Meldungsdatum: 26.06.2025
Region Kassel. Wie hat sich die Kindergesundheit in der Region Kassel entwickelt? Antworten dazu liefert der neue Kindergesundheitsbericht mit den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchungen (ESU) und der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen der Jahre 2018 bis 2023. Deutlich wird: Trotz positiver Entwicklungen in einzelnen Bereichen, besteht weiterhin Bedarf für gezielte Sprach- und Bewegungsförderung.
Der Bericht liefert einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand von Kindern im Vorschulalter in der Region Kassel. Dabei zeigt er sowohl erfreuliche Entwicklungen als auch Förderbedarfe auf. Neben möglichen Erklärungen für ansteigende Förderbedarfe, werden Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung erläutert, um ein gesundes Aufwachsen der Kinder in der Region Kassel zu ermöglichen. Bürgermeisterin Nicole Maisch und Landrat Andreas Siebert sind sich einig: „Die Ergebnisse des Kindergesundheitsberichts zeigen, dass der Bedarf für frühe Präventionsmaßnahmen weiterhin hoch ist, um Kindern einen guten Start in die Schulzeit zu ermöglichen.“
Neu entwickeltes „Dashboard Kindergesundheit“
Parallel zur Erstellung des neuen Kindergesundheitsberichts wurde in Zusammenarbeit von Gesundheitsamt Region Kassel und dem Amt für Vermessung und Geoinformation der Stadt Kassel ein sogenanntes „Dashboard“ entwickelt. Es enthält die relevantesten Daten zur Kindergesundheit, in Form von Geokarten und Diagrammen. Dabei werden die jährlichen Ergebnisse für alle Stadtteile beziehungsweise Ortsbezirke (Stadt Kassel) und Gemeinden (Landkreis Kassel) dargestellt. Somit konnte der Kindergesundheitsbericht nicht nur in seinem Umfang verschlankt werden, auch können die Daten noch genauer betrachtet und individuell verglichen werden.
Zentrale Ergebnisse des Berichts
Übergewicht und Adipositas
Trotz eher positiver Entwicklungen im Jahr 2023 deuten die Ergebnisse der ESU darauf hin, dass Übergewicht und Adipositas bei Vorschulkindern in der Region Kassel weiterhin ein Gesundheitsproblem darstellen. Insbesondere aufgrund des langfristigen Anstiegs der Werte in Stadt und Landkreis Kassel bis zum Jahr 2020 beziehungsweise 2022. Auch zeigen kleinräumige Analysen, dass das Vorkommen von ungesundem Körpergewicht innerhalb der Stadt und des Landkreises Kassel nach wie vor sehr unterschiedlich verteilt ist. „Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, frühzeitig Bewegungs- und Ernährungsangebote in Kitas und Familien zu fördern“, so Dr. Britta Röper, Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel.
Seh- und Hörtest
Die Ergebnisse der Sinnesscreenings der vergangenen Jahre deuten darauf hin, dass in der Region Kassel immer mehr abklärungsbedürftige Befunde des Seh- und Hörvermögens bei Vorschulkindern festgestellt werden. Zwar müssen diese Ergebnisse nicht zwangsläufig auf tatsächliche Seh- oder Hörstörungen hinweisen, dennoch zeigen sie einen erhöhten Bedarf an präventiven Maßnahmen, insbesondere in den Stadtteilen und Gemeinden, in denen die Auffälligkeitsraten überdurchschnittlich hoch ausfallen.
Grob- und Feinmotorik
Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse der ESU hinsichtlich der grob- und feinmotorischen Entwicklung die Bedeutung kontinuierlicher Angebote für Bewegungs- und Koordinationsförderung im frühen Kindesalter, um motorische Defizite frühzeitig aufzufangen und die Schulfähigkeit zu unterstützen. Dabei sollte in Stadt und Landkreis Kassel ein besonderer Fokus auf der Förderung der Feinmotorik liegen.
Sprachkompetenz
Der anhaltend hohe und zuletzt weiter gestiegene Anteil sprachauffälliger Kinder in der Region Kassel zeigt deutlichen Handlungsbedarf, vor allem in der Stadt, aber auch im Landkreis Kassel. „Um Chancengerechtigkeit und Bildungserfolg langfristig zu sichern, sollten Maßnahmen zur Sprachförderung frühzeitig und gezielt in Kitas ausgebaut werden“, so Michaela Maßmann-Pabst, Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendgesundheit des Gesundheitsamtes Region Kassel.
Impfen
Auch wenn die Region Kassel laut den Gesamtergebnissen der Stadt und des Landkreises Kassel im Jahr 2023 die von der WHO empfohlene Masernimpfrate von 95 Prozent erreicht hat, trifft dies nicht auf alle Stadtteile und Gemeinden zu. Die Informationen, wo besonderer Nachholbedarf hinsichtlich der Masernimpfung besteht, mögliche Gründe für niedrige Impfraten sowie Maßnahmen zur Steigerung dieser, sind im Kindergesundheitsbericht zu finden.
Zahngesundheit
Im Landkreis Kassel zeichnete sich ein Rückgang des Kariesvorkommens bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern ab. In der Stadt Kassel war diesbezüglich zwar kein klarer Trend zu erkennen, der Anteil der Kinder mit behandlungsbedürftigen Zähnen konnte jedoch in den Folgejahren der COVID-19-Pandemie wieder verringert werden. „Die zahnärztlichen Reihenuntersuchungen an Grundschulen haben gezeigt, dass die Zahngesundheit von Kindern weiterhin ein wichtiges Präventionsthema bleibt“, so Dr. Claudia Rümmelin-Thoma, Abteilungsleiterin Zahnärztlicher Dienst und Arbeitskreis Jugendzahnpflege des Gesundheitsamtes Region Kassel.
„Der Kindergesundheitsbericht zeigt, wo unsere Präventionsangebote greifen und wo wir noch nachsteuern müssen“, erklärt Dr. Martina Metz, Abteilungsleiterin Prävention und Gesundheitsförderung des Gesundheitsamtes Region Kassel. „Frühe Förderung, Gesundheitsbildung in Familien und der Ausbau von Kooperationen mit Kitas und Schulen sind zentrale Bausteine, um die Gesundheit unserer Kinder nachhaltig zu verbessern.“
Kleinteiligere Ergebnisse und Handlungsbedarfe
Alle Ergebnisse, kleinräumige Handlungsbedarfe und Empfehlungen zur Prävention und Gesundheitsförderung sind im Kindergesundheitsbericht zu finden: www.kassel.de/gesundheitsberichte.
Auf das Dashboard Kindergesundheit besteht Zugriff unter: https://kassel-geoportal.maps.arcgis.com/apps/dashboards/d62a48fddb034f4588aaad7364df9387
Pressekontakt: L. Scharpen
Bei der Vorstellung des Kindergesundheitsberichts: Michaela Maßmann-Pabst (Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendgesundheit Gesundheitsamt Region Kassel), Dr. Claudia Rümmelin-Thoma (Abteilungsleiterin Zahnärztlicher Dienst Gesundheitsamt Region Kassel), Mareike Brietzke (Abteilung Prävention und Gesund-heitsförderung Gesundheitsamt Region Kassel), Dr. Britta Röper (Leiterin Gesundheitsamt Region Kassel), Landrat Andreas Siebert und Bürgermeisterin Stadt Kassel Nicole Maisch (v.l).
LANDKREIS KASSEL
Pressesprecherin Alia Shuhaiber
Wilhelmshöher Allee 19 - 21
34117 Kassel
Tel.: 0561/1003-1855
Fax: 0561/1003-1530
E-Mail: alia-shuhaiber@landkreiskassel.de
https://www.landkreiskassel.de
Sämtliche Texte können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Pressestelle LANDKREIS KASSEL" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.