Meldungsdatum: 08.05.2025
Innovative Ansätze zur Bekämpfung des Jakobkreuzkrauts standen jetzt im Mittelpunkt des fünften „Forums Artenvielfalt und Kulturlandschaft“. Die Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken hatte gemeinsam mit dem Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken dazu in das DRK-Zentrum nach Borken eingeladen. Die gut besuchte Veranstaltung richtete sich an Vertreterinnen und Vertreter aus der Landwirtschaft, dem Naturschutz sowie von Kommunen. Dabei befassten sie sich mit einem sehr drängenden Thema: Wie lässt sich das problematische Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) effektiv und naturschutzverträglich eindämmen? Der Fokus lag dabei auf dem gezielten Einsatz der Raupen des Blutbären – eines heimischen Schmetterlings – als biologische Bekämpfungsmethode.
Den fachlichen Schwerpunkt bildete der Vortrag von Andreas Frahm, einem Landwirt aus Schleswig-Holstein, der seit über zehn Jahren erfolgreich mit der Blutbär-Raupe gegen das Jakobskreuzkraut vorgeht. Fachlich fundiert und praxisnah erklärte er, wie sich die Raupen auf geeigneten Flächen ansiedeln lassen und langfristig zur Zurückdrängung des Jakobskreuzkrauts beitragen können – ohne Chemie und im Einklang mit der Natur. Die Teilnehmenden brachten eigene Erfahrungen ein, stellten Fragen zu Rahmenbedingungen, Flächenauswahl, Pflegekonzepten und der langfristigen Wirksamkeit der Methode.
Am Nachmittag besichtigte die Gruppe zwei stark betroffene Flächen in den Naturschutzgebieten „Burlo-Vardingholter Venn“ in Burlo und „Kuhlenvenn“ in Gescher. Dabei wurde das aktuelle Jakobskreutzkrautvorkommen in Augenschein genommen und gemeinsam mit dem Referenten diskutiert, unter welchen Voraussetzungen die Methode auf extensiv genutzten Grünlandflächen angewendet werden kann und welche Maßnahmen dazu erforderlich sind.
Bernd Garvert, Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken, unterstrich in seinem Fazit die Relevanz des Themas: „Das Jakobskreuzkraut ist vielerorts ein Problem – vor allem, wenn Naturschutz, Landwirtschaft und Tiergesundheit aufeinandertreffen. Der Blutbär zeigt, wie natürliche Prozesse gezielt genutzt werden können, um unsere Kulturlandschaften zu pflegen. Solche Lösungen wollen wir fördern und gemeinsam mit der Praxis weiterentwickeln.“
Das Forum wurde von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen – von Landwirtschaft über Naturschutz und biologischen Stationen bis hin zu Umweltverbänden – als wertvolle Plattform für Austausch und Vernetzung gelobt. Die Stiftung will die vorgestellten Ansätze weiterverfolgen und prüft Modellprojekte im Kreisgebiet.
Zum Hintergrund: Jakobskreuzkraut
Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) ist giftig für Weidetiere und breitet sich zunehmend auf Wiesen und Weiden aus. Die Raupen des Blutbären (Tyria jacobaeae), einem heimischen Nachtfalter, fressen fast ausschließlich dieses Kraut und gelten daher als vielversprechendes Mittel zur biologischen Regulierung.
Zum Hintergrund: Forum Artenvielfalt und Kulturlandschaft
Der Kreis Borken und die Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken setzen sich mit dem Format „Forum Artenvielfalt und Kulturlandschaft“ für den Artenschutz ein. Dazu laden der Kreis und die Stiftung regelmäßig unterschiedliche Zielgruppen zu verschiedenen Themenstellungen ein. Ziel der Veranstaltungen ist neben der reinen Informationsvermittlung auch immer, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und bestenfalls Partner für ein gemeinsames Projekt zu finden. So haben sich in den vergangenen Jahren Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, von Heimatvereinen und auch Gewerbebetriebe auf Einladung des Forums mit den Möglichkeiten der Förderung der Biodiversität im Kreis Borken auseinandergesetzt.
Pressekontakt: Ellen Bulten 02861 / 681-2431
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