der Internist Stefan Gesing, Oberarzt Innere Abteilung an der Kreisklinik Hofgeismar, Schulungen für medizinisches Personal an. „Bei Herzrhythmusstörungen geht es um potenziell bedrohliche oder akut lebensbedrohliche Situationen für die Patienten. Hier bedarf es meiner Ansicht nach immer wieder Schulungen und auch Auffrischungen“, sagt Gesing. 

Die Schulungen richten sich nicht nur an Mitarbeitende der Kreiskliniken, auch externes medizinisches Personal, beispielsweise aus dem Rettungsdienst, kann das Angebot nutzen. Betriebsleiter Silvan Uick unterstützt die Initiative des Internisten: „Ich freue mich, dass wir als Kreiskliniken dieses Angebot haben und unser Wissen zum Wohle aller Patientinnen und Patienten gerne teilen. Das ist ein weiterer Baustein, der die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung im Landkreis sicherstellt.“ 

Das Ziel ist, über die wichtigsten Herzrhythmusstörungen aufzuklären und mehr Sicherheit bei der Interpretation der EKG-Ergebnisse zu vermitteln. „Mitarbeitende des Rettungsdienstes sind zwar in ihrer täglichen Arbeit mit dem Monitoring – also der Rhythmusüberwachung – konfrontiert, jedoch habe ich eine gewisse Unsicherheit bei dem Pflegepersonal bei uns und auch bei dem Rettungsdienstpersonal in der Notaufnahme wahrgenommen, über das, was da eigentlich auf dem Monitor passiert“, erklärt Gesing. 

Die Schulungen dauern etwa zwei Stunden, in denen die Teilnehmenden aktiv mit einbezogen werden. Denn nach einem kurzen Theorieteil – einen Überblick über das Reizleitungssystem des Herzens – geht es auch direkt in die Praxis. Anhand realer EKGs aus den Kreiskliniken – ohne die dazu gehörigen Patientendaten – werden verschiedene Herzrhythmusstörungen mit den Teilnehmenden besprochen. Welche Rhythmusstörung liegt hier vor und woran erkennt man dies? Welches Vorgehen ist jetzt das richtige? Dabei erhalten sie wichtige Tipps und Hinweise zum systematischen Vorgehen bei den Interpretationen. „Gerade wenn man noch nicht so viel Erfahrung in der EKG-Interpretation hat, neigt man dazu, sich auf die Auffälligkeitenen zu stürzen. Dabei übersieht man aber gegebenenfalls wichtige Dinge im EKG“, führt Gesing aus. Auch knifflige Fälle werden besprochen. Angaben zu den Symptomen – etwa Schwindel oder Atemnot – helfen, um die Patienten richtig klinisch einzuschätzen zu können. "Es geht mir um die interaktive Bearbeitung der Fälle mit den Teilnehmenden und nicht um eine Art 'Frontalunterricht'", sagt Gesing.

Die Kurse werden kostenlos angeboten – Einladungen wurden bereits an die Rettungsdienste versandt. Und die Nachfrage ist groß: Anfragen kamen bereits aus dem benachbarten Landkreis Höxter, da der dort ansässige Rettungsdienst mitunter auch Patienten nach Hofgeismar bringt. Interessierte können sich zudem auch direkt an Stefan Gesing wenden (stefan.gesing@kreisklinkenkassel.de).

 

 

 

 

 

Pressekontakt: Hollmig


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