Meldungsdatum: 18.06.2025

Vierbeiner vor Hitze schützen

Fachdienst Tierschutz vom Landkreis Kassel gibt Tipps für Haustierbesitzer

Landkreis Kassel. Für viele ist der Sommer die schönste Jahreszeit, doch die Anzahl an Hitzetagen nimmt zu. Dies kann nicht nur für Menschen körperlich belastend sein – auch Haustiere leiden unter zu starker Hitze, wie Gundula Utzinger, Fachdienstleiterin Tierschutz im Bereich Verbraucherschutz und Veterinärwesen beim Landkreis Kassel, informiert. „Wenn Tiere zu lange intensiver Sonneneinstrahlung und der damit verbundenen Hitze ausgesetzt sind, kann das schnell gefährlich werden. Eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit und genügend Schattenplätze sind in dieser Jahreszeit überlebenswichtig“, so die Tierärztin.

Schattenplätze sollten nach Möglichkeit unter größeren Baumgruppen liegen. Auch Unterstände und Schattennetze, die nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, bieten sich als Hitzeschutz für Tiere an, die im Freien gehalten werden – etwa Pferde, Schafe, Ziegen, Rinder oder Geflügel. Schattige Plätze bieten neben Abkühlung auch Schutz vor Fliegen, Bremsen und Stechmücken. Die Plätze sollten so groß sein, dass alle Tiere gleichzeitig dort Schutz finden können.

Hitzefalle Auto

Auch Hunde leiden unter starker Hitze. Die vierbeinigen Familienmitglieder sollten daher im Sommer niemals im Auto zurückgelassen werden. „Tiere sollten ab einer Außentemperatur von über 20 Grad Celsius nicht im Auto bleiben. Der Hitzestress kann bei den Tieren zu einem Kreislaufkollaps oder sogar zum Tod führen“, warnt Utzinger. Bei 20 Grad Außentemperatur kann das Fahrzeuginnere nach einer Stunde 46 Grad erreichen. Bei 30 Grad Celsius wird dieser Wert schon nach einer halben Stunde überschritten – Temperaturen, die lebensbedrohlich werden können. Denn die Fähigkeit von Hunden, ihren Körper durch Hecheln herunterzukühlen, nimmt bereits ab 28 Grad ab. „Das Risiko eines Hitzschlags ist sehr hoch“, weiß Gundula Utzinger nicht zuletzt aus gemeldeten Fällen, bei denen Hunde im Sommer zu lange im Auto bleiben mussten. „Wer bei seinem Hund eine Überhitzung vermutet, sollte sofort den nächstgelegenen Tierarzt aufsuchen. Hier zählt jede Minute!“

Besonders brachyzephale, also kurzköpfige Hunderassen wie Mops, Bulldoggenarten oder Shih-Tzus, haben im Sommer durch ihre deformierte Schädelanatomie und verkürzten Atemwege Probleme mit der Thermoregulation und neigen noch schneller dazu, lebensgefährlich zu überhitzen. Halterinnen und Halter legen längere Spaziergänge daher besser in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Asphalt nicht zu heiß ist, da sonst Verletzungen an den empfindlichen Pfoten drohen.

Auch Nagetiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen sind betroffen. Sie können nicht schwitzen und verkraften daher hohe Temperaturen nur schwer. Deshalb sollte der Stall keinesfalls in der prallen Sonne stehen. Auch Wasser und Heu müssen jederzeit zur Verfügung stehen. Wer seinen Nagern zusätzlich Abkühlung verschaffen will, kann auch kalte Steine in den Stall legen.

Für weitere Informationen oder Fragen steht der Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz in Wolfhagen werktags unter der Telefonnummer 0561−1003 3300 zur Verfügung.

Pressekontakt: L. Scharpen