Meldungsdatum: 09.07.2025

Kommunales Integrationsmanagement (KIM)

Elias Nassour: Eine Erfolgsgeschichte

Elias Nassour ist 38 Jahre alt, kam 2017 aus Syrien nach Deutschland. Er kämpfte dafür, bleiben zu dürfen und ist jetzt, acht Jahre später, angekommen. Geholfen hat das Kommunale Integrationsmanagement der Kreisverwaltung. Eine Erfolgsgeschichte.

Nassour ist in Syrien geboren und floh aus politischen Gründen in den Westen: Über Frankreich ging es nach Deutschland. Und von dort nach einem abgelehnten Asylantrag zunächst zurück nach Frankreich – so sieht es das Dublin-Verfahren vor.

„Der Weg war nicht leicht, aber ich habe schnell Deutsch gelernt, mich engagiert“, erzählt der heute 38-jährige, der im Libanon Geschichte studiert hat. „Ich habe dann den Bundesfreiwilligendienst absolviert und eine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann im Kulturzentrum Lindenbrauerei gemacht. 2019 hatte ich schon das C1-Sprachniveau.“

Ankommen in Deutschland

So war er geduldet bis er zum Jahreswechsel 2022/2023 zum ersten Mal Kontakt mit dem Kommunalen Integrationsmanagement (KIM) hatte. „Seit 2021 unterstützen wir vom Kommunalen Integrationsmanagent Kreis Unna Menschen, die neu nach Deutschland kommen im Alltag, bei Behördengängen, bei Bewerbungen“, erzählt Saliha Dreisewerd, die ihn begleitet hat. „17 Case-Manager gibt es, die Menschen wie Elias Nassour beim Ankommen unterstützen.“

Mit Erfolg: Nassour ist angekommen. Unterstützung fand er nicht nur beim Kreis. Ein großes Netzwerk aus Partnern kümmert sich. So war die Caritas und die Initiative Weltoffen gerade in der ersten Zeit eine große Unterstützung. „Die größte Herausforderung ist die Sprache. Sie ist der Schlüssel zu allem“, erklärt Nassour. „Eine weitere große Hürde ist die Bürokratie in Deutschland und die langen Wartezeiten. In der Zeit, in der man keinen Aufenthaltstitel hat, lebt man in ständiger Angst.“

Ein Job in Unna

Nassour arbeitet heute bei der Werkstatt im Kreis Unna als Asylverfahrensberater – in dem Bereich hat er Erfahrung, er versteht die Menschen, die zu ihm als Berater kommen. Außerdem hat er das „Projekt Beyond“ ins Leben gerufen, das in der Lindenbrauerei angedockt ist.

Privat ist er für seine pflegebedürftige Mutter da, hat eine eigene Wohnung in Unna und ist seit 2023 nicht mehr auf die Unterstützung vom Staat angewiesen – im Gegenteil unterstützt er mit seiner Arbeit den Staat. Er spricht Arabisch, Französisch, Deutsch und Englisch – ein bisschen Spanisch gehört auch dazu.

„Ich will jetzt eingebürgert werden, das ist der nächste Schritt. Deutschland ist für mich eine zweite Heimat geworden. Und ich plane im Juli zu heiraten“, blickt Nassour zuversichtlich in die Zukunft. Und im Rückblick sagt er: „Egal, wie engagiert man ist, ohne Hilfe und Unterstützung geht es nicht.

KIM Case-Management

Ziel des Kommunalen Integrationsmanagements Kreis Unna (KIM) ist es, die Zusammenarbeit von Ämtern und Akteuren zu verbessern, um passgenaue Angebote für Menschen mit Einwanderungsgeschichte bereitzustellen. Mittels eines individuellen Fallmanagements (Case-Management), einer Verweis- und Vermittlungsberatung, soll ein niederschwelliger Zugang zu allen integrationsrelevanten Dienstleistungen von der Jugendhilfe über das Jobcenter und der Bundesagentur bis hin zu den Angeboten der Freien Wohlfahrt ermöglicht werden. Dabei stehen die Potenziale der Menschen im Vordergrund, nicht die Hindernisse.

Mehr Informationen unter: www.kreis-unna.de/integration. Mehr zum Projekt Beyond ist zu finden unter: www.lindenbrauerei.de/beyond. PK | PKU

Bildzeile: Saliha Dreisewerd (l.) und Elias Nassour (r.) im Kreishaus in Unna. Foto: Max Rolke – Kreis Unna

 

Pressekontakt: Max Rolke | Fon 0 23 03 27 11 13 | E-Mail max.rolke@kreis-unna.de


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©  Foto: Max Rolke - Kreis Unna
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Bildzeile: Saliha Dreisewerd (l.) und Elias Nassour (r.) im Kreishaus in Unna.